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22.02.2007 14:28

Geschichte entdecken: Festschrift zum 70. Geburtstag des Augsburger Geschichtsdidaktikers Prof. Dr. Karl Filser

Klaus P. Prem Presse - Öffentlichkeitsarbeit - Information
Universität Augsburg

    Am 13. Februar 2007 feierte der Augsburger Geschichtsdidaktiker Prof. Dr. Karl Filser seinen 70. Geburtstag. Am kommenden Samstag bekommt er bei einer Feierstunde an der Universität Augsburg eine Festschrift mit dem Titel "Geschichte entdecken" überreicht, die Prof. Dr. Wolfgang Hasberg (Universität zu Köln) und Prof. Dr. Wolfgang E. J. Weber (Universität Augsburg) zu diesem Anlass beim LIT Verlag als Band 4 der Reihe "Geschichtsdidaktik in Vergangenheit und Gegenwart" herausgegeben haben. Die Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind zur Übergabe und Vorstellung der Festschrift herzlich eingeladen. Die Feierstunde mit Redebeiträgen von Hasberg und Filser beginnt um 11.00 Uhr im Raum 2107 der Philologisch-Historischen Fakultät, Universitätsstraße 10, 86159 Augsburg).

    Prof. Dr. Karl Filser war von 1976 bis 2006 Ordinarius für Didaktik der Geschichte an der Universität Augsburg. Viele schwäbische und bayerische Geschichtslehrer erhielten durch seine Vorlesungen und Seminare ihre geschichtsdidaktische Ausbildung. Auch durch seine kontinuierliche Beteiligung an der Lehrerfortbildung wurde der Sachkunde- und Geschichtsunterricht an vielen Schulen Bayerns durch Filsers Ideen mit geprägt sein. Sein zentraler Ansatz gilt dem "entdecken-lassenden Lernen" im Geschichtsunterricht. Filser rezipierte diesen lerntheoretischen Ansatz, der in den 1970er Jahren von den USA aus den europäischen Kontinent eroberte, für das historische Lernen im Geschichtsunterricht. Das entdecken-lassende Lernen macht historische Quellen zur Grundlage des Unterrichts, der so von einem (Auswendig-)Lern- zum Arbeitsfach wird, wie ein geflügeltes Wort der 1970er Jahre es auf den Punkt brachte.

    Diesem Ansatz Filsers entspricht der Titel der ihm zum 70. Geburtstag gewidmeten Festschrift: "Geschichte entdecken". In dem 413-seitigen Band melden sich Augsburger Kollegen, bayerischen Geschichtsdidaktiker und Historiker sowie Lehrer und Lehrerinnen zu Wort, die mit Filser über Jahre hinweg gemeinsam gearbeitet haben.

    Gegliedert ist das Buch in vier Kapitel: "Grenzen entdecken - Grenzen überschreiten", "Inhaltsfelder entdecken", "Entdeckendes Lernen als geschichtsdidaktisches Prinzip" und "Entdeckendes Lernen im Geschichtsunterricht".

    Nehmen die Artikel des ersten Teils die inhaltlichen Überschneidungsfelder verschiedener "Fachdidaktiken" ins Blickfeld, so beleuchten die Aufsätze des zweiten Kapitels Inhaltsfelder, mit denen Filser sich im Laufe seines Forscherlebens auseinandergesetzt hat. Nicht selten stehen dabei lokal- bzw. regionalgeschichtliche Aspekte im Vordergrund. Denn der Jubilar hat sich weithin einen Namen gemacht als Forscher, der sich mit Ausschnitten der Augsburger Stadtgeschichte, mit der Lechflößerei oder dem schwäbischen Judentum befasst hat.

    Während im dritten Kapitel Kollegen aus dem Bereich der Geschichtsdidaktik darzulegen, wie sich das Prinzip des entdeckenden Lernens auf neue Inhaltsbereiche anwenden lässt und wie es geschichtsdidaktisch fortgeführt werden kann, ist der letzte Abschnitt der Praxis vorbehalten. Zumeist aus der Zusammenarbeit mit dem zu Ehrenden haben sich die Unterrichtsanregungen ergeben, die in diesem Abschnitt unterbreitet werden. "wir können somit", so Herausgeber Hasberg, "einen repräsentativen Band vorlegen, der Brücken zu bauen sucht, indem er Praxis und Theorie des Geschichtsunterrichts, Geschichtsdidaktik und historische Forschung sowie fächerübergreifende Aspekte thematisiert."
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    Wolfgang Hasberg, Wolfgang E. J. Weber (Hgg.): Geschichte entdecken. Karl Filser zum 70. Geburtstag (= Geschichtsdidaktik in Vergangenheit und Gegenwart, Bd. 4), LIT Verlag, Berlin 2007, 413 S., 29,80 Euro, ISBN 978-3-8258-0293-6
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    Inhalt

    I. Grenzen entdecken - Grenzen überschreiten

    oFritz Abel: Geschichte im Französischunterricht. Zweier Kapitel aus dem Entwurf eines landeskundlichen Minimums
    oRainer Roth: Mit Hilfe von Karikaturen die "wahren" Probleme der deutschen Einheit entdecken
    o Kaspar H. Spinner: Ästhetik und Geschichtsdidaktik. Fünf Zugänge
    o Werner Wiater: Pädagogikgeschichte als Personengeschichte. Friedrich Wilhelm August Fröbel (1782-1852)

    II. Inhaltsfelder entdecken

    o Barbara Distel: Leben und Vermächtnis der Augsburger Widerstandskämpferin Anni Pröll
    o Volker Dotterweich: Armut und Armutbilder
    o Heinz Sproll: Erinnerndes Gestalten und kulturelles Gedächtnis am Ende des deutschen Kaiserreiches
    o Wolfgang E. J. Weber: Außereuropa und die europäische Kultur der Neuzeit

    III. Entdeckendes Lernen als geschichtsdidaktisches Prinzip

    o Walter Fürnrohr: Von der engen Schulmethodik zur globalen wissenschaftlichen Geschichtsdidaktik
    o Elisabeth Erdmann: Kritik an den sozialen Verhältnissen im wilheminischen Berlin - Heinrich Zille
    o Wolfgang Hasberg: Die Entzauberung der Hrosvith von Gandersheim
    o Eugen Kotte: Vom Erinnerungsort zum außerschulischen Lernort. Die Marienburg in Polen
    o Waltraud Schreiber: Historische Narrationen de-konstruieren

    IV. Entdeckendes Lernen im Geschichtsunterricht

    o Barbara Fenner: Entdeckendes Lernen im Ignaz-Kögler-Gymnasium.
    o Wolfgang Hasberg: An Ort und Stelle. Dorfgeschichtliche Exkursionen im Geschichtsunterricht
    o Iris Hofer: Gelenkt-entdeckendes Lernen als Methode der Gedenkstättenpädagogik
    o Marcus Lachmund: Der Spielfilm im Geschichtsunterricht
    o Kurt Lemmerz: Der Heilig-Geist-Hospitalische Augsburger
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    Die Herausgeber

    Prof. Dr. Wolfgang Hasberg ist an der Universität zu Köln Professor für Mittlere und Neuere Geschichte sowie für Didaktik der Geschichte. Er war von 1994 bis 2002 als Wissenschaftlicher Assistent und Oberassistent am Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte der Universität Augsburg tätig, wo er 2000 habilitiert wurde, bevor er über eine Professurvertretung an der Universität Leipzig (2000 bis 2002) an die Universität zu Köln wechselte.

    Prof. Dr. Wolfgang E.J. Weber ist Geschäftsführender Direktor des Instituts für Europäische Kulturgeschichte der Universität Augsburg. Weber hat in Augsburg promoviert und habilitiert. Während seiner langen Lehrtätigkeit war er hier zeitweise auch am Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte tätig.


    Bilder

    Prof. Dr. Karl Filser
    Prof. Dr. Karl Filser

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Personalia, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Karl Filser


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