DGfG fordert gleiche Wettbewerbschancen für die Bahn
Berlin, den 22. April 2000. Die Deutsche Gesellschaft für Geographie (DGfG) unterstützt die Ziele der Kampagne "Earth Day 2000" für eine Wende in der Energie- und Verkehrspolitik. Am heutigen "Tag der Erde" fordert sie die Bundesregierung auf, die vollständige Privatisierung des Schienennetzes zu überprüfen. Sollte eine Rückübertragung des Schienennetzes in Staatseigentum abgelehnt werden, müssen die regionalen Gebietskörperschaften für die Übernahme einer eigentlich dem Bund zukommenden Aufgabe langfristig abgesicherte Finanzmittel erhalten. Ansonsten droht der Schienenverkehr, gegenüber anderen Verkehrsmitteln noch stärker benachteiligt zu werden.
Die Deutsche Bahn AG plant, in den nächsten Jahren ihre Regionalstrecken auszugliedern. Diese sollen dabei an eigenständige regionale Bahngesellschaften abgegeben werden. Ziel dieser Überlegungen ist, unrentabele Unternehmensbereiche vor dem Börsengang des Konzern auszugliedern. Die DGfG befürchtet, dass nach der Ausgliederung in den Regionalgesellschaften ein erheblicher Teil der Strecken stillgelegt wird.
Das aus dem betriebswirtschaftlichen Blickwinkel eines privatisierten Staatsunternehmens nachvollziehbare Vorhaben, ist aus gesamtgesellschaftlicher Sicht problematisch, betonen die Sprecher des Arbeitskreises Verkehr Martin Lanzendorf und Matthias Gather. Es spreche nichts dagegen, wenn die Bahn Dienstleistungen effizienter und kundenorientierter anbiete. Dies betreffe vor allem den Betrieb des Zugverkehrs, bei dem Wettbewerb Vorteile für die Kunden mit sich bringen könnten. Das Schienennetz sei jedoch nicht nur Teil eines Privatunternehmens, sondern auch Bestandteil der öffentlichen Infrastruktur.
Weder die Benutzer von Straßen, noch die Binnenschifffahrt oder der Luftverkehr kommen für die Finanzierung ihrer Verkehrswege und der dazugehörigen Einrichtungen voll auf. Bei allen anderen Verkehrsmitteln stellt die Bundesregierung die Verkehrsinfrastruktur zur Verfügung. Dies muss auch für die Bahn gelten.
Mehr als 4500 Organisationen aus 181 Ländern haben sich in der weltweiten Kampagne "Earth Day 2000" zusammen geschlossen, um am "Tag der Erde" eine stärkere Nutzung erneuerbarer Energieträger und eine ökologische Verkehrspolitik zu fordern.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Verkehr / Transport
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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