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14.04.2000 00:00

Tele21-Kurs "Ökologische Innovationen rund ums Bauen" bringt Unternehmer an die KUE

Daniela Pickl Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt

    Lehm, Ziegel, Steine oder Holz? Welcher Baustoff ist der umweltfreundlichste und wie kann man energieeffizient bauen? Wenn ein Kunde solche Fragen stellt, kommt so mancher Bauunternehmer ins Schwitzen und verärgert seinen Kunden mit schlechter Beratung. Um dem zuvorzukommen, bildeten sich elf Unternehmer aus Eichstätt, Ingolstadt und Neumarkt sowie ein Architekt aus München an der Katholischen Universität Eichstätt (KUE) weiter. Beim Tele21-Kurs "Ökologische Innovationen rund ums Bauen" setzten sie sich drei Tage lang mit neuen Baustoffen, neuen Technologien und Umweltmanagement im Unternehmen auseinander. Den Kurs leitete Ralf Stappen vom Teilprojekt "Umweltschutz und Agenda21" des EU-Projekts Tele21, einem EU-geförderten Drittmittelprojekt der KUE. Projektschwerpunkte sind gebührenfreie Kurse und Beratungen zu betrieblichem Umweltschutz, Telekooperation und Internet-Einsatz für kleine und mittelständische Unternehmen. Hauptfinanzier ist die EU-Gemeinschaftsinititative ADAPTbis.

    Ausgangspunkt der Unternehmerschulung war der Mega-Trend der Nachhaltigkeit. Vor dem Hintergrund von Agenda21 sowie der Rio-Konferenz bearbeitete die Gruppe die Grundsatzfrage: Was bedeutet diese Herausforderung für die Bauwirtschaft und wie muss man als Unternehmer - sei es nun als Handwerker, Dienstleister oder Händler - darauf reagieren? Indem man die Gewerke noch besser abstimmt, stellten die drei Architekten, ein Zimmerer, ein Tischler, zwei Elektriker, ein Heizungs- und Sanitärmeister, zwei Kaminkehrer und ein Baustoffhändler schon bald fest. So bedeutet bessere Wärmedämmung nicht nur, andere Baustoffe und Dämmmaterialien einzusetzen, sondern auch andere Fenster einzubauen und daran zu denken, dass dann auch die Wände dichter sind. Das wiederum macht es notwendig, über Wärmerückgewinnungsanlagen nachzudenken und zu beachten, dass Öfen und Kamine Sauerstoff verbrauchen. Die Beispiele ließen sich beliebig fortsetzen.
    Eine Folge des Nachhaltigkeitstrends ist es auch, dass Beratung und Dienstleistung im Arbeitsalltag der Handwerker eine immer größere Rolle spielen werden. Denn gegenwärtig existiere eine große Kluft zwischen Nachfrage und Angebot, gaben die Unternehmer zu. Die meisten Firmen seien auf die Nachfrage nach ökologischen und doch bezahlbaren Baustoffen nicht vorbereitet. Ein Kunde, der mit ökologischem Bewusstsein eine Beratung beginnt, werde häufig auf die konventionelle Schiene gedrängt, da die Mitarbeiter sich mit den alternativen Möglichkeiten nicht genügend auskennen. Deutlich wurde während der Weiterbildungsveranstaltung, dass der Trend zur Nachhaltigkeit bereits unaufhaltsam ist, auch wenn er teilweise unbemerkt begonnen hat. Mit Erstaunen resümierten die Unternehmer, dass es in den letzten zehn bis 15 Jahren bereits massive Innovationen im Baubereich gab - Innovationen wiederum entstehen häufig durch veränderte Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel durch die Verschärfung der Wärmeschutzverordnung und die Förderungen durch den Staat, etwa im Bereich der Solarenergie.

    Bei der Feedback-Runde waren sich die Teilnehmer einig: "Ökologisches Bauen ist ein sehr komplexer Vorgang. Das bedeutet, dass man sich permanent fortbilden muss." Damit sie auch nach dem Kurs immer auf dem aktuellsten Stand bleiben können, führte Kursleiter Ralf Stappen die Teilnehmer in die neuen Lernmedien ein. Mit Hilfe eines von Tele21 entwickelten Lernprogramms namens Agenda21-Profit und einer kostenlos zur Verfügung gestellten Umweltmanagementsoftware für kleine und mittelständische Unternehmen konnten sich die Teilnehmer bereits während des Kurses selbständig informieren. So fanden sie im Internet zum Beispiel Informationen über Niedrig-energiehäuser, über Baustoffe oder so genannte Passivhäuser und konnten sich auch über Bautrends, die für das Jahr 2025 diskutiert werden, ihr eigenes Bild machen.

    Weitere Kurse zur ökologischen Innovation rund ums Bauen plant Ralf Stappen für den Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz, der Projektregion von Tele21. Denn hier bietet sich für das EU-Projekt Tele21 im Rahmen der "Kompetenzregion Bau" die Möglichkeit, innovative Netzwerke zu aktivieren und zu begleiten. Die Kurse von Tele21 werden am Montag, den 17. April 2000, bei der Handwerkskammer Neumarkt den örtlichen Innungen vorgestellt.

    Kontakt:
    Katholische Universität Eichstätt, Projekt Tele21,
    Tel: 0841/937-1859; Fax:-1950, eMail: tele21@ku-eichstaett.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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