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07.05.1997 00:00

Historiker Ferdinand Seibt wird 70

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Bochum, 07.05.1997 Nr. 89

    70 und kein bisschen leise

    Deutscher Vermittler boehmischer Geschichte Prof. Ferdinand Seibt vollendet 7. Lebensjahrzehnt

    Zwar steht sein 70. Geburtstag am Freitag, dem 9. Mai 1997, auf dem Programm, doch viel Zeit zum Feiern wird er kaum haben: Die Rede ist Prof. em. Dr. Dr. h.c. Ferdinand Seibt (Mittelalterliche Geschichte, Fakultaet fuer Geschichtswissenschaft der RUB), der nur wenige Tage nach der Vollendung des 7. Lebensjahrzehnts die von ihm mitkonzipierte Ausstellung ,TRANSIT Bruegge - Novgorod. Eine Strasse durch die europaeische Geschichte" am 15. Mai 1997 im Ruhrlandmuseum Essen miteroeffnen wird. Vor einigen Tagen gehoerte noch Seibt als Mitglied der Historischen Kommission, die die deutsch-tschechische Versoehnung begleitet und vorbereitet hat, zu den Ehrengaesten des Bundespraesidenten anlaesslich des Besuches des tschechischen Praesidenten Vaclav Havel in Bonn.

    Streitbarer Vermittler boehmischer Geschichte

    Seibt gilt als einer der engagiertesten Vermittler boehmischer Geschichte fuer den deutschen Leser. Mit seinen Hussitenstudien, seiner Biographie Karls IV. und mit seiner neuen umfassenden Darstellung ueber Deutschland und die Tschechen hat er wie kaum ein anderer die Grundfragen der deutsch-boehmischen Nachbarschaft vielen Lesern nahegebracht, dabei auch nicht gescheut, sich mit den Vertriebenenverbaenden der Sudetendeutschen oeffentlich anzulegen. Bereits 1991 war er mit dem hoechsten Preis der Prager Akademie der Wissenschaften, mit der ,Franticek-Palacky-Plakette in Gold" bedacht worden. 1993 verlieh ihm die Prager Universitaet die Ehrendoktorwuerde.

    Engagement im Collegium Carolinum

    Prof. Seibt hat dem Themenkomplex 'Boehmische Laender' bislang vier Buecher und mehr als 50 Studien und Essays gewidmet. Seine Buecher ,Hussitica" (1965) und ,Bohemia" (1970) gelten sowohl nach ihrer Untersuchungsmethode als auch nach ihren Ergebnissen als besonderer Grund fuer die Prager Auszeichnungen. Seit ueber zwoelf Jahren ist Prof. Seibt ausserdem Vorsitzender des Collegium Carolinum, einer vom bayerischen Staat gefoerderten ausseruniversitaeren Forschungsstelle fuer Kultur und Geschichte der boehmischen Laender.

    Biographisches

    Ferdinand Seibt, 1927 in Boehmen geboren, studierte von 1948 an in Muenchen Geschichte, Mittellatein und Philosophie. 1952 wurde er dort mit einer Arbeit ueber englische Geschichte des 12. Jahrhunderts promoviert. Nach dem Staatsexamen 1953 war Seibt bis 1963 als Gymnasiallehrer taetig. Von 1955 an hat er sich zudem insbesondere mit den sozial- und verfassungsgeschichtlichen Entwicklungen des Spaetmittelalters und der Reformation befasst und 1964 mit einem Thema aus diesem Bereich habilitiert. 1969 berief ihn die RUB zum Professor auf den Lehrstuhl fuer Mittelalterliche Geschichte, den er bis zu seiner Emeritierung im Sommersemester 1992 innehatte.

    Reiches wissenschaftliches Oeuvre

    In Bochum hat Prof. Seibt wissenschaftliche Untersuchungen, besonders zu den geistigen Bewegungen, Reformstroemungen, den gedanklichen Strukturen von Herrschaft ebenso wie zu der gedanklichen Analyse von Revolutionen durchgefuehrt. UEber diese Bereiche hat er eine Reihe von wissenschaftlichen Buechern und annaehernd 200 Fachaufsaetze veroeffentlicht. In diesem Rahmen bildeten Arbeiten zur Kultur und Geschichte der boehmischen Laender einen besonderen Bereich des wissenschaftlichen Interesses von Prof. Seibt.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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