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02.03.2007 14:45

MHH-Chirurgen um Prof. Klempnauer transplantieren die 1000. Leber

Stefan Zorn Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Hochschule Hannover

    Deutschlandweit größtes Zentrum für Lebertransplantationen / Patientin wohlauf

    Ungewöhnliches Jubiläum in der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH): MHH-Chirurgen haben seit 1999 die 1000. Leber transplantiert. 1999 übernahm Professor Dr. Jürgen Klempnauer die Leitung der Abteilung Viszeral- und Transplantationschirurgie von seinem Vorgänger, dem renommierten Chirurgen Professor Dr. Rudolf Pichlmayr. "Die MHH ist inzwischen das größte Zentrum für Lebertransplantationen in Deutschland", betonte Professor Klempnauer, "und die Langzeitprognosen der Transplantierten sind sehr gut." Mittlerweile leben mehr als 90 Prozent der Patienten mit einer transplantierten Leber fünf Jahre und länger. "Damit konnten wir in den vergangenen acht Jahren die Überlebensrate um gut zehn Prozent erhöhen", ergänzte Professor Klempnauer. Allein im Jahr 2006 transplantierten die Chirurgen aus Klempnauers Abteilung 151 Lebern - so viel wie in keinem anderen Jahr zuvor.

    Das 1000. Organ erhielt eine 38-jährige Patientin, die 16 Jahre nach ihrer ersten Transplantation nun ein neues Organ benötigte. Mit 23 Jahren musste die junge Frau aufgrund einer akut auftretenden Thrombose der Lebervenen, des so genannten Budd-Chiari-Syndroms, das erste Mal ein neues Organ erhalten. "Die Patientin hat sich jetzt sehr schnell erholt, wir sind sehr zufrieden", sagte Dr. Thomas Becker, leitender Transplantationsoberarzt der Abteilung, der die 38-Jährige operiert hatte. "Ich fühle mich in der MHH gut aufgehoben und habe vollstes Vertrauen zu den Ärzten", ergänzte die Patientin Delia Klapdor aus Nordrhein-Westfalen.

    Ein Problem ist nach wie vor die mangelnde Bereitschaft zur Organspende. Am Ende des Jahres 2006 standen allein für eine Leber 281 Menschen auf der von der Deutsche Stiftung Organstransplantation geführten Warteliste der MHH. Jedes Jahr sterben im Eurotransplantbereich etwa 20 Prozent der Patientinnen und Patienten, weil zu wenig Spenderlebern vorhanden sind - für jeden fünften kommt die lebensrettende Transplantation zu spät.

    Seit 1989 versuchen die MHH-Transplanteure, mit einem technischen Schachzug gegen den Mangel an Spenderorganen vorzugehen. Sie teilen das Spenderorgan und setzen die Leberteile zwei Patienten ein. "Dieses Verfahren wenden wir zum Beispiel bei der Transplantation von Kindern und Säuglingen an sowie bei der Leberlebendspende", erläuterte Professor Klempnauer.

    Seit dem Sommer 2004 ist die Abteilung von Professor Klempnauer im neu erbauten Rudolf-Pichlmayr-Transplantationszentrum (TPFZ) zentral auf dem MHH Gelände angesiedelt. Hier stehen den Mitarbeitern der Klinik neben einem hochmodernen Operationsbereich, direkt angeschlossen eine High-End-Intensivstation mit 22 Betten, Ambulanz- und Poliklinikbereiche zur Verfügung. In der Abteilung Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie arbeiten 45 Ärztinnen und Ärzte sowie 180 Mitarbeiter in der Pflege, den Ambulanzen und dem Operationsbereich. Außer dem großen Bereich der Lebertransplantation umfasst das Arbeitsgebiet Transplantationen von Nieren (200 im Jahr 2006) und Bauchspeicheldrüsen (13 im Jahr 2006) sowie alle weiteren Eingriffe der allgemeinen und viszeralen Chirurgie.

    Weitere Informationen erhalten Sie bei Professor Dr. Jürgen Klempnauer unter Telefon (0511) 532-6534.


    Bilder

    Gelungene Transplantation: Prof. Dr. Jürgen Klempnauer, Dr. Bastian Ringe und Dr. Thomas Becker (v. r.) im Gespräch mit Patientin Delia Klapdor.
    Gelungene Transplantation: Prof. Dr. Jürgen Klempnauer, Dr. Bastian Ringe und Dr. Thomas Becker (v. ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Gelungene Transplantation: Prof. Dr. Jürgen Klempnauer, Dr. Bastian Ringe und Dr. Thomas Becker (v. r.) im Gespräch mit Patientin Delia Klapdor.


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