Jena. (18.04.00) Lean Management schon ausprobiert, Millenium-Fieber glücklich überstanden, Due Diligence fest im Blick: Unternehmer sollten sich nicht allzu sehr von Modeerscheinungen in der Betriebswirtschaft beeindrucken lassen, rät BWL-Professor Dr. Volkmar Botta. Aber sie müssten ihren Blick für die zukunftsweisenden Entwicklungen schärfen und herausfinden, wie sie klare mittelfristige Konzepte entwickeln und in ihrem Betrieb umsetzen können. Eine Hilfestellung dabei will Botta für Thüringer Manager beim 4. Jenaer Wirtschaftstag am 27. April geben, den er gemeinsam mit der IHK Ostthüringen, der Plaut Management Training GmbH und der RKW Thüringen an der Friedrich-Schiller-Universität veranstaltet. Anmeldungen für die verbleibenden Plätze sind noch unter der Rufnummer 0361/7447306 möglich.
"Die unternehmerische Kunst liegt in der gezielten Auswahl und individuell passgenauen Adaption betriebswirtschaftlicher Instrumente", erklärt Volkmar Botta. "Welche Effekte kann denn ein bodenständiger Handwerksbetrieb wirklich von einer Homepage im world wide web erwarten?" fragt der Professor kritisch. In zahlreichen Branchen müsse hingegen in Kürze auf Geschäftseinbußen gefasst sein, wer beispielsweise das Thema e-commerce verschlafe. Trotz der Notwendigkeit der Einführung von technischen und anderen Neuerungen dürften jedoch die klassischen Basisinstrumente der Betriebswirtschaftslehre nicht vernachlässigt werden.
Orientierung stiftet Bottas Veranstaltung mit ihrem klaren Zuschnitt auf Thüringer klein- und mittelständische Unternehmen. Nach einem Vortrag von Finanzminister Andreas Trautvetter über "Neue Informationstechnologien und Globalisierung" hat der Experte gemeinsam mit seinen Partnern fünf Workshops organisiert, die sich mit Internet und e-commerce, Wissensmanagement im Unternehmen, Personalführungsstrategien, Unternehmens- und Managementhaftung und mit Trends in Rechnungswesen und Controlling befassen.
Gerade das Controlling erachtet Botta, der an der Universität Jena den Lehrstuhl für dieses Fachgebiet innehat, als ein unverzichtbares Mittel, um Schwachstellen im Betrieb zu erkennen und die wirtschaftliche Effizienz zu steigern. "Heute stehen uns moderne Controllingsysteme zur Verfügung", erläutert er, "als Unternehmer muss ich nur wissen, wie ich sie sinnvoll einsetze."
Ein anderes gewichtiges Thema betrifft die "demographische Falle", in die gerade viele Thüringer Klein- und Mittelständler unversehens hineinsteuern. Gemeint ist die schleichende Personalüberalterung in Schlüsselpositionen. Prof. Botta: "Mag sein, dass ein Betrieb heute mit erfahrenen und leistungsfähigen Mitarbeitern in allen Teilbereichen des Unternehmens prima funktioniert. Aber in zehn oder 15 Jahren, wenn die geburtenschwachen Jahrgänge die Hochschulen verlassen, muss auch geeigneter Nachwuchs verfügbar sein." Der kluge Mann baut also vor, sollte daher die Devise heißen. Ebenso bei neuen Haftungsproblemen, die durch zunehmen-de Umweltschutzauflagen und eine Internationalisierung des Wirtschaftsrechts auf die Unternehmen zukommen.
"Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass wir mit unserer Veranstaltung den Finger am Puls der Wirtschaft haben", meint Botta. "Als Landesuniversität steht es uns gut zu Gesichte, den heimischen Betrieben wissenschaftliche Erkenntnisse praxisnah zu vermitteln."
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Volkmar Botta
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Jena
Tel.: 03641/943150, Fax: 943152
E-Mail: V.Botta@wiwi.uni-jena.de
Friedrich-Schiller-Universität
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Wolfgang Hirsch
Fürstengraben 1
07743 Jena
Tel.: 03641/931031
Fax: 03641/931032
E-Mail: h7wohi@sokrates.verwaltung.uni-jena.de
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