Am 22. und 23. Februar 2007 fand der 10. Workshop "Software Engineering im Unterricht der Hochschulen" (SEUH) an der Hochschule für Technik Stuttgart (HfT) statt. Ausbildung in Software Engineering an Universitäten und Fachhochschulen - wie ist sie in das Informatik-Studium eingebettet, wie sollte sie gestaltet werden, welche Erfahrungen gibt es? Dies sind die Fragen, um die es bei den SEUH-Workshops seit 1992 geht.
Ziel der Workshop-Reihe ist es, neue Ausbildungskonzepte im Bereich Software Engineering zu präsentieren und die Ausbildungserfahrungen zu diskutieren. Neue Lehrformen und Lehrinhalte stehen dabei ebenso zur Diskussion wie die Gestaltung und Bewertung von Studiengängen. Ausbildung in Software Engineering ist schwierig, da das Gebiet einerseits nicht scharf umrissen und andererseits ohne intensive praktische Projektarbeit nicht gut zu vermitteln ist. Auch in diesem Jahr beschäftigte sich deshalb der überwiegende Teil der Voträge mit Fragen der Software-Praktika - offensichtlich ein Dauerbrenner für die Software Engineering-Ausbildung. Die Konzeption der SEUH bietet aber auch viel Raum für weitere Diskussionen und konstruktiven Meinungsaustausch. Entsprechend wurden die folgenden Vortragsthemen ausgewählt:
n Vergleich der Ausbildung von Software-Ingenieuren in Deutschland und Indien. Der Vortrag zeigte, dass das Niveau der Ausbildung in Deutschland im Allgemeinen höher ist. Allerdings werden die Studierenden in Indien im Schnitt vier Jahre früher fertig und haben dann die Chance, mit Trainingsprogrammen in der Industrie ihre deutschen Kollegen schnell einzuholen.
n Podiumsdiskussion zur Umstellung des Diploms auf Bachelor und Master. Das Thema wurde mit Vertretern der Industrie, den Hochschullehrern und teilnehmenden Studierenden äußerst kontrovers diskutiert. Die Spannbreite in der Definition des Bachelors reichte vom "in schneller Zeit ausgebildeten, praxistauglichen Absolventen" bis zum "zertifizierten Universitätsabbrecher". Einig war man sich darin, dass die erwartete Nivellierung der Abschlüsse (wenn sie gelingen sollte) eher zu einer Senkung des Niveaus führen wird.
n Vortrag von Prof. Dr. Ernst Denert (Gründer der sd&m AG und jetziger Vorsitzender des Vorstands IVU Traffic Technologies AG) zum Thema: Was wir vom Software-Ingenieur erwarten. Denert kam zu dem Schluss, dass die strukturiert denkende Persönlichkeit im Mittelpunkt stehen muss; aber auch eine fundierte Informatikausbildung (mit großer Programmierpraxis) und ein gutes Deutsch sind unabdingbare Voraussetzungen. Damit einher ging die Absage an die Bindestrich-Informatik, die (außer der Wirtschaftsinformatik) keine tiefergehende Informatikausbildung gewährleistet. Berufserfahrung - so Denert - wird nicht unbedingt erwartet, "diese kommt von selbst".
Viele Dozenten der Softwaretechnik haben in den früheren Jahren von der SEUH wichtige Impulse für ihre Lehre erhalten. Die Veranstalter wünschen sich, dass auch die SEUH 2007 solche Impulse gibt und so eine engagierte und erfolgreiche Lehre des Software Engineerings an den Hochschulen fördert.
Für Rückfragen und weitere Informationen:
Organisation
Titel: Software im Unterricht der Hochschulen
Termin: 22. - 23. Februar 2007
Ort und Veranstalter: Hochschule für Technik Stuttgart
Teilnehmerzahl: 55 Teilnehmer aus Deutschland und der Schweiz
Vorsitzende des Programmkomitees: Prof. Dr. Marcus Deininger (HfT Stuttgart), Prof. Dr. Andreas Zeller (Universität des Saarlandes)
Tagungsband: dpunkt.verlag http://www.dpunkt.de/buecher/3-89864-458-8.html
http://www.hft-stuttgart.de/fbvim/veranstalt/seuh
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).