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16.03.2007 11:27

Deutschland muss ein Leitmarkt der Medizintechnik bleiben

Klaudia Kunze Geschäftsstelle München
acatech - Konvent für Technikwissenschaften der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften e. V.

    acatech legt gemeinsam mit Fachverbänden Empfehlungen zur Stärkung der Medizintechnik in Deutschland vor - Vorstellung der Empfehlungen bei acatech Forum am 19. März 2007 mit Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt in Berlin

    München, 16. März 2007 - Deutschland hat eine hervorragende Ausgangsposition, um seine Vorreiterrolle in der Medizintechnik zu sichern und sogar auszubauen. Doch in vielen Bereichen gibt es Hindernisse für Innovationen, die es zunehmend erschweren, diese Chance zu nutzen. Maßnahmen zur Kostensenkung, Zulassungshürden und strukturelle Schwächen beim Transfer von guten Ideen aus der Forschung in vermarktbare Produkte gefährden die Position Deutschlands im international immer schärfer werdenden Wettbewerb. Vor diesem Hintergrund hat eine Arbeitsgruppe von Experten der Medizintechnik unter Leitung von acatech Mitglied Prof. Dr. Olaf Dössel, Universität Karlsruhe (TH), eine Stellungnahme mit konkreten Handlungsempfehlungen zur nachhaltigen Stärkung der Innovationskraft der Medizintechnik in Deutschland formuliert. Dabei wurden diverse Studien und Vorarbeiten der letzten Jahre ausgewertet.

    Die Vorschläge werden bei einem Forum am 19. März 2007, von 10.30- 15.30 Uhr,
    im dbb forum berlin, Friedrichstraße 169/170, Berlin-Mitte, der Öffentlichkeit vorgestellt und diskutiert. Vorab findet von 9.30- 10.15 Uhr eine Pressekonferenz statt.

    acatech empfiehlt dem Bundesministerium für Gesundheit eine aktive Rolle bei der Einführung innovativer Methoden, die nachweisbar zu einer besseren und kostengünstigeren Versorgung führen, zu übernehmen. Darüber hinaus drängen die Experten darauf, neue Wege zur Finanzierung moderner medizintechnischer Verfahren in der Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. Dies könne durch Zuzahlungen der Patienten oder Zusatzversicherungsangebote geschehen. Letzteres würde auch mehr Wettbewerb zwischen den Krankenkassen ermöglichen. Schon heute geben die Menschen viel Geld für ihre Gesundheit aus, wozu auch Ausgaben in den Bereichen Fitness und Wellness zählen. "Nur wenn die modernste Medizintechnik hier früh zur Anwendung kommt, kann Deutschland ein Leitmarkt der Medizintechnik bleiben, der auch für die Unternehmen attraktiv ist", mahnt Olaf Dössel.

    Den Forschungseinrichtungen sowie Forschungsförderinstitutionen rät acatech, noch stärker auf Interdisziplinarität zu setzen und Gemeinschaftsprojekte zwischen Medizinern und Technikern anzuschieben bzw. zu fördern. Im Bereich Forschung und Entwicklung muss eine geschlossene Kette von der Erfindung bis hin zum vermarktbaren Produkt erreicht werden. Weitere Empfehlungen richten sich an die Institutionen der Prüfung und Zulassung neuer medizinischer Methoden. Zentrale Punkte in den acatech Empfehlungen lauten hier: mehr Transparenz, die Anpassung der Prüfkriterien an die Besonderheiten der Medizintechnik sowie deutlich beschleunigte Verfahren. Die acatech Empfehlungen werden von 22 Fachverbänden und -gesellschaften der Medizintechnik unterstützt.

    Zu den Rednern beim Forum zählen neben Olaf Dössel und acatech Präsident Prof. Dr.-Ing. Joachim Milberg auch Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt, Siemens-Vorstandsmitglied und Vorsitzender des Bereichsvorstands Siemens Medical Solutions Prof. Dr.-Ing. Erich R. Reinhardt und der Vorstandsvorsitzende der Charité - Universitätsmedizin Berlin Prof. Dr. Detlev Ganten. Die Vorschläge von acatech werden beim anschließenden Podium weiter diskutiert. Es diskutieren der Unparteiische Vorsitzende des Gemeinsamen Bundesausschuss G-BA Dr. Rainer Hess, der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands Medizintechnologie BVMed, der Vorstandsvorsitzende der Techniker Krankenkasse Prof. Dr. Norbert Klusen und der Leiter des Kompetenzzentrums Medizintechnik Ruhr Prof. Dr. Helmut Ermert. Es werden etwa 180 Teilnehmer aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik erwartet.
    Medizintechnik ist ein wichtiger Motor der Wirtschaftskraft Deutschlands. Bezogen auf Welthandels-anteile liegt Deutschland auf Platz 2, bezogen auf das Volumen auf Platz 3. Im Jahr 2002 wurden medizintechnische Waren im Wert von 14 Mrd. Euro in Deutschland produziert. Etwa 110.000 Men-schen haben ihren Arbeitsplatz in der Medizintechnik. Über drei Viertel der hier produzierten Waren der Medizintechnik gehen in den Export, das waren 2002 Waren im Wert von 11 Mrd. Euro. Die Steigerungsrate des Weltmarktvolumens wird auf über 8 Prozent pro Jahr geschätzt.

    Kontakt und weitere Pressematerialien:

    Klaudia Kunze
    acatech Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Residenz München
    Hofgartenstraße 2
    80539 München
    Tel. +49(0)89/5 20 30 940
    Fax +49(0)89/5 20 30 99
    kunze@partner.acatech.de


    Weitere Informationen:

    http://www.acatech.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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