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22.02.2007 09:04

DGAI: Wie viel Arzt verdient der Patient?

Medizin - Kommunikation ProScience Communications, die Agentur für Wissenschaftskommunikation GmbH
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    54. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und
    Intensivmedizin (DGAI) / Deutscher Anästhesiecongress (DAC)
    5. - 8. Mai 2007, Congress Centrum Hamburg

    Wie viel Arzt verdient der Patient?
    Parallelnarkosen gefährden Patientenleben

    Hamburg - Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) lehnt die - auch nur zeitweilige - Betreuung von Patienten während der Narkose durch Medizinische Assistenten für Anästhesiologie (MAfA) strikt ab. Bei über acht Millionen Narkosen im Jahr könne der Kostendruck im Gesundheitswesen nicht mit der Einschränkung medizinischer Leistungen einhergehen, so Professor van Aken, Präsident der DGAI und Direktor der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin am Universitätsklinikum Münster im Vorfeld des Deutschen Anästhesiecongresses in Hamburg.

    Schwere Anästhesiezwischenfälle sind selten, aber wenn sie auftreten, dann handelt es sich häufig um lebensbedrohliche und gefährliche Krisen. In solchen Situationen ist fachärztliches Know-how unabdingbar, um drohenden Schaden vom Patienten abzuwenden. Oft liegt zwischen dem Erkennen eines sich ankündigenden Zwischenfalls und dessen Beherrschen nur wenige Minuten, so die Experten der DGAI. Ist der Anästhesist, wie im "MAfA-Konzept" vorgesehen, in Rufweite, beispielsweise in einem anderen Operationssaal, fehlen diese lebenswichtigen Minuten. "Hinzu kommt, dass die ersten Alarmzeichen einer Komplikation oft nicht erkannt werden und der Anästhesist oft auch nicht gerufen wird. Man darf nie vergessen, dass auch Routineeingriffe nie ganz risikolos sind. Hat der Arzt bei einem Zwischenfall sogar zwischenzeitlich den OP verlassen, dann liegt außerdem ein schwerer Kunstfehler vor", sagt van Aken. "Anästhesie-Führung erfordert eine kontinuierliche Überprüfung von Diagnosen und Therapie. Auch medizinische Risiken müssen bei einer Abwägung berücksichtigt werden. Das fällt eindeutig in den Kernbereich ärztlicher Tätigkeit", erläutert der Präsident der DGAI.

    Die Berufung auf ein "Schweizer Modell" oder Erfahrungen anderer Länder, wo Parallelnarkosen historisch gewachsen sind, hält van Aken für äußerst bedenklich: "Ob Anästhesien in diesen Ländern gefährlicher oder gar sicherer sind als in Deutschland, ist nicht untersucht", so van Aken in einem Artikel der Fachzeitschrift AINS "Anästhesiologie Intensivmedizin Notfallmedizin Schmerztherapie". Auch ein gelegentlich gezogener Vergleich mit den USA hinke. Dort werden an vielen Kliniken Narkosen von CRNA-Fachschwestern, also Certified Registered Anesthesia Nurses, durchgeführt, mit guten Ergebnissen, wie van Aken berichtet. Doch diese verfügten anders als die Medizinischen Assistenten für Anästhesiologie über eine mehrjährige universitäre Ausbildung und sie würden auch in den Kliniken besser trainiert als MAfAs in Deutschland. Professor van Aken vergleicht tödliche Narkosezwischenfälle mit Flugzeugabstürzen. In der Luftfahrt käme niemand auf die Idee, den Piloten durch weniger qualifiziertes Personal zu ersetzen. Dies sollte auch im Operationssaal so sein, wo der Anästhesist mit dem Operateur die wichtigste Schlüsselperson für die Sicherheit und das Leben der Patienten ist.

    TERMINHINWEIS:

    Delegation ärztlicher Leistungen - Wie viel Arzt verdient der Patient?
    DAC; 5. Mai 2007, 12.30 - 14.30 Uh, Raum 4, CCH Hamburg

    QUELLE:
    Th. Prien, E. Biermann, H. van Aken, Parallelverfahren in der Anästhesie: Ja oder Nein?; AINS - Anästhesiologie Intensivmedizin Notfallmedizin Schmerztherapie 1-2007, Georg Thieme Verlag, Stuttgart (PDF)

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    ANTWORTFORMULAR

    ____Ich werde den DAC 2007 in Hamburg persönlich besuchen.

    ____Bitte informieren Sie mich kontinuierlich über den Deutschen Anästhesiecongress und Themen der DGAI ___per Post/___per E-Mail.

    NAME:
    MEDIUM:
    ADRESSE:
    TEL/FAX:
    E-MAIL:

    ---------------------------------------------
    Pressekontakt für Rückfragen:
    DGAI Pressestelle
    Silke Jakobi
    Postfach 30 11 20
    D-70451 Stuttgart
    Tel.: 0711 89 31 - 163 / Fax: 0711 89 31 - 566
    E-Mail: jakobi@medizinkommunikation.org
    Internet: www.DAC2007.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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