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27.04.2000 09:02

Radioaktivität für Diagnostik und Therapie

Kornelia Suske Pressestelle
Klinikum der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

    Neue Aspekte der Tumorbehandlung mit radioaktiven Arzneimitteln stehen am Dienstag, dem 9. Mai 2000, im Mittelpunkt des 59. Vortrages im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Colloquium generale" an der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Der Referent Professor Dr. Wolfgang Becker, Universität Göttingen, wird sich in seinem Vortrag mit klassischen und neuen Behandlungsmöglichkeiten auseinandersetzen.

    Das Prinzip der nuklearmedizinischen Therapie beruht darauf, in den Stoffwechsel des Patienten radioaktive Isotope (Radionuklide) einzubringen, die spezifisch an den Ort der Erkrankung gelangen, um dort verstoffwechselt oder festgebunden zu werden und damit eine lokale Bestrahlung ermöglichen. Zum Einsatz kommen radioaktive Arzneimittel mit Beta-Strahlung, so dass die Strahlung sich auf den mm-Bereich beschränkt.

    Das klassische Beispiel der Tumortherapie mit nuklearmedizinischen Methoden ist die Jod-131-Behandlung von Patienten mit Schilddrüsenkarzinom-Metastasen. Hier kann der Umstand ausgenutzt werden, dass Schilddrüsentumorzellen eine "Pumpe" besitzen, die Jod aus dem Blutstrom in die Tumorzelle hineinpumpen. Das dann in der Tumorzelle vorliegende Jod-131 entlädt seine Energie durch Strahlung und führt zur Abtötung der Zellen. Neuere Tumorbehandlungsverfahren beruhen darauf, radioaktive Isotope an "Schleppersubstanzen" anzukoppeln und diese spezifisch zum Tumor transportieren zu lassen. Dazu kommen monoklonale Antikörper (zum Beispiel der Anti-CD20-Antikörper beim Non-Hodgkin-Lymphom) oder Peptide in Frage, wie Yttrium-90-DOTATOC für eine Bindung an den Somatostatin-Rezeptor. "Diese neuen Möglichkeiten der nuklearmedizinischen Behandlung zeigen teilweise überraschend gute Erfolge und werden sich in der Tumortherapie etablieren können", meint der eingeladene Experte Professor Becker.

    Das "Colloquium generale (59)" findet am Dienstag, 9. Mai 2000, um 17.00 Uhr, im Theoretischen Hörsaal (Haus 28) auf dem Campus des Universitätsklinikums Magdeburg, Leipziger Straße 44, statt. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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