Gesunde Arbeitsbedingungen erhöhen nicht nur die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, sondern tragen zu einer Verminderung von Fehlzeiten, Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten bei. Der gesundheitliche und ökonomische Nutzen betrieblicher Gesundheitsförderung und Prävention sollte die Beteiligten dazu anregen, Gesundheitsvorsorge und Gesundheitsförderung als wichtige Unternehmensziele aufzunehmen. Das neue Heft der Gesundheitsberichterstattung (GBE) mit dem Titel "Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten" gibt auf knapp 40 Seiten einen Überblick zum Thema. Es enthält Kapitel zum System des Arbeitsschutzes in Deutschland, zu Arbeits- und Wegeunfällen, Berufskrankheiten, arbeitsbezogenen Erkrankungen und zur Prävention.
Die Anzahl der gemeldeten Arbeitsunfälle ist in den letzten Jahren stetig gesunken (die vorläufigen Zahlen für 2006 sind nach einer aktuellen Pressemitteilung des Hauptverbandes der gewerblichen Berufsgenossenschaften allerdings höher als im Jahr zuvor, vermutlich infolge des Beschäftigungszuwachses). Bei den Wegeunfällen zeigt sich ebenfalls ein leicht abnehmender Trend. Auch die Zahl der Fälle anerkannter Berufskrankheiten ist gesunken, von 24.300 im Jahr 1995 auf 17.400 im Jahr 2003. Die Lärmschwerhörigkeit ist mit einem Anteil von 40 % die häufigste anerkannte Berufskrankheit.
Bei dem Begriff "Berufskrankheit" handelt es sich in erster Linie um eine versicherungsrechtliche Festlegung, die das Vorliegen eines Versicherungsfalles mit den dann eintretenden Leistungen regeln soll. Eine zunehmende Rolle im Arbeitsschutz spielen arbeitsbezogene Erkrankungen, bei denen die Arbeit eine Rolle spielt, ohne dass jedoch die strengen Kausalvoraussetzungen der Berufskrankheit erfüllt werden müssen. Dazu gehört etwa der Bluthochdruck aufgrund von Lärmbelastung oder Muskelverspannungen durch psychische Belastungen.
Vorrangiges Ziel des Arbeits- und Gesundheitsschutzes ist die Verhinderung von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren. Der erste praktische Schritt ist die Beantwortung der Frage, welche Gefährdungen es gibt (Gefährdungsbeurteilung). Eine Beschränkung auf einen Aspekt, etwa nur auf sicherheitstechnische Gesichtspunkte, wird dem heute gebotenen ganzheitlichen Ansatz nicht gerecht - der Präventionsschwerpunkt sollte auf allen arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren liegen. Die Leitfrage lautet: "was erhält gesund?" Ziel ist dabei die Schaffung und Förderung gesunderhaltender Faktoren. Beispiele sind die Eröffnung von Handlungsspielräumen für die Mitarbeiter, Qualifizierungschancen und die Beteiligung bei Entscheidungen, allgemein die Schaffung eines guten Arbeitsklimas.
Das GBE-Heft "Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten" stellt einen Beitrag im Rahmen der arbeitsweltbezogenen Gesundheitsberichterstattung dar (siehe "Arbeitsweltbezogene Gesundheitsberichterstattung in Deutschland - Stand und Perspektiven", Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Robert Koch-Institut, Berlin 2002, abrufbar im Internet unter http://www.rki.de).
Die Veröffentlichung kann schriftlich kostenlos bestellt werden (Robert Koch-Institut, Gesundheitsberichterstattung, Seestraße 10, 13353 Berlin, E-Mail: gbe@rki.de, Fax: 030-18754-3513) und ist auf den Internetseiten unter http://www.rki.de abrufbar.
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Herausgeber
Robert Koch-Institut
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
überregional
Organisatorisches, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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