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07.04.2000 13:53

Temperaturmeßgerät für Rettungsfahrzeug der Internationalen Raumstation entwickelt

Dr. Ulrich Engler Stabsstelle Hochschulkommunikation
Universität Stuttgart

    Einladung zum Pressegespräch
    Am Institut für Raumfahrtsysteme der Universität Stuttgart (IRS) wurde in den vergangenen Jahren das berührungslose Temperaturmeßsystem für die Hitzeschutzmaterialien des amerikanisch-europäischen Raumflugdemonstrators X-38 für die Internationale Raumstation ISS entwickelt. Nach Begutachtung durch die Auftraggeber am 18. April wird PYREX-KAT38 nach Houston geliefert, wo es noch in diesem Jahr unter Beteiligung des IRS in den Raumflugdemonstrator eingebaut werden soll. Nach weiteren Tests am Boden ist der erste Flug mit einem Space-Shuttle für 2001 geplant. Aus Anlaß der Übergabe von PYREX wird zu einem Pressegespräch geladen, bei dem das Meßgerät sowie erläuternde Poster zu sehen sein werden. Als Gesprächspartner stehen zur Verfügung die Dekanin der Fakultät Luft- und Raumfahrttechnik, Prof. Dr.-Ing. Monika Auweter-Kurtz, der Entwicklungsingenieur Dipl.-Ing. Georg Herdrich sowie Dipl.-Ing. Mike Steinkopf von der ESA und Dr.-Ing. Dieter Sabath von MAN-Technologie.

    Ort: Institut für Raumfahrtsysteme, Pfaffenwaldring 31, Raum 237
    Zeit: 18. April, 10.30 Uhr

    Die Entwicklung von Hitzeschutzmaterialien für Raumfahrzeuge, die sich beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre stark aufheizen, erfordert neben der Überprüfung der Materialien in Bodentestanlagen, wie etwa in den Plasmawindkanälen des Instituts für Raumfahrtsysteme (IRS), auch reale Raumflüge. Eine genaue Messung des Temperaturverlaufs von bis zu 2000 Grad Celcius während des Wiedereintritts liefert für die Entwicklung der Hitzeschutzmaterialien wesentliche Daten. Für die berührungslose Messung wurde am IRS der Universität Stuttgart ein miniaturisiertes Temperaturmeßsystem entwickelt, das als Laborversion mit einem Sensor zur Rückseitentemperaturmessung von Hitzeschutzmaterialien bei Plasmawindkanaltests seit vielen Jahren eingesetzt wird. Doch auch praktische Einsätze gab es schon, so flog eine Einkanalversion des Systems mit der deutsch-japanischen Kapsel EXPRESS und 1997 kam eine Zweikanalversion beim Wiedereintritt der westeuropäischen Kapsel MIRKA zum Einsatz.

    Zur Ausrüstung der Internationalen Raumstation (ISS) wird auch ein "Rettungsboot" (Crew Return Vehicle, CRV) für bis zu sieben Astronauten gehören, das in internationaler Zusammenarbeit entwickelt wird. Zum Test der hohen Anforderungen an das CRV wird gegenwärtig der CRV-Erprobungsträger X-38 entworfen und aufgebaut. Dieser Erprobungsträger wird voraussichtlich gegen Ende des Jahres 2001 mit einer Space-Shuttle Mission in eine Erdumlaufbahn gebracht werden und anschließend einen Wiedereintritt in die Erdatmosphäre mit anschließender automatischer Landung ausführen. Dabei wird das PYREX-KAT38 Temperaturmeßsystem der Stuttgarter Universität Messungen ausführen. Innerhalb des X-38 Projekts arbeiten über 40 internationale Partner, die von den nationalen Raumfahrtbehörden wie dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), der ESA und der NASA beauftragt wurden. Die Systemführung erfolgt durch die deutsche Firma MAN-Technologie.

    Das PYREX-KAT38 Temperaturmeßsystem wurde am IRS mit nationaler Förderung durch das DLR im Auftrag von ESA und MAN-Technologie gebaut. Neben der Abstimmung mit den Partnern in Europa wurden die mit dem Projekt verbundenen Arbeiten mit dem Johnson Space Center der NASA in Houston, wo der X-38 Demonstrator gegenwärtig aufgebaut wird, koordiniert.

    Mit PYREX-KAT38 wird dem X-38 Technologiedemonstrator ein 6-Kanalsystem zur Messung lokaler Temperaturprofile während des Wiedereintritts zur Verfügung gestellt. Fünf Sensoren werden die Rückseitentemperaturen des X-38 Thermalschutzsystems im Nasenbereich, der zu den heißesten Zonen des Geräts während des Wiedereintritts in die Erdatmosphäre zählt, messen. Der sechste Kanal ist ein Referenzkanal, der ein konstantes Signal während der gesamten operationellen Phase des PYREX-KAT38 Systems liefert. Dies wird Aussagen über das grundsätzliche Funktionieren des Systems liefern und gegebenenfalls Untersuchungen im Falle unerwarteter Effekte vereinfachen. Hieraus sind wichtige Rückschlüsse für die Materialentwicklung, das einzusetzende Überwachungssystem sowie die Materialalterung möglich.

    Kontakt:
    Universität Stuttgart, Institut für Raumfahrtsysteme, Pfaffenwaldring 31, 70569 Stuttgart, Prof. Dr.-Ing. habil. Monika Auweter-Kurtz und Dipl.-Ing. Georg
    Herdrich
    Tel.: 0711/685-2378, Fax.: 0711/685-7527
    E-mail: auweter@irs.uni-stuttgart.de;
    Internet: http://www.irs.uni-stuttgart.de


    Weitere Informationen:

    http://www.irs.uni-stuttgart.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau, Verkehr / Transport
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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