idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
01.03.2007 15:13

Rehabilitationsprogramm nach Stammzelltransplantationen

Barbara Riess Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Klinik für Tumorbiologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

    Wissenschaftliche Studie beweist Nutzen von Rehabilitationsprogramm nach Stammzelltransplantationen

    Freiburg/München. In wieweit beeinflussen Rehabilitationsmaßnahmen die Lebensqualität von Patienten, die eine Stammzelltransplantation erhalten haben? Dies war die zentrale Frage eines Forschungsprojektes an der Klinik für Tumorbiologie in Freiburg, welches die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung über drei Jahre gefördert hat. Das Freiburger Ärzteteam konnte unter der Leitung von Prof. Dr. Hans Helge Bartsch den Erfolg des speziell für diese Patientengruppe entwickelten Rehabilitationsprogramms belegen. Die Studienpatienten profitieren von einer deutlich höheren Lebensqualität.

    Untersucht wurden 132 Patienten nach einer Stammzelltransplantation, die an dem spezifischen Rehabilitationsprogramm teilgenommen haben. Für 23 Patienten wurde ein Vergleichspatient ausgesucht, der keine Rehabilitationsmaßnahme in Anspruch genommen hat (matched pair Analyse). Primäres Zielkriterium zur Beurteilung des Rehabilitationserfolges war die Lebensqualität, sekundäre Zielkriterien waren die Krankheitsverarbeitung, die körperliche Fitness, psychische Befindlichkeit sowie die psychosoziale Reintegration der Patienten. Alle Zielparameter wurden mit standardisierten Erhebungsinstrumenten erfasst.

    In den Verlaufskontrollen bis zu einem Jahr nach Abschluss des Programms konnte ein anhaltender Nutzen der Rehabilitation belegt werden. Die Verbesserungen in den verschiedenen körperlichen und psychosozialen Funktionen erreichten statistische Signifikanz sowohl während der Rehabilitation als auch langfristig gesehen. Bei einem Viertel der Patienten jedoch stellen Angst und Depression ein mittel- bis langfristiges Problem dar.

    Diese erste kontrollierte, deutschsprachige Studie bei Patienten nach einer Stammzelltransplantation belegt somit den Nutzen eines medizinisch psychosozialen Rehabilitationsprogramms und bietet gleichzeitig zahlreiche Ansatzpunkte zur Bearbeitung von Detailfragen im Hinblick auf die Spätfolgen und Langzeitversorgung der Patienten. Es wird deutlich, dass die Lebensqualität und Folgewirkungen nach einer Stammzelltransplantation ein zentrales Thema darstellen, welches in Zukunft mehr Aufmerksamkeit erfordert.

    Stichwort: Rehabilitation nach Stammzelltransplantation
    Hochdosischemotherapie und Stammzelltransplantationen stellen vor allem für Patienten mit Leukämie und Lymphomerkrankungen oft die einzige Behandlungsform mit der Perspektive einer Heilung dar. Die Chance auf Heilung muss jedoch durch eine Reihe von Therapiefolgestörungen erkauft werden. Typische Probleme sind: körperliche und seelische Erschöpfung, verzögerte Erholung der Blutbildung, Infektgefahr, Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion, Änderung der privaten und persönlichen Lebensplanung. Das Reha-Programm für Patienten nach Stammzelltransplantation konzentriert sich in Diagnostik und in seinen therapeutischen Angeboten ganz besonders auf diese Probleme.

    Stichwort: Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e.V.
    Der spanische Tenor gründete 1995 die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e.V. - aus Dankbarkeit dafür, dass er selbst seine Leukämie-Erkrankung nach einer Stammzelltransplantation überwunden hat. Die Stiftung förderte bislang über 500 Projekte. Dazu gehören die Förderung von Wissenschaft und Forschung, die Finanzierung von Strukturmaßnahmen, wie zum Beispiel der Bau von Transplantationseinheiten, Tageskliniken oder Rehabilitationszentren, und die Unterstützung von Selbsthilfegruppen und Elterninitiativen. Weitere Informationen und Einblicke in die Projekte gibt es unter www.carreras-stiftung.de.

    Kontakt:

    Klinik für Tumorbiologie Freiburg
    Barbara Riess
    Öffentlichkeitsarbeit
    Tel. 0761 / 206 - 1109
    riess@tumorbio.uni-freiburg.de
    www.tumorbio.uni-freiburg.de

    Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e. V.
    Anne Rein
    Pressestelle
    Tel. 089 / 27 29 04 - 40
    presse@carreras-stiftung.de


    Weitere Informationen:

    http://www.carreras-stiftung.de
    http://www.tumorbio.uni-freiburg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).