idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
01.03.2007 09:26

Finanzexperten sehen wenig geldpolitischen Spielraum, Vermögenspreisblasen entgegenzuwirken

Katrin Voss Informationsdienste und Öffentlichkeitsarbeit
Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH (ZEW)

    Ein massiver Kurssturz wie jüngst an der Börse von Shanghai wirft die Frage auf, ob ein rechtzeitiges Gegensteuern durch Zentralbanken dem Entstehen von Vermögenspreisblasen an den Märkten entgegenwirken kann. Einer Befragung von rund 270 Finanzmarktexperten durch das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, im Februar 2007 zufolge hat ein solches Unterfangen wenig Aussicht auf Erfolg.

    Nach Ansicht einer Mehrheit von 68 Prozent der befragten Experten ist es wenig aussichtsreich, wenn die Zentralbank bereits beim Entstehen einer Vermögenspreisblase mit leicht steigenden Zinsen gegensteuert. So sieht ein Teil der Befragten das Problem darin, dass Blasen durch irrationalen Überschwang der Investoren begründet sind und dass daher die Wirksamkeit geldpolitischer Maßnahmen gering ist. Ein anderer Teil der Befragten ist der Ansicht, dass Zentralbanken ungerechtfertigte Preissteigerungen nicht besser identifizieren können als alle anderen Marktteilnehmer und daher gar nicht im Voraus handeln können. Ein weiterer Teil der Befragten denkt, dass sich selbst ein geringer Zinsanstieg von ein oder zwei Prozentpunkten auf Inflation und Konjunktur negativ auswirken würde, während gleichzeitig massive Aktienkurssteigerungen dadurch kaum beeinträchtigt würden. Lediglich rund 32 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu, dass eine richtige Diagnose von Blasen oder eine geldpolitische Prävention möglich sind.

    Eine andere Strategie für die Zentralbank ist es abzuwarten, bis die Vermögenspreisblase platzt. Sie könnte dann durch ein stärkeres Senken der Zinsen versuchen, die Konsequenzen des Aufbrechens der Blase zu mildern. Über die Richtigkeit dieser Strategie sind sich die Experten nicht einig. Knapp die Hälfte der Befragten würde ein solches Verhalten befürworten, die andere Hälfte sieht hingegen die Gefahr, dass das die Investoren zu unvorsichtigem und risikofreudigem Verhalten im Vorfeld verleiten könnte.

    Ansprechpartnerin:
    Sandra Schmidt, Telefon 0621/1235-218, Fax -223, E-Mail s.schmidt@zew.de


    Weitere Informationen:

    ftp://ftp.zew.de/pub/zew-docs/frep/aktuell.pdf - Weitere Informationen finden Sie im Finanzmarktreport Februar 2007.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).