Neue Forschungsergebnisse in attempto!In fast jedem Maisfeld gibt es ein paar Kolben, die aussehen als wären sie verbrannt. Die Ursache dafür ist ein Pilz namens Ustilago maydis. Dieser Pflanzenparasit ist wohl einer der bekanntesten Vertreter unter den rund 1300 Brandpilzarten, deren Verwandschaftsverhältnisse die Pilzkundler Dr. Robert Bauer und Dr. Dominik Begerow vom Botanischen Institut der Universität Tübingen entschlüsseln konnten.
Die Forscher untersuchten die Pflanzenparasiten nicht nur unter dem Mikroskop auf ihr genaues Aussehen hin, sondern analysierten auch ihr Zellinneres und bestimmte Gene. Dabei machten sie eine erstaunliche Entdeckung: Bei der Auswertung von Ergebnissen in Gendatenbanken tauchte Malassezia furfur als verwandte Art der Brandpilze auf. Malassezia ist aber nicht als Pflanzenparasit bekannt, sondern als Verursacher von Hautkrankheiten beim Menschen. Die Herkunft dieses Pilzes war bisher ungeklärt. Doch die Forscher rätseln schon weiter: Wie konnte sich dieser Pilz, der doch gänzlich andere Ansprüche zeigt, inmitten von spezialisierten Pflanzenparasiten entwickeln?
Die unterschiedlichen Lebensformen der Brandpilze sind verwirrend: Während Malassezia die Haut verbrennen kann, fallen anderen Pflanzen zum Opfer. Das heißt aber nicht, dass es für Menschen gefährlich wäre, die Brandsporen vom Maisbeulenbrand Ustilago maydis zu berühren. Im Gegenteil: Als "Kaviar azteca" werden sie in Zentral- und Südamerika als Delikatesse geschätzt.
Mehr zu diesem Thema erfahren sie in der Rubrik FORSCHUNG im neu erschienenen
attempto!, der Zeitschrift der Universität Tübingen.Der Text ist auch im Internet zu finden unter der Adresse:
http://www.uni-tuebingen.de/uni/qvo/at/attempto8/text8/att8-28.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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