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27.04.2000 10:21

Fraunhofer-Modell als Pate: Netzwerk für angewandte Forschung in Brasilien

Dipl.-Theol. Jörg Walz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA

    Der brasilianische Bundesstaat Rio Grande do Sul baut gemeinsam mit der Fraunhofer-Gesellschaft seine angewandte Forschung aus. Nach Abschluss der Vorstudien besiegelt ein Ende März unterzeichneter »Letter of Intent« die Fortsetzung des Vorhabens.

    Alle Voraussetzungen sind gegeben, Phase I ist erfolgreich abgeschlossen, nun geht es an die Umsetzung: Nach dem Vorbild der Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) soll im brasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Sul ein »Center of Excellence for Advanced Technology« (CETA) entstehen. Im Beisein von Dr. Wolf-Dieter Dudenhausen, Leiter der Abteilung Zentrale Grundsatzfragen im Bundesministerium für Forschung und Bildung (BMBF), Fraunhofer IPA Institutsleiter Prof. Engelbert Westkämper und weiteren Vertretern des Supervisory Boards besiegelten Ende März Prof. Hans-Jürgen Warnecke, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, und der Gouverneur des Bundesstaates Rio Grande do Sul, Olivio Dutra, mit der Unterzeichung eines gemeinsamen »Letter of Intent« die weitere Zusammenarbeit und Fortsetzung des Projekts. Ziel ist es die bestehende Forschungslandschaft zu ergänzen. Die anwendungsorientierte Forschung soll ausgebaut und stärker unterstützt werden, um technologische Entwicklungen effizienter umzusetzen.

    »Brasilien verfügt zwar über eine öffentlich geförderte Grundlagenforschung auf hohem Niveau, ausreichende Förderprogramme zum Aufbau der angewandten Forschung und Entwicklung fehlen jedoch bislang«, erklärt Dr. Bernhard Klumpp vom Fraunhofer IPA. Gemeinsam mit Dr. Joachim Rix vom Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD in Darmstadt leitet er die Aktivitäten auf deutscher Seite. Bereits vor drei Jahren war die Regierung des südbrasilianischen Bundesstaates an die Fraunhofer-Gesellschaft herangetreten, um mit deren Unterstützung die anwendungsorientierte Forschung zu stärken. Rio Grande do Sul liegt inmitten des Mercosur, des Mercado Común del Cono Sur. Dieser 1991 gegründeten lateinamerikanischen Wirtschaftsorganisation gehören Argentinien, Brasilien, Uruguay und Paraguay an. Ihre Ziele sind einen gemeinsamen Markt zu bilden und ihre Wirtschaftspolitik zu koordinieren.

    In der ersten Phase der Kooperation der Fraunhofer-Gesellschaft mit Rio Grande do Sul analysierte 1999 ein deutsch-brasilianisches Projekt-Team die vorhandenen Forschungsressourcen und -strukturen sowie den Bedarf an Forschungsdienstleistungen in mehr als zwei Dutzend Unternehmen. »Know-how und qualifizierte Wissenschaftler sind vorhanden, die befragten Firmen haben Bedarf und sowohl Wissenschaft als auch Wirtschaft sind bereit, sich auf neue Formen der Zusammenarbeit einzulassen«, fasst Klumpp die Ergebnisse der Vorstudie zusammen.

    Mit der Unterzeichnung des »Letter of Intent« ist nun die Finanzierung der nächsten Projektphasen sichergestellt, die im Oktober beginnen. Die deutsche und die brasilianische Seite teilen sich die Kosten je zur Hälfte. Mehrere Pilotprojekte mit sind bereits vorbereitet. So wurden beispielsweise mit der Firma Stihl do Brasil in Sao Leopoldo Automatisierungslösungen entwickelt. Für Jost-Brasil in Caxias do Sul haben CETA-Wissenschaftler eine Informationsflussanalyse durchgeführt, um Prozesse, Kommunikationswege und Datenflüsse an eine innovative Informations- und Kommunikationsumgebung anzupassen. Die Erforschung und Entwicklung neuer Methoden und Technologien ist jedoch nur ein Ziel dieser ersten Projekte. Sie dienen außerdem dazu, die organisatorischen und formalen Abläufe von Kooperationen zu testen und zu optimieren. Wenn sich diese Strukturen bewähren, die Zusammenarbeit funktioniert und eine ausreichende Akzeptanz durch die Unternehmen und damit auch genügend Finanzierungspotenziale abzusehen sind, folgt die letzte Phase des Projekts. Dann kommt es zur Einrichtung der Kompetenzzentren für angewandte Forschung und Entwicklung. Bislang koordiniert das CETA-Projektbüro in Porto Alegre alle Aktivitäten. Dort laufen alle Fäden des Kompetenznetzwerks aus lokalen Universitäten und Forschungseinrichtungen sowie der Fraunhofer-Gesellschaft zusammen. Es ist auch Anlaufstelle für Unternehmen, die Interesse an Forschungs- und Entwicklungskooperationen haben:

    Projektbüro CETA-RS/ SENAI
    Dr. Maria de Lourdes Dias Lay
    Av. Assis Brasil, 8450 - 1° Andar
    CEP 91140-000-Porto Alegre, RS, Brasilien
    Telefon: +55 (51) 3648604
    Telefax: +55 (51) 3648605
    E-Mail: malu.lay@zaz.com.br

    Ihre Ansprechpartner für weitere Informationen:
    Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
    Dr.-Ing. Bernhard Klumpp, Telefon: 0711/970-1581, Telefax: 0711/970-1005, E-Mail: buk@ipa.fhg.de

    Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD
    Dr.-Ing. Joachim Rix, Telefon: 06151/155-220, Telefax: 06151/155-299, E-Mail: rix@igd.fhg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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