Öffentliches Symposium im Rahmen der Veranstaltungsreihe ThinkCity am 23. und 24. März 2007
Ernst Reuter war unbestritten einer der bedeutendsten deutschen Politiker in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Gleichwohl hat sich die historische Forschung mit ihm bis heute nur sehr begrenzt beschäftigt und zudem ein hochgradig selektives, ja stereotypes Bild des standhaft-pathetischen Berlin-Verteidigers gezeichnet ("Ihr Völker der Welt, ?"). Diese stark von der Historiographie im Kalten Krieg geprägte biografische Einzelheit bestimmt bis heute die Erinnerung an Ernst Reuter; weniger beachtet bleibt dagegen, dass dieser in Selbstverständnis und politischer Praxis ein Politiker war, dessen gesellschaftspolitische Positionen und Visionen ganz wesentlich in seinem kommunalpolitischen Engagement gründeten.
Das Ernst-Reuter-Symposium, das im Rahmen der Veranstaltungsreihe ThinkCity stattfindet, soll ein erster Schritt sein, das starke kommunalpolitische Element im Leben und Wirken Ernst Reuters in die von der Geschichtswissenschaft erarbeitete Biographie einzubringen. Wir möchten Sie herzlich dazu einladen. Das Symposium ist öffentlich; eine Anmeldung wird erbeten (E-Mail: moritz.feichtinger@metropolitanstudies.de).
Zeit: 23. und 24. März 2007, Beginn am 23. März um 9.30 Uhr
Ort: Landesarchiv Berlin, Eichborndamm 115 - 121, 13403 Berlin
Über das detaillierte Programm können Sie sich informieren unter www.metropolitanstudies.de/fileadmin/page_files/random_images/Ernst_Reuter_Symposium_070207.pdf
Jenseits der Abhängigkeit der Reuter-Forschung vom politischen Klima ihrer Zeit, jenseits auch der geringen Wertschätzung, die kommunalpolitisches Engagement heute - im Unterschied zur Zeit des Reuterschen Wirkens in den zwanziger bis fünfziger Jahren - in der Öffentlichkeit genießt, sind es auch Gründe der Quellenerschließung und der Arbeitsökonomie, die für dieses Forschungsdefizit verantwortlich zeichnen. Der Nachlass Ernst Reuters lagert im Landesarchiv Berlin, dort wurden auch grundlegende Quelleneditionen und biografische Studien zu seinem Leben und politischen Wirken erarbeitet. Aber es blieben Lücken: Das Wirken Reuters in der türkischen Emigration, hat bis heute, vor allem wohl aus Gründen mangelnder Sprachkenntnisse, nur wenig Konturen gewonnen. Und jüngst hat eine erste Sichtung der Bestände des BVG-Archivs aufgewiesen, dass Ernst Reuters Publikationen in kommunalpolitischen Fachzeitschriften, insbesondere zur Verkehrspolitik und zur allgemei-nen Stadtentwicklungspolitik Berlins (z. B. sein Briefwechsel mit dem Berliner Stadtbaurat Martin Wagner), ebenfalls noch nicht hinreichend erschlossen sind und dringend der Edition bedürfen.
Das Symposium wird veranstaltet vom Center for Metropolitan Studies der TU Berlin, dem Landesarchiv Berlin, der Checkpoint Charly Stiftung und dem Deutschen Städtetag.
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Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Moritz Feichtinger, TU Berlin, Centrum für Metropolenforschung, Tel.: 030/314-28411, Fax: -28403,
E-Mail: moritz.feichtinger@metropolitanstudies.de
http://www.tu-berlin.de/presse/pi/2007/pi50.htm
http://www.metropolitanstudies.de/fileadmin/page_files/random_images/Ernst_Reute...
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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