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26.02.2007 11:17

Glänzende Berufsaussichten: Neue Studiengänge zu Bioenergie von Universität Hohenheim und Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg

Florian Klebs Presse und Forschungsinformation
Universität Hohenheim

    Einzigartiges Angebot ab kommendem Herbst mit enger Kooperation über Hochschularten hinaus

    Baden-Württembergs Agrarminister Peter Hauk begrüßt neues Angebot und den Ausbau der Kompetenz im Land

    Der Boom in der Bioenergie läuft Gefahr, durch einen eklatanten Fachkräftemangel totzulaufen. Abhilfe schaffen zwei neue Studiengänge, die die Universität Hohenheim und die Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg zum kommenden Wintersemester aus der Taufe heben. Die neuen Bachelor-Studiengänge "Nachwachsende Rohstoffe" und "BioEnergie" sind in Deutschland einzigartig. Besonders ist auch die neue Kooperation zwischen Deutschlands Agrar-Universität Nr. 1 und der Rottenburger Hochschule, bei der Studierende Vorlesungen beider Hochschulen besuchen können und Professoren beider Hochschulen den Schwerpunkt der jeweils anderen ergänzen. Mit der Kooperation praktizieren beide Hochschulen den seit einem Jahr bestehenden Verbund der Hochschulregion Tübingen-Hohenheim.

    Die Berufsaussichten sind glänzend: In der EU soll sich der Anteil erneuerbarer Energien bis 2010 verdoppeln, davon soll Bioenergie mit 75 Prozent den größten Beitrag leisten, beschloss die EU-Kommission bereits 2005 in ihrem Biomasse-Aktionsplan. Ein Markt, der mittlerweile 170.000 neue Arbeitsplätze geschaffen hat und sich in Zukunft weiter vergrößert.

    Das Ausbildungsangebot in dieser Branche ist allerdings unzureichend. "Der neue Boom verlangt nach Spezialisten mit breitem Hintergrund", erklärt der Rektor der Universität Hohenheim, Prof. Dr. Hans-Peter Liebig. Schließlich seien viele klassische Disziplinen betroffen, von der Züchtung neuer Energiepflanzen über die Produktion bis hin zur ingenieurwissenschaftlichen Konstruktion.

    Disziplinen wie diese sind es auch, die den Schwerpunkt des Hohenheimer Bachelor-Studienganges "Nachwachsende Rohstoffe und Bioenergie" bilden. "Über sechs Semester vermitteln wir eine praxisnahe Ausbildung in Pflanzenbau, Technik oder Ökonomie", sagt Prof. Dr. Joachim Müller vom Fachgebiet Agrartechnik der Universität Hohenheim und Leiter der Arbeitsgruppe zur Einrichtung des neuen Studienganges.

    "Baden-Württemberg hat wegen seiner Strukturen ein besonderes Potenzial für die Gewinnung von Energie aus land- und forstwirtschaftlicher Biomasse sowie in der Forschung und Entwicklung auf diesem Sektor", sagte der Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk. "Die Erfordernis nach einer ökologisch vertretbaren und ökonomisch sinnvollen Nutzung von Biomasse misst der guten Qualifikation der Akteure und einem dabei funktionierenden Netzwerk einen immer höheren Stellenwert bei. Um die vielfältige Kompetenz im Lande, die durch die neuen Studiengänge noch gesteigert wird, zu halten und weiter auszubauen, wird das Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum im Rahmen der zur Verfügung stehenden Mittel für die Bioenergieforschungsplattform Baden-Württemberg verschiedene interdisziplinäre Forschungsprojekte bis voraussichtlich September 2007 bewilligen", erklärte Minister Hauk. Auch die Universität Hohenheim mit ihren Einrichtungen wird an diesen Projekten beteiligt sein.

    Der Wald als Reservoir für neue Energie steht im Zentrum des Bachelors der Rottenburger Hochschule für Forstwirtschaft. "Hier haben wir über die Jahre eine besondere Kompetenz hinsichtlich der Mobilisierung und Nutzung vorhandener, weitgehend unangetasteter Nutzungsreserven, insbesondere im kleinen Privatwald, aufgebaut, die nun das "Scharnier" zwischen unseren bereits bestehenden Studiengängen (Forstwirtschaft und SENCE - Sustainable Energy Competence) darstellt und das Fundament für unser neues Angebot bildet", sagt Prof. Dr. Bastian Kaiser, Rektor der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg.

    Besonderheit der beiden Studiengänge: statt sich auf engstem Raum Konkurrenz zu machen, wollen Universität und Hochschule über Hochschulgrenzen hinweg zusammenarbeiten. Studierende können Vorlesungen in Rottenburg und Hohenheim belegen, mit Gastvorlesungen wollen die Professoren das Angebot der jeweils anderen Hochschule bereichern.

    "Die Kooperation ist etwas besonderes, da zwei Hochschularten in einem zukunftsweisenden Forschungsfeld zusammenarbeiten", sagt Prof. Dr. Bastian Kaiser. Vorausgegangen ist ein Rahmenkooperationsabkommen der Hochschulen in der Region Tübingen-Hohenheim. Darin streben insgesamt sechs Hochschulen eine gemeinsame Zusammenarbeit im Bereich Lehre und Forschung an. Erstmals kooperieren darin beide Hochschultypen Universität und Fachhochschule in der schwäbischen Hochschulregion. Zwar standen in der Vergangenheit die Lehrveranstaltungen für die Studierenden der Universität Hohenheim und der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg gegenseitig offen, trotzdem nimmt die Zusammenarbeit im Rahmen der neuen Bachelor-Studiengänge eine neue Dimension an.

    Hintergrund:
    Mit dem neuen Studiengang "Nachwachsende Rohstoffe und Bionergie" setzt die Universität Hohenheim einen langjährigen Forschungsschwerpunkt nun auch in die Lehre um. Seit 2005 besitzt die Universität das größte Forschlungslabor für Biogas Europas. Zurzeit entsteht auf einer Versuchsstation der Universität eine Biogasanlage im Praxismaßstab, die als Forschungsplattform Bioenergie alle Forschungsaktivitäten in Baden-Württemberg bündelt.

    Der neue Studiengang BioEnergie in Rottenburg rundet das Lehrangebot der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg (HFR) in idealer Weise ab. Dies verspricht vielfältige gegenseitige Bereicherungen zwischen den Studiengängen im Hause, aber auch in der Hochschulregion Tübingen-Hohenheim. Darüber hinaus ergänzt er die vielfältigen Forschungsaktivitäten der Hochschule hinsichtlich einer optimierten Produktion, Bereitstellung und Wertschöpfung aus der stofflichen und energetischen Nutzung von Holz und anderer Biomasse aus der Waldwirtschaft. Auf diesen Gebieten genießt die Hochschule den Ruf eines ausgewiesenen Kompetenzzentrums und wurde für ihre Arbeit im Sinne und im Dienste der Nachhaltigkeit im Februar 2006 von der UNESCO offiziell ausgezeichnet.

    Universität Hohenheim: http://www.uni-hohenheim.de
    Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg: http://www.hs-rottenburg.de/

    Kontaktadresse (nicht zur Veröffentlichung):
    Prof. Dr. Joachim Müller, Universität Hohenheim,
    Fg. Agrartechnik in den Tropen und Subtropen,
    Tel.: 0711/459-23464, E-Mail: joachim.mueller@uni-hohenheim.de

    Prof. Dr. Bastian Kaiser, Rektor der
    Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg,
    Tel.: 07472/951-204, E-Mail: BKaiser@fh-rottenburg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Gesellschaft, Informationstechnik, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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