idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
16.03.2007 12:18

Kurzversion: Jahr der Geisteswissenschaften 2007: Ausstellung: "Achtung Zigeuner!"

Heidi Neyses M. A. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Trier

    Zusammenarbeit des SFB 600 mit Museen der Kulturhauptstädte Europas

    "Achtung Zigeuner! Geschichte eines Missverständnisses" - so lautet der Titel einer Ausstellung, die ein Forschungsprojekt des Sonderforschungsbereichs 600 "Fremdheit und Armut" an der Universität Trier in Zusammenarbeit mit dem Musée d'histoire de la ville de Luxembourg und dem Museum Astra in Sibiu/Hermannstadt konzipiert hat. Die Ausstellung wird am 23. März 2007 in Luxemburg festlich eröffnet und ist dort bis Ende September zu sehen. Danach wechselt sie nach Sibiu/Hermannstadt.

    Luxemburg und Sibiu/Hermannstadt (Rumänien) sind 2007 "Kulturhauptstadt Europas". Die Vorfahren der "Siebenbürger Sachsen", wie die in Rumänien lebenden Deutschen genannt werden, kamen einst zum großen Teil aus dem Trier-Luxemburgischen Raum
    In die Ausstellung fließen Ergebnisse des Forschungsprojekts C 5 "Fremde im eigenen Land. Zur Semantisierung der 'Zigeuner' vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart" ein. Die Germanist/innen der Arbeitsgruppe an der Universität Trier sind Mitglieder im wissenschaftlichen Beirat der Ausstellung. Sie haben nicht nur ihre umfangreichen Text- und Bildsammlungen zur Verfügung gestellt, sondern sich auch am Ausstellungskatalog mit insgesamt fünf Beiträgen beteiligt. Die Wissenschaftler/innen kooperieren weiterhin mit dem Dokumentationszentrum Rom e.V. in Köln. Im Juni 2007 reist die Arbeitsgruppe nach Sibiu/Hermannstadt (Rumänien), um dort eine Tagung in Zusammenarbeit mit dem Museum Astra zu veranstalten.

    Der Begriff "Zigeuner" ist nach dem Völkermord an Sinti und Roma zunehmend als Stigma erkannt worden - ein Stigma, das einer der ältesten europäischen Minderheiten seit nunmehr sechs Jahrhunderten anhaftet und dabei zu einer langen Geschichte des Missverstehens beigetragen hat. Die Ausstellung möchte ein Bewusstsein für wechselseitige Projektionen, für Fehlinterpretationen sowie für die Konstruktion von Selbst- und Fremdidentitäten wecken - daher der Titel "Achtung Zigeuner! Geschichte eines Missverständnisses". Die Besucher werden mit ihren eigenen Vorurteilen konfrontiert. Hieraus sollen sich Anregungen und Impulse für die Auseinandersetzung mit dem Mythos "Zigeuner", aber auch mit den Angehörigen der Minderheit der Sinti und Roma in West- wie Osteuropa ergeben.
    Archivalien, Kunstwerke, Filme, interaktive Multimedia-Anwendungen und Gegenstände des täglichen Lebens entfalten ein außergewöhnliches Panorama der gesamten Thematik. Ergänzt wird die Ausstellung durch die Frage nach Selbstdarstellungen der Roma aus Osteuropa und nach den Funktionen, die die 'Gadje' (Nicht-Roma) darin einnehmen. Darüber hinaus problematisiert die Ausstellung auch Konzepte, die das moderne Selbstverständnis der europäischen "Kulturnationen" geprägt haben: Vaterland, Nation und Nationalstaat.


    Kontakt:
    Dr. Iulia-Karin Patrut
    SFB 600 - Teilprojekt C 5
    E-Mail: patrut@uni-trier.de
    Homepage: http://www.sfb600.uni-trier.de

    Austellungsort:
    Musée d'Histoire de la Ville de Luxembourg
    14, rue du Saint-Esprit
    L-2090 Luxembourg
    Tel. : 4796-4500
    Fax : 47 17 07
    E-Mail: musee@vdl.lu
    URL: http://www.musee-hist.lu


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).