Duktoskopie erspart Frauen einen Eingriff / Vorstellung des Verfahrens bei Kolloquium am 28. März am Jenaer Universitätsklinikum
(Jena) Brustkrebs ist und bleibt mit 55.000 Neuerkrankungen im Jahr die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Wird eine Frau mit einem Tumorverdacht in der Brust konfrontiert, stellt sich ihr immer auch die Frage der Ästhetik und des Brusterhalts. "Ausgehend von diesen Wünschen haben wir uns auf endoskopische Diagnose- und Interventionsverfahren spezialisiert, die eine minimalinvasive Abklärung und Behandlung ermöglichen", erklärt Prof. Dr. Ingo Runnebaum, Leiter des Interdisziplinären Brustzentrums am Universitätsklinikum Jena (UKJ).
Dazu gehört auch die jetzt erfolgte Einführung eines innovativen Verfahrens, das den Brustkrebsspezialisten des UKJ ein noch schonenderes Vorgehen ermöglicht: Die neu am Zentrum eingeführte Technik der Duktoskopie gewährt einen Blick direkt in die Milchgänge. "Möglich wird dies durch den Einsatz eines feinsten Endoskops von 1 bis 3 Millimeter Durchmesser, das über die Milchgänge der Brust eingeführt wird", erläutert der Operateur Runnebaum. Damit können Veränderungen in den Milchgängen, die zu Ausfluss aus der Brustwarze führen, untersucht und mit winzigen Instrumenten abgetragen werden.
"Der Vorteil dieses neuen Diagnoseverfahrens ist nicht nur, dass wir in vielen Fällen künftig ganz ohne einen Schnitt auskommen, sondern dass wir mit empfindlichsten molekularbiologischen Methoden bereits einzelne bösartige Zellen im Gangsystem der Brust aufspüren können - lange bevor sich ein Tumor etabliert hat", so Runnebaum. Zunächst wird das Verfahren bei Ausfluss aus der Brustwarze, der so genannten Milchgangssekretion, und bei Verdacht auf Milchgangspapillom (Entartungsrisiko 5-17 Prozent) angewandt. Das bisher weltweit erst in wenigen Zentren eingesetzte neue Verfahren wird von den Jenaer Gynäkologen jetzt im Rahmen einer groß angelegten Studie hinsichtlich der Wirksamkeit untersucht.
Welche neuen Möglichkeiten mit dem Einsatz des innovativen Verfahrens verbunden sind, ist auch Thema des am 28. März stattfindenden Abendkolloquiums des Interdisziplinären Brustzentrums. Das Jenaer Zentrum vereint unter einem Dach alle Spezialisten für Brusterkrankungen - Gynäkologen, Onkologen, Radiotherapeuten, Radiodiagnostiker -, die gemeinsam Diagnose- und Therapiepläne für Patientinnen mit Brusterkrankungen erstellen. Mittlerweile werden mehr als 60 Prozent der Brustkrebspatientinnen in qualitätsgesicherten Brustzentren nach neuesten Standards behandelt. Angestrebt werden 100 Prozent.
"Wir werden am 28. März auch die aktuellen Ergebnisse der mit Spannung erwarteten großen Brustkrebs-Konferenz in St. Gallen im März vorstellen und diskutieren", führt Prof. Ingo Runnebaum zum Programm des Kolloquiums aus. "Neue Empfehlungen zur Therapie mit Hormonen und neuen Biologischen Substanzen sind dabei ebenso zu erwarten wie zur Diagnose und zu Risikofaktoren. Das wichtigste ist, die optimale Behandlung für jede Patientin individuell zu finden."
Das Abendkolloquium findet am Mittwoch, dem 28. März, um 17.30 Uhr im Hörsaal der Universitätsfrauenklinik des UKJ in der Bachstraße 18 statt.
28. März 2007, 17.30 Uhr
Abendkolloquium "Neue Behandlungsempfehlungen zum Mammakarzinom nach St. Gallen 2007"
Hörsaal Universitätsfrauenklinik, Bachstraße 18
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Ingo Runnebaum
Leiter des Interdisziplinären Brustzentrums, Universitätsklinikum Jena
Geschäftsführender Direktor der Frauenklinik
Tel.: 03641/933063
Anmeldung zur Duktoskopiesprechstunde:
Tel.: 03641/933205
E-Mail: direktion-gyn[at]med.uni-jena.de
Oberarzt Oumar Camara (l.) bei einer Untersuchung mit dem Duktoskop am Jenaer Brustzentrum.
Foto: Schröder/UKJ
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Bei der Duktoskopie kommt ein feinstes Endoskop von 1 bis 3 Millimeter Durchmesser zum Einsatz.
Foto: Schröder/UKJ
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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