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04.03.2007 12:11

Ordnung und Repräsentation von Wissen: Tagung des Augsburger Graduiertenkollegs "Wissensfelder der Neuzeit" über die Theatrum-Metapher

Klaus P. Prem Presse - Öffentlichkeitsarbeit - Information
Universität Augsburg

    "Dimensionen der Theatrum-Metapher in der Frühen Neuzeit" sind der Gegenstand eines interdisziplinären Symposiums, das das Graduiertenkolleg "Wissensfelder der Neuzeit. Entstehung und Aufbau der europäischen Informationskultur" am Institut für Europäische Kulturgeschichte der Universität Augsburg vom 14. bis zum 16. März 2007 veranstaltet.
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    Imaginäre Orte und Daseinsmetaphern spielten in der Geschichte immer wieder eine wesentliche Rolle in der Selbstdeutung einer Zeit und ihres Wissens. Während die satirische Dichtung des 15. Jahrhunderts die Welt noch im "Narrenschiff" Schiffbruch erleiden sah, wurde die Metapher des Theaters in den folgenden Jahrhunderten immer wieder auf den Zustand der Welt als Ganzer übertragen. "All the world's a stage", schreibt Shakespeare um 1600. Nicht nur der Mensch hatte seinen Platz auf dieser geordneten Bühne der Welt ("Theatrum Mundi"). Eine Tagung des Graduiertenkollegs "Wissensfelder der Neuzeit", die vom 14. bis zum 16 März an der Universität Augsburg stattfindet, greift die Vielfalt der Kontexte auf, in denen das Sinnbild des Theaters für die Ordnung und Repräsentation von Wissen in der Epoche zwischen 1500 und 1800 historisch bedeutsam wurde.

    Für das Selbstbild der Frühen Neuzeit ist die Vorstellung vom Großen Welttheater, dem "Theatrum Mundi", ein zentrales Deutungsmuster. Nicht nur populären Bühnenstücken, sondern den Wissenskulturen der vormodernen Epoche insgesamt lag eine hervorstechende Affinität zur Theatrum-Metaphorik zugrunde. Theatrale (Sinn-)Bilder dienten der Erschließung, Speicherung, Produktion und Ordnung sowie einer anschaulichen Inszenierung und Visualisierung von Wissensbeständen nahezu jeglicher Provenienz. Hunderte von Theatrum- sowie Schauplatz- und Schaubühnen-Titel wurden gedruckt.

    Trotz der publizistischen Omnipräsenz frühneuzeitlicher Theaterwelten ist die historische Spezifik und Kommunikationsleistung der Theatrum-Metaphorik noch nicht annähernd vermessen. Die Tagung des am Institut für Europäische Kulturgeschichte angesiedelten Graduiertenkollegs möchte deshalb Ansätze zur weiteren Forschung liefern und das Bedeutungsspektrum der Metapher in einem betont fächerübergreifenden Panorama diskutieren. Kunsthistoriker, Germanisten, Literaturwissenschaftler und Historiker nehmen Wissensdiskurse in den Blick, die so vielfältig sind wie die Kontexte und Medien, in denen die Theatrum-Metapher Verwendung fand. So wird in den Sektionen u. a. dem Rang dieser Metaphorik für die enzyklopädischen Drucke der Zeit, für die literarisch-ästhetische Produktion, für Architektur und Krieg sowie für die Sammlungs- und Repräsentationsräume des Wissens, die Kunstkammern, nachgegangen.

    Die Tagung "Ordnung und Repräsentation von Wissen - Dimensionen der Theatrum-Metapher in der Frühen Neuzeit" beginnt am Mittwoch, dem 14. März um 15.00 Uhr im Raum 1012 der Juristischen Fakultät der Universität Augsburg (Universitätsstraße 24, 86159 Augsburg). Sie endet am Freitag, dem 16. März, gegen 13.30 Uhr. Am 14. März hält Prof. Dr. Sebastian Neumeister (Berlin) von 18.30 bis 19.30 Uhr einen öffentlichen Abendvortrag über "Theatralität des Wissens als Raum und als Text".
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    Tagungshomepage mit ausführlichem Programm und weiteren Informationen: http://www.uni-augsburg.de/theatrumtagung
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    Kontakt:

    Elisabeth Böswald-Rid
    Graduiertenkolleg Wissensfelder der Neuzeit
    Institut für Europäische Kulturgeschichte der Universität Augsburg
    Eichleitnerstraße 30, 86159 Augsburg
    Telefon 0821/598-5851, graduiertenkolleg@iek.uni-augsburg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-augsburg.de/theatrumtagung - Tagungshomepage
    http://www.uni-augsburg.de/institute/iek/html/gk.html - Graduiertenkolleg "Wissensfelder der Neuzeit"
    http://www.uni-augsburg.de/institute/iek/html/iek.html - Institut für Europäische Kulturgeschichte


    Bilder

    Das Tagungsplakat zeigt Jacques Callots Kompositionsstudie zum ersten Intermezzo einer Ballettoper von A. Salvadori aus dem Jahr 1617
    Das Tagungsplakat zeigt Jacques Callots Kompositionsstudie zum ersten Intermezzo einer Ballettoper v ...
    © bpk / Kupferstichkabinett, SMB / Jörg P. Anders
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Das Tagungsplakat zeigt Jacques Callots Kompositionsstudie zum ersten Intermezzo einer Ballettoper von A. Salvadori aus dem Jahr 1617


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