Über die modische Verbreitung von Etiketten und Ideen aus der Ökonomie hinaus, scheint immer mehr gesellschaftliche Teilbereiche das Schicksal "Markt" zu ereilen und "Vermarktlichung" als Form der Koordination sich durchzusetzen. Werden so im Zuge des derzeitigen Wandels die institutionellen Pfeiler der Arbeitsgesellschaft zunehmend "unterspült"? Kommt es zu einer neuen Herausforderung institutionell geschützter Ideen und verriegelter Strukturen? Die Frühjahrstagung der Sektionen Arbeits- und Industriesoziologie sowie Kultursoziologe der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) beschäftigt sich am kommenden Wochenende mit Fragen dieses Wandels. Die Tagung findet an der Universität in Koblenz statt.
Der Hintergrund für die Ausrufung des aktuellen Tagungsthemas wird von den Organisatoren der Tagung so beschrieben: Zahlreiche, am anglo-amerikanischen Gesellschaftsmodell orientierte, politische und institutionelle Reformen beginnen derzeit zu greifen: die Hochschulreformen in der Wissenschaft, das New Public Management in Staat und öffentlicher Verwaltung, die Arbeitsmarkt- und Gesundheitsreformen sowie institutionelle Reformen in der Wirtschaft, welche z.B. die Unternehmensbesteuerung oder den Kündigungsschutz betreffen. In unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen gewinnt ein "rein ökonomischer Kalkül" zunehmend an Wirkkraft und schlägt die ökonomische "Vernunft" sich Bahn. So ist auf einmal im Gesundheitsbereich von "Kunden" die Rede. Die Beiräte der Universitäten werden zu "Aufsichtsräten", ihre Rektoren zu "Vorstandsvorsitzenden". Diese weitreichende "Ökonomisierung" unterschiedlichster gesellschaftlicher Teilbereiche und die sie leitenden Ideen und Weltbilder in den Blick zu nehmen, ist Ziel der Sektionsveranstaltung.
Die Tagung beginnt am 23. März, um 12.30 Uhr und endet am 24. März etwa 13 Uhr. Über das aktuelle Programm der Tagung informiert die Webseite:
http://www.uni-koblenz.de/~instso/kuso-dgs/
Kontakt:
Prof. Dr. Clemens Albrecht
Universität Koblenz-Landau
Institut für Soziologie
Universitätsstraße 1
56016 Koblenz
Tel.: 0261/287-1950
E-Mail: albrecht@uni-koblenz.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Politik, Recht, Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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