(Es gilt das gesprochene Wort)
Statement
der Bundesministerin für Bildung und Forschung Edelgard Bulmahn
auf der Pressekonferenz des Forum Bildung
am 20. April 2000 in Bonn
Mir ist es ein wichtiges Anliegen, möglichst alle auf dem Weg mitzunehmen. Immer höhere und neue Qualifikationsanforderungen dürfen nicht zu Ausgrenzung führen! Angesichts dramatisch zurückgehender Beschäftigungsmöglichkeiten für Personen mit geringen Quali-fikationen erhält die Förderung von Chancengleichheit heute eine neue Dimension.
Trotz der erreichten Erfolge bestehen immer noch eine Reihe von Faktoren, die der Verwirklichung von Chancengleichheit entgegenwirken. Das Forum Bildung wird das Rad der Vorschläge nicht neu erfinden. Wichtiger ist es, bei den Hinderungsgründen anzusetzen, die der Verwirklichung guter Vorschläge entgegenstehen. Dabei bietet das Forum Bildung erstmals seit langem die Chance, die Vermeidung und den Abbau von Chancenungleichheit quer durch die Zuständigkeitsbereiche von Bund und Ländern in allen Bildungsbereichen zu behandeln.
Lassen Sie uns zwei Beispiele exemplarisch herausgreifen. Herr Kollege Zehetmair wird zunächst auf die Bedeutung der möglichst frühen Förderung eingehen.
(Vgl. Statement von Staatsminister Zehetmair)
Ich möchte noch kurz die Verwirklichung des Grundsatzes der Berufsausbildung für alle ansprechen:
Rund 12 % der Jugendlichen zwischen 20 und 29 Jahren waren 1998 ohne Berufsabschluss. Während deutsche Jugendliche mit 10 % betroffen sind, sind es unter den ausländischen Jugendlichen mehr als 20 %. Trotz aller Fortschritte gegenüber früheren Jahren sind diese Zahlen nicht zu akzeptieren. Das Forum Bildung wird bei der Entwicklung von Vorschlägen von Schnittstellen und Schwerpunkten ausgehen, an denen Maßnahmen mit Erfolg ansetzen können:
· Neben der von Herrn Kollegen Zehetmair angesprochenen möglichst frühen Förderung muss Schule das gesellschaftliche und wirtschaftliche Umfeld möglichst frühzeitig einbeziehen. So können Interessen, Neigungen und Begabungen früher und besser erkannt und gefördert und realistische Perspektiven für die Berufswahl entwickelt werden.
· Der Aufbau eines Angebots der sozialpädagogisch orientierten Berufsausbildung seit 1980 hat zunehmend dazu beigetragen, der Ausgrenzung von Jugendlichen ohne Schulabschluss, sozial benachteiligten Jugendlichen und jungen Ausländern entgegenzuwirken. Heute müssen Inhalte, Strukturen und Methoden der Berufsvorbereitung und Berufsausbildung von benachteiligten Jugendlichen überprüft und weiterentwickelt werden. Beispielsweise sollte die Vermittlung von Informations- und Kommunikationstechniken fester Bestandteil dieser Maßnahmen werden.
Gleichzeitig arbeiten wir im Rahmen des Bündnisses für Arbeit und mit dem Programm "JUMP" an einer noch besseren Verwirklichung der Grundsätze der Berufsausbildung für al-le.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht, Wirtschaft
überregional
Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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