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16.02.2007 13:00

Risiko-Abschätzung für die Biodiversität: das ALARM-Projekt erreicht globale Dimension

Doris Böhme Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ

    Halle/Saale. Das größte europäische Forschungsprojekt auf dem Gebiet der terrestrischen Biodiversität wächst weiter. Seit Februar beteiligen sich zwölf zusätzliche Partnerorganisationen an den Untersuchungen zu den Ursachen des Artenrückganges. Die neuen Forscherkollegen im Projekt ALARM kommen aus Bolivien, Guatemala, Mexiko, China, den Philippinen, Russland, Weißrussland, der Ukraine, Serbien und Südafrika. Die Forschungen von inzwischen 67 Institutionen und mit über 200 Wissenschaftlern aus 35 Ländern weltweit werden vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Halle/Saale koordiniert. Das Gesamtbudget des Projektes beträgt 24 Millionen Euro, die je zur Hälfte von der EU und den einzelnen Forschungspartnern getragen werden.

    Das Forschungsprojekt ALARM (Assessing LArge-scale environmental Risks for biodiversity with tested Methods) untersucht vier Bereiche, denen ein Anteil am Rückgang der biologischen Vielfalt zugeschrieben wird: den Klimawandel, den Verlust an Bestäubern wie Bienen, Hummeln und Schmetterlingen, die in der Umwelt vorhandenen Schadstoffe sowie die Invasion gebietsfremder Tier- und Pflanzenarten. ALARM startete 2004 mit 40 Untersuchungsgebieten quer über Europa verteilt. Inzwischen liegen erste Ergebnisse vor. Dazu zählt ein Atlas der Auswirkungen des Klimawandels auf die Europäische Biodiversität, der wichtige Daten für die Planung von Schutzgebieten liefert. Darin enthalten sind Vorhersagen für die künftige Verbreitung von Amphibien und Reptilien unter verschiedenen Klimawandelszenarien im Jahre 2050. Der erste Teil ist bereits im Internet verfügbar. Eine Datenbank über Bestäuber in Europa mit Einträgen für über 180.000 Pflanzen soll folgen. Der Rückgang der Bestäuberinsekten bedroht über 80 Prozent aller Landwirtschaftskulturen und stellt damit großes Risiko für die Ernährung der Weltbevölkerung dar.
    In den nächsten zwei Jahren werden die Forscher in ALARM ihre Untersuchungen fortsetzen, um am Ende Instrumente zur Risikoabschätzung entwickeln zu können.

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    Links:
    http://www.alarmproject.net/alarm/
    Homepage des EU-Forschungsprojektes ALARM
    http://www.biochange-lab.eu/resources/data
    wissenschaftliche Datenbank zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die Biodiversität
    http://www.ufz.de/index.php?de=3748
    Pressemitteilung vom 3. März 2004 zum Start von ALARM
    http://www.ufz.de/index.php?de=7147
    Pressemitteilung vom 23. März 2006 zur Bedrohung der Pflanzenarten
    http://www.ufz.de/index.php?de=10055
    Pressemitteilung vom 21. Juni 2006 zur Bedrohung der Amphibien- und Reptilienarten
    http://www.ufz.de/index.php?de=10111
    Pressemitteilung vom 21. Juni 2006 (Wildbienen und die von ihnen bestäubten Pflanzen verschwinden gemeinsam)
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    Weitere fachliche Informationen über:
    PD Dr. Dr. Josef Settele (ALARM-Koordinator)
    Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ
    Telefon: 0345-558-5320
    http://www.ufz.de/index.php?en=817

    oder über:
    Doris Böhme/ Tilo Arnhold
    UFZ-Pressestelle
    Telefon: 0341-235-2278
    Email: presse@ufz.de
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    Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ wurde 1991 gegründet und beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle/S. und Magdeburg rund 800 Mitarbeiter. Es erforscht die komplexen Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt in genutzten und gestörten Landschaften, insbesondere dicht besiedelten städtischen und industriellen Ballungsräumen sowie naturnahen Landschaften. Die Wissenschaftler des UFZ entwickeln Konzepte und Verfahren, die helfen sollen, die natürlichen Lebensgrundlagen für nachfolgende Generationen zu sichern.
    Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit 25.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,2 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).


    Weitere Informationen:

    http://www.ufz.de/index.php?de=10877 - weitere Fotos


    Bilder

    Der Distelfalter (Vanessa cardui) ist ein weit verbreiteter Tagfalter und deshalb ein guter Bioindikator.
    Der Distelfalter (Vanessa cardui) ist ein weit verbreiteter Tagfalter und deshalb ein guter Bioindik ...
    Foto: Josef Settele/UFZ
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    Reisanbau auf den Philippinen. Die Forscher untersuchen die Bedeutung der Landschaft für den Schutz von Pflanzen und Insekten. Das internatinale Reisforschungsinsitut IRRI auf den Philippinen ist neu im ALARM-Projekt.
    Reisanbau auf den Philippinen. Die Forscher untersuchen die Bedeutung der Landschaft für den Schutz ...
    Foto: Josef Settele/UFZ
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Geowissenschaften, Informationstechnik, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Der Distelfalter (Vanessa cardui) ist ein weit verbreiteter Tagfalter und deshalb ein guter Bioindikator.


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    Reisanbau auf den Philippinen. Die Forscher untersuchen die Bedeutung der Landschaft für den Schutz von Pflanzen und Insekten. Das internatinale Reisforschungsinsitut IRRI auf den Philippinen ist neu im ALARM-Projekt.


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