Bonn, 20.04.2000: 70 Millionen Jahre hat es gedauert, bis ihn Wissen-schaftler 1997 durch Zufall auf einem indonesischen Fischmarkt endeckten, und jetzt ist er durch Sammler biologischer Kuriositäten bedroht: Der
Indonesische Quastenflosser, ein metergroßer Zeitgenosse der Dinosaurier, der in Meereshöhlen vor der Küste Sulawesis lebt. Mit einem geschätzten
Bestand von nur wenigen Hundert Exemplaren ist der "Raja laut", der König des Meeres, wie ihn die indonesischen Fischer nennen, seltener als der Große Panda in China oder der sibirische Tiger. Aus diesem Grund hat die Bundesregierung einen vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) ausgearbeiteten Vorschlag zur Aufnahme dieses lebenden Fossils in den Anhang I des Washingtoner Artenschutzübereinkommens bei der WA-Vertragsstaaten-konferenz in Nairobi eingereicht. Heute haben die Delegierten der fast 150 WA-Vertragsstaaten in einer Vorabstimmung einstimmig entschieden: Wie bei allen vom Aussterben bedrohten Arten darf auch mit dem Quastenflosser zukünftig kein Handel mehr getrieben werden. "Bei dieser Konferenz haben wir uns gezielt für solche Arten eingesetzt, die eines ebenso strengen Schutzes bedürfen, wie Wale oder Meeresschildkröten, aber vielfach unbemerkt von der Öffentlichkeit durch skrupellose Geschäftemacher an den Rand der Ausrottung gebracht werden", erläutert BfN-Präsident Hartmut Vogtmann den Einsatz für die älteste Fischart der Welt. Aber auch bei anderen seltenen Tier- und Pflanzenarten, wie Urialschaf, Scharnier-schildkröten und Adonisröschen gelang es den Deutschen Delegierten die Teilnehmer der WA-Konferenz von der Notwendigkeit einer Unterschutzstel-lung zu überzeugen. BfN-Präsident Vogtmann: "Mit der Zustimmung der anderen WA-Staaten ist die neue Linie von Bundesumweltminister Jürgen Trittin eingeleitet worden, sich auch für solche Arten weltweit einzuset-zen, deren Erhaltung im Interesse der Bewahrung biologischer Vielfalt nicht weniger wichtig ist als der Schutz von afrikanischem Elefant und indischem Panzernashorn."
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).