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08.07.1997 00:00

Uni-Jubiläum: Ausstellung

Dietmar Schmidt Felix-Wankel-Tierschutz-Forschungspreis
Ludwig-Maximilians-Universität München

    A 22-97 07.07.1997

    Zum Uni-Jubiläum: Ausstellung in Ingolstadt

    "Der Gelehrtenschatz: 525 Jahre Universität Ingolstadt - Landshut - München" ist das Thema der Ausstellung zum Universitätsjubiläum, die am 6. Juli 1997 im Stadtmuseum in Ingolstadt eröffnet wurde.

    Am 26. Juni 1472 wurde von Herzog Ludwig dem Reichen in Ingolstadt die erste bayerische Universität feierlich eröffnet. 1800 mußte sie nach Landshut umziehen, bis sie 1826 von König Ludwig I. endgültig in die Residenzstadt München geholt wurde. Und da findet man sie bekanntlich heute noch unter dem Namen "Ludwig-Maximilians-Universität", als derzeit größte Hochschule in Deutschland und mit ihren 525 Jahren auch eine der ältesten.

    Das 525. Stiftungsfest der Universität München ist nun der Anlaß für eine kleine, aber mit herausragenden Objekten bestückte Ausstellung in ihrer Geburtsstadt: Das Stadtmuseum Ingolstadt präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Universitätsarchiv einige Kostbarkeiten aus der Schatzkammer einer über 500jährigen gelehrten Korporation. Die Exponate sind nicht nur von hohem künstlerischen und materiellen Wert, sondern dokumentieren vor allem auch die herausragende Stellung, die eine Universität über Jahrhunderte und über allen gesellschaftlichen Wandel hinweg verkörpern kann.

    Das älteste Matrikelbuch der Universität zeigt auf dem vorgebundenen Stifterblatt den Stifter, Herzog Ludwig den Reichen, und den ersten Rektor seiner Hohen Schule, Mendel von Steinfels, zu Füßen der Madonna mit dem Christuskind. Weltliche Herrschaft und die Macht abendländischer Gelehrsamkeit sind unter dem Schutz des christlichen Glaubens zu einem festen Bündnis vereint. Die vielen Namen, die dann in diesem Buch festgehalten sind, gehören all jenen, die sich unter den Schutz der akademischen Gerichtsbarkeit dieser gelehrten Korporation begeben haben. Die Universitätsangehörigen waren damit weitgehend dem Einfluß weltlicher Gerichtsbarkeit und damit einem Vergleich mit den "normalen" Menschen ihrer Zeit entzogen. Das demonstrieren auch die ausgestellten Siegel und Petschaften aus dem 15. und 16. Jahrhundert, die alte Holzkassette der Artistenfakultät (hier wurden die Sieben Freien Künste gelehrt) oder die kostbaren, mit Goldschmiedearbeiten reich verzierten Fakultätsszepter. Sie sind herrschaftliche Insignien und dokumentieren in ihrer Pracht den Stolz der mit Privilegien reichlich ausgestatteten Universität.

    Nicht zu den Insignien zählend, aber von herausragendem künstlerischen Wert, ist ein silberner Prunkpokal in Schiffsform, der zu den seltenen Silberschmiedearbeiten dieser Art im süddeutschen Raum gehört. Der Erzherzog und nachmalige Kaiser Ferdinand II. übereignete ihn 1594 "seiner" Universität zum Dank für die verbrachte Studienzeit. Nur ein, wenn auch besonders prächtiges Beispiel dafür, daß viele Angehörige des europäischen Hochadels zu den Zöglingen der Ingolstädter Hochschule gehörten.

    Wer die Ausstellung verläßt, kommt an dem Exponat vorbei, das ihn auch am Eingang zum Dokumentationsraum, in dem Erläuterungen in Text und Bild den Besucher in die Ausstellung einführen, begrüßt hat: Die goldene Rektorkette der Universität München, 1826 von König Ludwig I. der Universität anläßlich ihrer Wiedereröffnung in der Residenzstadt München verliehen. Sie ist das jüngste der Exponate und gleichzeitig das Bindeglied zur Gegenwart. Seit Jahren pflegt sie der Rektor der Universität bei feierlichen Anlässen anzulegen, so auch im Juni 1997, als es das 525. Stiftungsfest zu feiern galt. Von einem wichtigen Teil des "Schatzes der Gelehrten", eben den Privilegien, ist allerdings kaum etwas übrig. Die Symbole der geschwundenen Macht sollte man sich aber ansehen, ihre Pracht ist uns erhalten geblieben.

    Die Ausstellung "Der Gelehrtenschatz. 525 Jahre Universität Ingolstadt-Landshut-München" im Stadtmuseum Ingolstadt ist vom 6. Juli - 10. August täglich außer montags zu sehen.

    Zur Ausstellung ist der wissenschaftlich fundierte und dennoch angenehm lesbare, farbige Bildband "Ludwig-Maximilians-Universität München" erhältlich.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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