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16.02.2007 12:04

Interdisziplinäres Schlaganfallzentrum soll die Entwicklung innovativer Therapiestrategien fördern

Philipp Kressirer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der Universität München

    AM 17. FEBRUAR 2007 WIRD DAS
    INTERDISZIPLINÄRE SCHLAGANFALLZENTRUM (ISZM)
    AM KLINIKUM DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN ERÖFFNET

    München, den 16. Februar 2007 - Mit der Eröffnung des neuen "Interdisziplinären Schlaganfallzentrums (ISZM)" am Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, wird eine bislang einzigartige Struktur geschaffen, um Betroffene mit der individuell besten interdisziplinären Behandlungsstrategie zu behandeln.

    Die Ziele des Interdisziplinären Schlaganfallzentrums sind:
    o Eine optimierte Behandlung von Patienten mit akutem Schlaganfall oder komplexen Gefäßbefunden mittels eines qualitätskontrollierten interdisziplinären Behandlungskonzepts
    o Die Entwicklung neuer diagnostischer und therapeutischer Verfahren
    o Die systematische klinische und wissenschaftliche Evaluation dieser Verfahren

    Die Möglichkeiten bei der Behandlung von Schlaganfallpatienten und Patienten mit zerebralen Gefäßerkrankungen haben sich grundlegend verbessert. Die Weiterentwicklung interventioneller und radiochirurgischer Verfahren und die Erprobung neuer Therapiestrategien ist viel versprechend im Gang. Bei vielen Krankheitsbildern bestehen heute bereits alternative Therapiestrategien. Interdisziplinäre Behandlungsansätze gewinnen zunehmend an Bedeutung.
    Die im Einzelfall optimale Behandlungsstrategie hängt neben der klinischen Symptomatik und dem Gefäßbefund auch von den individuellen Begleitumständen ab. So haben viele Patienten kardiopulmonale Begleiterkrankungen, sind bereits vorbehandelt (z.B. koronarer Stent) oder stehen vor einem notwendigen Eingriff. Medikamentöse Therapien müssen daher abgestimmt und Eingriffe sorgfältig geplant sein. Aufgrund der geringen Ischämietoleranz des Gehirns ist rasches und koordiniertes Handeln dabei essentiell.

    Obgleich experimentell, erfolgen Behandlungen vielerorts ohne ein klar festgelegtes Behandlungsprotokoll. Die Abläufe sind im Detail oft nur unzureichend geregelt, eine systematische Auswertung der Behandlungsergebnisse und der Langzeitverläufe bleibt häufig aus. Um die Entwicklung innovativer Therapiestrategien nachhaltig voranzutreiben sind Qualitätskontrollen essentiell. Dieser Tatsache soll mit der Gründung eines Interdisziplinären Schlaganfallzentrums in München (ISZM) Rechnung getragen werden.

    Die Entwicklung neuer Therapieverfahren soll sich auf alle Bereiche der Schlaganfallbehandlung beziehen und rehabilitative Aspekte mit einbeziehen. Geplant sind ein klinisches und ein wissenschaftliches Arbeitsprogramm sowie die Ausrichtung gemeinsamer Fortbildungsveranstaltungen.

    Um die genannten Ziele zu erreichen, werden folgende Institutionen in einem interdisziplinären Schlaganfallzentrum eng zusammenwirken:

    Direkt beteiligte Institutionen:
    o Neurologische Klinik, Campus Großhadern
    o Neurochirurgische Klinik, Campus Grosshadern
    o Abteilung Neuroradiologie, Campus Großhadern
    o Klinik für Anästhesiologie, Campus Großhadern
    o Cyberknife Zentrum München-Großhadern
    o Medizinische Klinik I, Campus Großhadern
    o Institut für Radiologische Diagnostik, Campus Großhadern

    Kooperation innerhalb des Klinikums der Universität München:
    o Gefäßchirurgie, Campus Großhadern
    o Herzchirurgie, Campus Großhadern
    o Nuklearmedizin, Campus Großhadern
    o Abteilung für Physikalische Medizin (Frührehabilitation)
    o Interdisziplinäres Gefäßzentrum (Campus Innenstadt)

    Externe Kooperationspartner:
    o Klinikum Bad Aibling
    o Neurologische Klinik, Klinikum Harlaching mit Telemedizin-Netz TEMPiS

    Expertise am Standort Großhadern
    Der Standort Großhadern (Klinikum der Universität München und Europäisches Cyberknife Zentrum) hat sich mittlerweile zu einem Referenzzentrum für die Behandlung komplexer zerebraler und spinaler Gefäßbefunde entwickelt. Die Zahl der von auswärts zugewiesenen Patienten steigt seit Jahren. Allein in 2006 wurden am Klinikum Großhadern >300 Patienten interventionell behandelt.
    Mitarbeiter der beteiligten Einrichtungen sind maßgeblich an der Entwicklung neuer Diagnose- und Therapieverfahren beteiligt und international als Experten ausgewiesen. Hervorzuheben sind neue Verfahren der Gefäßrekanalisation, die radiochirurgische minimal-invasive Bestrahlung von Angiomen mittels Cyberknife, die Operation schwer zugänglicher Cavernome und die interdisziplinäre Behandlung von Patienten mit akutem Schlaganfall. Die wissenschaftliche Aktivität der beteiligten Arbeitsgruppen auf dem Gebiet der Neurovaskulären Erkrankungen ist durch umfangreiche Publikationen belegt. Mit der Bildung eines Interdisziplinären Schlaganfallzentrums sollen die vorhandenen Aktivitäten gebündelt und systematisch ausgebaut werden.
    Ansprechpartner:
    Prof. Dr. med. M. Dichgans
    Neurologische Klinik und Poliklinik
    am Klinikum der Universität München
    Marchioninistraße 15
    81377 München
    Tel: +49 (0)89 7095-3670
    Fax: +49 (0)89 7095-6679
    E-Mail: martin.dichgans@med.uni-muenchen.de



    Klinikum der Universität München
    Im Klinikum der Universität München (LMU) werden an den Standorten Großhadern und Innenstadt jährlich rund 83.000 Patienten stationär und 371.000 Patienten ambulant behandelt. Die 44 Fachkliniken, Institute und Abteilungen verfügen über 2.400 Betten. Von insgesamt 9000 Beschäftigten sind rund 1800 Mediziner. Forschung und Lehre ermöglichen eine Patientenversorgung auf höchstem medizinischem Niveau. Das Klinikum der Universität München zählt zu den größten Gesundheitseinrichtungen in Deutschland und hat im Jahr 2005 mehr als 55 Millionen Euro an Drittmitteln eingeworben. Das Klinikum der Universität München ist seit Juni 2006 Anstalt des öffentlichen Rechts.
    Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.klinikum.uni-muenchen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.iszm.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Organisatorisches
    Deutsch


     

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