Berlin/ München - Die Mitteilung von Craig Venter, Präsident der Firma Celera Genomics Corp., Rockville, USA die Sequenzierung des menschlichen Erbgutes zu 99 % abgeschlossen zu haben, bedeutet einen großen Schritt in der weltweiten Genomforschung auf dem Weg zum Verständnis des Lebens. Diese Leistung verdient Respekt und Anerkennung.
Craig Venter und seine Kollegen stehen aber jetzt noch vor der komplizierten Aufgabe die ca. drei Milliarden Buchstaben mit Hilfe leistungsstarker Computer richtig zu sortieren und anzuordnen. Erst nach Abschluss dieser Arbeit kann von der vollständigen Entschlüsselung des menschlichen Erbgutes (Genom) gesprochen werden.
Mit der Kenntnis der Buchstabenfolge (Sequenz) des menschlichen Erbgutes beginnt für die Wissenschaftler erst die eigentliche Arbeit. Vergleichbar einem Buch, dessen Buchstaben man kennt, nicht aber dessen Sprache in der es geschrieben wurde, müssen jetzt die ca. 100.000 Gene, die die eigentlichen Träger der Information für den Bauplan des Menschen sind, identifiziert werden. Gleichzeitig wird dann die Funktion der Gene studiert, um die Ursachen für Krankheiten besser verstehen zu können. Erst mit Hilfe dieses Wissens können erfolgreich neue Medikamente entwickelt werden.
Das Deutsche Humangenomprojekt hat frühzeitig die Wichtigkeit dieser zweiten Phase der Genomforschung (nach der Sequenzierung) erkannt und forscht deshalb schwerpunktmäßig auf dem Gebiet der Funktionsanalyse von Genen. Der Einsatz von Modellorganismen wie Maus, Zebrafisch, Wurm oder Fliege spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Deutschland nimmt auf diesem Gebiet eine internationale Spitzenstellung ein.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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