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03.05.2000 18:43

Virtuelle Hochschule Bayern startet am 15. Mai

Heiner Stix Kommissarische Geschäftsstelle / Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Virtuelle Hochschule Bayern

    Verbundeinrichtung aller bayerischen Hochschulen geht mit dem Pilotbetrieb in fünf Fächergruppen online / Multimediales Studium für bayerische Studenten kostenfrei

    Am 15. Mai gibt Bayerns Wissenschaftsminister Zehetmair den Start-schuss für den Pilotbetrieb der virtuellen Hochschule Bayern (vhb). In zunächst fünf Fächergruppen stehen den 200.000 Studierenden Bayerns dann die besten multimedialen Lehrangebote der bayerischen Hochschulen zur Verfügung. Online, kostenlos, sooft, wann und wo immer sie wollen. Bayern ist damit das erste Bundesland, in dem für den Aufbau eines virtuellen Lehrangebotes auf das Angebot und das Know-how aller Hochschulen des Landes, egal ob Universität oder Fachhochschule, zurückgegriffen wird. Der offizielle, sozusagen reale Sitz der virtuellen Hochschule ist Hof.

    "Unser Ziel ist es", erläutert Prof. Dr. Gotthard Jasper, Rektor der Universität Erlangen Nürnberg und längjähriger Vorsitzender der Bayerischen Rektorenkonferenz, "durch die Zusammenarbeit aller Universitäten und Fachhochschulen das Lehrangebot der einzelnen Hoch-schulen um multimediale Lehrangebote zu erweitern und zu bereichern. Gleichzeitig hoffen wir, dass durch die neuen multimedialen Lehr- und Lernformen auch die traditionelle Lehre befruchtet wird." Die dafür notwendigen finanziellen Mittel kommen zunächst aus der High Tech Offensive Bayern (HTO). Bis zum Jahr 2002 erhält die vhb aus diesem Topf 22 Millionen Mark Anschubfinanzierung. Mit dem Startschuss am 15. Mai ist sie das erste HTO-Projekt, das den operativen Betrieb aufnimmt.

    Die vhb startet mit den Fächergruppen Informatik, Ingenieurwissenschaften, Medizin, Wirtschaftswissenschaften und Schlüsselqualifikationen. Im Laufe der Zeit sollen auch die Natur-, Geistes-, Sozial-, Erziehungs- und Rechtswissenschaften sowie die Lehrerbildung, Kunst, Architektur und Design folgen. "Wir beschränken uns ganz bewusst nicht auf vermeintlich allein gewinnbringende Fächer wie die Informa-tik und BWL", betont Zehetmair. "Bayern arbeitet daran, die Vorteile des multimedialen Lehrens und Lernens den Studierenden aller Fächer zukommen zu lassen."

    Studentinnen und Studenten, die an einer der 25 staatlichen Hochschulen des Freistaates eingeschrieben sind, können sich künftig zusätzlich an der vhb immatrikulieren, die als Verbundeinrichtung keine eigenständige neue Hochschule ist. Dort haben sie Zugriff auf das multimediale Lehrangebot, das den strengen Qualitätskriterien der wissenschaftlichen Fachräte entspricht und nach Ende der Pilotphase in das reguläre Curriculum aufgenommen wird. So bietet etwa der Lehrstuhl für Diagnostische Radiologie der Universität Erlangen eine multimediale "Einführung in die diagnostische Radiologie", die Münchner Universitäten veranstalten gemeinsam ein virtuelles Seminar "Problemorientiertes Lernen in der Informatik", ein Seminar der FH Regensburg beschäftigt sich mit "Programmiertechniken und Designgrundlagen für WEB-Designer und Anwender". Alles virtuell, online und jederzeit abrufbar; wer Fragen hat, wendet sich online an seinen Betreuer. Lediglich für anstehende Klausuren oder Prüfungen müssen die Studenten dann noch den Weg an die anbietende Hochschule auf sich nehmen.

    In der Pilotphase können sich Studenten und Professoren an bayerischen Hochschulen davon überzeugen, dass die im Rahmen des virtuellen Studiums erbrachten und durch entsprechende Scheine nachgewiesenen Leistungen jenen einer Präsenzhochschule ent-sprechen. Ziel ist es, daß die erbrachten Studienleistungen an allen bayerischen Hochschulen anerkannt werden. Jasper: "Nur so haben die Studierenden einen echten inhaltlichen und auch studienzeitverkürzenden Nutzen durch die vhb".

    Um die Anerkennung durch die Präsenzhochschule gewährleisten zu können, hat die vhb strenge Qualitätskriterien entwickelt, denen die Lehrangebote genügen müssen. Da nach Ansicht der Verantwortlichen wissenschaftliche Qualität weder ausschließlich durch Überwachung noch durch einmalige Festlegung dauerhaft garantiert werden kann, wurde ein fortlaufender Verbesserungsprozess installiert, in den alle Beteiligten, also auch die Studierenden, eingebunden sind. Dadurch sollen alle Prozesse, Maßstäbe und Kriterien der vhb transparent werden. Nach der Pilotphase wird das Angebot der vhb auch Weiterbildungseinrichtungen gegen Gebühr zur Verfügung stehen.

    In der ersten "Ausbaustufe" der vhb stehen den Studierenden in den fünf Fächergruppen insgesamt etwa 50 Lehreinheiten zur Verfügung, die aus einer mehr als doppelt so hohen Anzahl an Bewerbungen ausgewählt wurden. 19 der 25 staatlichen bayerischen Hochschulen sind dabei vertreten. "Wir werden die Angebote nach Abschluss der Pilotphase im Frühjahr 2001 ständig erweitern und natürlich auch überprüfen", versichert Jasper. "Der Start der vhb "ist deshalb zugleich Motivation für alle Professoren, mit weiteren Lehrangeboten die vhb auf eine breite Grundlage zu stellen."

    Hinweis für die Vertreterinnen und Vertreter der Medien:
    Die virtuelle Hochschule Bayern (vhb) wird am 15. Mai mit einem Festakt im Theater Hof (Beginn 14.30 Uhr) eröffnet. Eine Einla-dung zur Eröffnungsveranstaltung und zur Pressekonferenz mit dem bayerischen Wissenschaftsminister wird Ihnen in den nächsten Tagen zugehen.

    Besuchen Sie auch die Homepage der virtuellen Hochschule Bayern:
    www.vhb.org

    Kontakt:
    Dr. Walter F. Kugemann
    Universität Erlangen-Nürnberg
    Tel. 09131/85-24736
    Fax. 09131/85-24738
    Mail kugemann@fim.uni-erlangen.de

    oder
    Heiner Stix
    Siegfriedstr. 23
    90461 Nürnberg
    Tel. 0177/26 77 128 oder 0911/206 91 47
    Fax 0911/206 91 33
    heiner.stix@t-online.de


    Weitere Informationen:

    http://www.vhb.org


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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