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12.04.2000 19:35

Augsburger Universitätspreis für Spanien- und Lateinamerikastudien an Prof. D. Nohlen

Klaus P. Prem Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Augsburg

    Zum siebten Mal wird am Mittwoch, dem 17. Mai 2000, der "Augsburger Universitätspreis für Spanien- und Lateinamerikastudien" der Albert-Leimer-Stiftung verliehen. Die mit DM 10.000,- dotierte Auszeichnung geht in diesem Jahr an den Heidelberger Politikwissenschaftler Prof. Dr. Dieter Nohlen. Der Festakt, zu dem der Preisträger einen Vortrag über "Demokratie und soziale Gerechtigkeit in Lateinamerika" beisteuert, beginnt um 19 Uhr im HS IV (Hörsaalzentrum, Universitätsstr. 10).

    Mit Nohlen ehrt das Augsburger Institut für Spanien- und Lateinamerikastudien (ISLA), das den Preis vergibt, einen Lateinamerika-Experten, der in der Region selbst und darüber hinaus auf dem gesamten amerikanischen Kontinent wohl zu den bekanntesten deutschen Politikwissenschaftlern zählt. Vielfach in enger Kooperation mit lateinamerikanischen Sozialwissenschaftlern hat er sich durch eine Vielzahl von Lateinamerika-Forschungen einen Namen gemacht. Seine Schwerpunkte dabei liegen auf den Gebieten Wahlen und Parteien, Demokratieentwicklung sowie Sozial- und Außenpolitik.

    Profilierter Gesprächspartner und Ratgeber

    Insbesondere in der Debatte über die Frage, ob für die jungen lateinamerikanischen Demokratien ein präsidentialistisches oder ein parlamentarisches System vorzuziehen sei, ist der Heidelberger Politologe profilierter Gesprächspartner, der bei anstehenden Verfassungsreformen - wie zuletzt in Bolivien - immer wieder zu Rate gezogen wird. Zu Problemen der Institutionenreform und speziell zu Präsidentialismus- und Wahlrechtsfragen hat Nohlen in den vergangenen Jahren mit zahlreichen, in Lateinamerika selbst publizierten Schriften Marksteine gesetzt, u. a. mit einer in spanischer Sprache erschienenen monumentalen systematischen Gesamtdarstellung des Wahlrechts in Lateinamerika.

    Schon mehrfach ausgezeichnet

    Bereits 1991 erhielt Nohlen für seine fruchtbare wissenschaftliche Zusammenarbeit mit dem Interamerikanischen Institut für Menschenrechte (mit Sitz in Costa Rica) den Max-Planck-Forschungspreis. 1995 bekam er den "Sonderpreis Das politische Buch" für sein achtbändiges Handbuch der Dritten Welt, das er gemeinsam mit Franz Nuscheler (Universität Duisburg) herausgibt (3. Auflage 1992-1995).

    Neben diesen und zahlreichen weiteren auf Spanien und auf Lateinamerika bezogenen Schriften (siehe Anhang), die z. T. ins Spanische übersetzt wurden bzw. unmittelbar auf Spanisch erschienen sind, publizierte Nohlen in den 90er-Jahren u. a. das siebenbängige Lexikon der Politik (C. H. Beck) sowie das Wörterbuch Staat und Politk (Pieper, 2. Auflage 1995) und - 1999 bei Oxford University Press - den Band "Elections in Afrika - A data handbook". Derzeit is Nohlen als Herausgeber bzw. Mitherausgeber der beiden entsprechenden Bände über Elections in America und Elections in Asia (beide bei Oxford Universty Press) engagiert, darüber hinaus arbeitet er an einem Buch über die Theorie der Wahlsysteme und an der 2. Auflage der von ihm und Andreas Hildenbrand stammenden Landeskunde Spanien.

    Prof. Dr. Dieter Nohlen ist der zwölfte Träger des jetzt zum siebten Mal vergebenen Augsburger Universitätspreises für Spanien- und Lateinamerikastudien. Fünfmal wurde dieser Preis geteilt, Nohlen ist der zweite, der ihn ungeteilt erhält. Dem Anliegen des Preises - nämlich zum einen herausragende Leistungen auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Forschung über Spanien und Lateinamerika zu fördern und zum anderen besondere Verdienste um die Vermittlung von Kenntnissen über diese Regionen zu würdigen - wird Nohlen in beiden Richtungen gleichermaßen gerecht.

    Kontakt und weitere Inforationen:

    Institut für Spanien- und Lateinamerikastudien der Universität Augsburg
    Universitätsstraße 6, 86159 Augsburg,
    Telefon 0821/598-5816, e-mail: isla@phil.uni-augsburg.de
    http://www.uni-augsburg.de/institute/isla/

    _____________________________________________

    Anhang I: Prof. Dr. Dieter Nohlen - wissenschaftlicher Werdegang

    * 1939 in Oberhausen/Rheinland geboren;
    * Studium der Politischen Wissenschaft, Geschichte und Romanistik in Köln, Montpellier und Heidelberg;
    * 1967 Promotion in Heidelberg mit Arbeit zum Thema "Spanischer Parlamentarismus im 19. Jahrhundert"
    * 1970-73 Repräsentant der Konrad-Adenauer-Stiftung in Chile;
    * 1973 Habilitation an der Universität Tübingen mit einer Schrift zum Thema "Chile - Das sozialistische Experient";
    * seit 1974 Professor für Politische Wissenschaft an der Universität Heidelberg.

    Anhang II: Spanien- und Lateinamerika-bezogene Publikationen von Professor Nohlen (Auswahl)

    * Länderkunde Spanien (mit Andreas Hildenbrand), Opladen 1991;
    * Der Staat der Autonomen Gemeinschaften in Spanien (mit José Juan Gonzalez Encinar), Opladen 1992;
    * Handbuch der Dritten Welt (hgg. zus. mit Franz Nuscheler), hierin die Bände 2: Südamerika, und 3: Mittelamerika und Karibik, Bonn 1993, 2. Aufl. 1995;
    * Handbuch der Wahldaten Lateinamerikas und der Karibik (Hg.), Opladen 1993;
    * Lateinamerika am Ende des 20. Jahrhunderts (hgg. zus. mit Detlef Junker und Hartmut Sangmeister), München 1994;
    * Lexikon der Politik, Band 4: Die östlichen und die südlichen Länder (hgg. zus. mit Peter Waldmann und Klaus Ziemer), München 1997;
    * Reforma institucional y cambio político (hgg. zus. mit Liliana de Riz), Buenos Aires 1991;
    * Presidencialismo versus parlamentarismo (hgg. zus. mit Mario Fernandez), Caracas 1991;
    * Presidencialismo ou parlamentarismo (hgg. zus. mit Bolivar Lamounier), Sao Paulo 1991;
    * Descentralización política y consolidación democrática. Europa - América del Sur (Hg.), Caracas 1991;
    * Enciclopedia electoral latinoamericana y del Caribe (Hg.), San José de Costa Rica 1993;
    * Elecciones y sistemas de partidos en America Latina (Hg.), San José de Costa Rica 1993;
    * Democracia y neocrítica en América Latina (Hg.), Frankfurt/M. und Madrid 1995;
    * Prensa y transición democrática. Experiencias recientes en Europa y América Latina (hgg. zus. mit Carlos H. Filgueira), Frankfurt/M. und Madrid 1994;
    * Elecciones y sistemas electorales, tercera ed., Caracas 1995;
    * El presidencialismo renovado (hgg. zus. mit Mario Fernández), Caracas 1998;
    * Sistemas electorales y partidos políticos, segunda ed., México 1998;
    * Tratado de Derecho Electoral comparado de América Latina (hgg. zus. mit Sonia Picado und Daniel Zovatto), México 1998;
    * Sistema de gobierno, sistema electoral y sistema de partidos políticos, México 1999.

    Anhang III: Träger des Augsburger Universitätspreises für Spanien- und Lateinamerikastudien

    * 1986: Prof. Dr. Herbert Wilhelmy (Tübingen) und Walter Haubrich (Madrid/Frankfurt a. M.);
    * 1988: Prof. Dr. Erwin Walter Palm (Heidelberg, Ý 1988) und Prof. Dr. Alain Rouquié (Paris);
    * 1990: Prof. Dr. Raymond Carr (Oxford) und Wolf Grabendorff (Madrid);
    * 1993: Prof. Dr. Hans-Jörg Neuschäfer (Saarbrücken) und Prof. Dr. Giovanni Meo Zilio (Treviso);
    * 1995: Dr. Klaus Eßer (Berlin);
    * 1998: Prof. Dr. Gerd Kohlhepp (Tübingen) und Klaus Dieter Vervuert (Frankfurt a. M.)


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-augsburg.de/institute/isla/


    Bilder

    Prof. Dr. Dieter Nohlen. Foto: Universität Heidelberg
    Prof. Dr. Dieter Nohlen. Foto: Universität Heidelberg

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Dieter Nohlen. Foto: Universität Heidelberg


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