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16.02.2007 13:48

...und am Ende gewannen die Deutschen doch!

Angelika Rockel Pressestelle
Universität Bremen

    Neue Studie zu den Nachwirkungen der Fußball WM / Wertschätzung der Fußball-WM jetzt doppelt so hoch wie vor der WM

    Auch wenn Italien das Sommermärchen der deutschen Nationalmannschaft beendete: Die Fußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land war ein enormer Gewinn für die Deutschen. Diese Einschätzung wird von vielen Bürgerinnen und Bürgern geteilt - das Erstaunliche daran: Nach der WM verdoppelten sich diese positiven Bewertungen. Zu diesem Ergebnis sind jetzt die Wirtschaftswissenschaftler Dr. Malte Heyne vom Institut Arbeit und Wirtschaft (Professor Dr. Rudolf Hickel) der Universität Bremen, Dr. Bernd Süßmuth von der TU München und Professor Wolfgang Maennig von der Universität Hamburg in ihrer neuen Studie gekommen. Dabei zeigte sich: Insbesondere Ostdeutsche waren von der WM begeistert.

    Heyne und Süßmuth hatten vor der WM in einer repräsentativen Umfrage ermittelt, welchen Wert die Deutschen dem Ereignis beimessen. Nach dem Hinweis, dass die WM in Deutschland nur stattfinden könne, wenn die Bevölkerung sich finanziell beteilige, wurde die individuelle Zahlungsbereitschaft abgefragt. Im Durchschnitt lag diese vor der WM bei ernüchternden 4,27 Euro pro Person - insgesamt kamen dabei rund 350 Millionen fiktive Euro zusammen.

    Nach der WM haben Heyne und Süssmuth gemeinsam mit Wolfgang Maennig die Untersuchung neu aufgelegt. Mit verblüffenden Ergebnissen: Die Zahlungsbereitschaft hatte sich mehr als verdoppelt. Sie ist von 4,26 Euro auf 10,07 Euro gestiegen! Insgesamt war die WM den Deutschen also etwa 830 Millionen Euro wert.

    Insbesondere Personen aus den Neuen Bundesländern, die zuvor nur wenig Zahlungsbereitschaft zeigten, änderten nach der WM ihre Haltung. Die Wissenschaftler erklären dies unter anderem damit, dass diese Personengruppe die "weichen" WM-Effekte nicht richtig einzuschätzen konnte. Grund dafür sei, so der Wirtschaftswissenschaftler Heyne, "dass die Menschen in Ostdeutschland - im Gegensatz zur Bevölkerung aus den alten Bundesländern - bislang nicht die Möglichkeit hatten, die Atmosphäre von Sport-Großveranstaltungen wie etwa den Olympischen Spielen 1972 oder der Fußball-WM 1974 selber erleben zu können. Sie wurden von der WM-Euphorie positiv überrascht. Aus ökonomischer Sicht ist die WM also ein Erfahrungsgut, dessen Qualität erst richtig eingeschätzt werden kann, wenn man es einmal selber erlebt hat."

    Weitere Informationen:

    Universität Bremen
    Dr. Malte Heyne
    Tel. 0421/32346421, Mobil 0179 7406287
    E-Mail: heyne@rkw-bremen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Sportwissenschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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