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16.03.2007 10:48

Großer Bahnhof für Jürgen Willebrand - einer der führenden Ozeanmodellierer geht in den Ruhestand

Dr. Andreas Villwock Pressestelle
Leibniz-Institut für Meereswissenschaften, Kiel

    Prof. Dr. Jürgen Willebrand ist ein Mensch, der die leisen Töne liebt und nicht darauf bedacht ist, immer im Rampenlicht zu stehen. Am kommenden Dienstag, dem 20 März, wird sich das nicht vermeiden lassen, denn mit einem großen Bahnhof mit vielen Gästen aus aller Welt wird der Leiter der Forschungseinheit "Theorie und Modellierung" am Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR) und frühere Direktor des Instituts für Meereskunde verabschiedet. Auf dem Gebiet des Ozeanmodellierung und Klimaforschung genießt Jürgen Willebrand auch international höchstes Ansehen, das sich nicht zuletzt durch die wichtigen Ehrenämter dokumentiert, die er über viele Jahre inne hatte, zuletzt als Vorsitzender des internationalen Klimaforschungsprogramms CLIVAR (Climate Variability and Predictability) und Hauptautor des Kapitels zum Verhalten der Ozeane und des Meeresspiegels im 4. UN-Klimazustandsbericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC).

    Aus dem ostwestfälischen Delbrück stammend, war Jürgen Willebrand eigentlich ein Quereinsteiger in die Meeresforschung, studierte zunächst Physik im meeresfernen Graz, kam aber dann schon in den 60iger Jahren nach Kiel, wo er in der Ozeanographie promovierte und sich 1981 auch habilitierte. Zwischenzeitlich machte er in seinen "Lehr- und Wanderjahren" unter anderem am renomierten "Geophysical Fluid Dynamics Laboratory" in Princeton, USA, an der University of Hawaii und am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg, Station. Seit 1983 ist er Professor für Theoretische Ozeanographie in Kiel mit Schwerpunkt in der Theorie und numerische Modellierung der Ozeanzirkulation, ihrer Variabilität und Stabilität sowie der Rolle des Ozeans für Klima und Klimaschwankungen.

    Im Jahr 2001 wurde Prof. Willebrand von der Europäischen Geophysikalischen Gesellschaft für seine wegweisenden Arbeiten zum Verständnis der Dynamik der Ozeanzirkulation mit der Fridtjof Nasen Medaille geehrt und 2005 von der American Geophysical Union (AGU) zum "Fellow" ernannt.

    Die Verdienste Jürgen Willebrands, der Ende März aus dem aktiven Dienst ausscheidet, werden im Rahmen eines wissenschaftlichen Symposiums gewürdigt, dass am Dienstag, den 20. März in der Kunsthalle zu Kiel stattfindet. Diese Veranstaltung schließt sich direkt an einen großen internationalen Workshop zum nordatlantischen Zirkulationssystem an, der vom 19-21. März am selben Ort abgehalten wird. Dieser Workshop ist gleichzeitig Abschlussveranstaltung des Sonderforschungsbereichs 460 "Dynamik thermohaliner Zirkulationsschwankungen", der über 10 Jahre wichtige Impulse in der Ozeanographie gegeben hat. Dieses, auch von Prof. Willebrand maßgeblich beeinflusste Programm findet in dem neuen BMBF Verbundvorhaben "Nordatlantik" sowie im Kieler Exzellenzcluster "Ozean der Zukunft" seine Fortsetzung.

    Kontakt:
    Dr. Andreas Villwock (Öffentlichkeitsarbeit), Tel.: 0431-600-2802, avillwock@ifm-geomar.de


    Weitere Informationen:

    http://www.ifm-geomar.de/index.php?id=subpolar-gyre Nord-Atlantik Gyre Workshop
    http://www.ifm-geomar.de/index.php?id=sfb460 Sonderforschungsbereich 460
    http://www.ifm-geomar.de/index.php?id=jwillebrand Prof. Dr. Jürgen Willebrand


    Bilder

    Prof. Dr. Jürgen Willebrand
    Prof. Dr. Jürgen Willebrand
    Quelle: Ilona Oelrichs, IFM-GEOMAR
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften, Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Jürgen Willebrand


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