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18.04.2000 19:52

Bundespräsident Johannes Rau besuchte die Preisträger des Deutschen Zukunftspreises

Dr. Christoph R. Nothdurft Kommunikation & Medien
Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie

    Der Deutsche Zukunftspreis, 1997 auf Initiative des Bundespräsidenten ins Leben gerufen, hat zum Ziel, die besondere Bedeutung von Spitzenleistungen in Wissenschaft und Technik stärker ins öffentliche Bewusstsein zu bringen. Die Preisträger des Jahres 1999 waren Professor Peter Gruss und Professor Herbert Jäckle, beide Abteilungsdirektoren am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen. Mit einem Besuch bei den Preisträgern vor Ort wollte sich Bundespräsident Johannes Rau jetzt über die erfolgreiche Fortführung der Arbeiten informieren, die nicht zuletzt durch die Auszeichnung mit dem Deutschen Zukunftspreis einen weiteren, starken Impuls erhalten haben.

    Mit dem Deutschen Zukunftspreis - dem Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation - werden Einzelpersonen oder Personengruppen für hervorragende technische, ingenieur- oder naturwissenschaftliche Innovationen ausgezeichnet. Am 7. Dezember 1999 wurden in einer vom ZDF übertragenen Galaveranstaltung im Deutschen Theater in Berlin aus vier nominierten Projekten die beiden Preisträger ausgewählt, deren molekular-biologische Verfahren zur Behandlung von Krankheiten als ein überzeugender innovativer Ansatz mit wichtigen Zukunftssignalen angesehen wurde. Grundlegende Arbeiten auf dem Gebiet der Molekulargenetik und der Entwicklungsbiologie bildeten die Voraussetzung für ein Verständnis der molekularen Schaltprozesse, die bei der Embryonal-Entwicklung ablaufen. Dieses Verständnis ermöglicht die Entwicklung vollständig neuer Therapiekonzepte, mit denen die Forscher langfristig unter anderem Diabetes und klinische Fettleibigkeit behandeln wollen.

    Ausgehend von der Fruchtfliege Drosophila, ist es Gruss und Jäckle gelungen, eine Reihe von Schalter-Genen zu beschreiben, die für die Bildung von Organen im Säuger essentiell sind. Bei Ausfall dieser Schaltergene werden wichtige Organstrukturen, wie z. B. das Auge, das Ohr, die Niere, Bereiche des Gehirns oder die Bauchspeicheldrüse nicht oder nur unvollständig gebildet. Die Preisträger haben aus ihren Erkenntnissen aus der Grundlagenforschung, die im wesentlichen am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen durchgeführt wurde, ein innovatives therapeutisches Konzept entwickelt, das Heilungschancen für eine Vielzahl von Krankheiten verspricht. Die Umsetzung dieser Konzepte in angewandter Forschung hat schließlich zur Gründung der Biotechnologiefirma DeveloGen geführt.

    Bundespräsident Johannes Rau besuchte zunächst das Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie, das mit zehn eigenständigen Abteilungen und mehreren Nachwuchsgruppen eines der größten Institute der Max-Planck-Gesellschaft ist. Anfang der Siebziger Jahre durch den Zusammenschluss mehrerer Göttinger Max-Planck-Institute entstanden, hat sich das Institut in den letzten Jahren vor allem der zellbiologischen Forschung zugewandt. Neben entwicklungs- und molekularbiologischen Arbeiten werden physikochemische und biodynamische Prozesse auf zellulärer Ebene untersucht. Insgesamt drei Nobelpreisträger sind aus dem Institut hervorgegangen oder leiten dort eine Arbeitsgruppe.

    Bundespräsident Rau, der von allen Arbeitsgruppenleitern am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie begrüßt wurde, verfolgte die Erläuterungen der Preisträger mit großem Interesse. Bei der Besichtigung ihrer molekulargenetischen Labore konnte er die Entwicklungsstufen der Fruchtfliegenlarve im Mikroskop betrachten und sich über Ergebnisse der Grundlagenforschung an Mäuse-Embryos informieren. Anschließend besichtigte er auch die Biotechnologiefirma DeveloGen in Göttingen, in der das innovative Konzept der beiden Preisträger mit Blick auf Therapieanwendungen weiterverfolgt wird.

    Rückfragen:
    Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Dr. Christoph Nothdurft, 37070 Göttingen; Tel: 0551-201 1641, Fax: 0551-201 1151, eMail: hnothdu@gwdg.de

    Büro Deutscher Zukunftspreis, Dr. Christiane A. Pudenz, Telefon: 089 / 21 09 61-27, Fax: 089 / 21 09 61 20.


    Weitere Informationen:

    http://www.deutscher-zukunftspreis.de
    http://www.mpibpc.gwdg.de/abteilungen/293/PR/00_03/besuch.html


    Bilder

    Bundespräsident Johannes Rau lässt sich von den beiden Preisträgern (Peter Gruss, rechts, und Herbert Jäckle, mitte) die Ergebnisse ihrer molekulargenetischen Forschungsarbeiten erläutern. (Foto: Fabian Bimmer)
    Bundespräsident Johannes Rau lässt sich von den beiden Preisträgern (Peter Gruss, rechts, und Herber ...

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    Ein interessierter Blick durchs Mikroskop. (Foto: Fabian Bimmer)
    Ein interessierter Blick durchs Mikroskop. (Foto: Fabian Bimmer)

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

    Bundespräsident Johannes Rau lässt sich von den beiden Preisträgern (Peter Gruss, rechts, und Herbert Jäckle, mitte) die Ergebnisse ihrer molekulargenetischen Forschungsarbeiten erläutern. (Foto: Fabian Bimmer)


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    Ein interessierter Blick durchs Mikroskop. (Foto: Fabian Bimmer)


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