Boden- und Raumexperten tagen ab morgen an der Universität Jena
Jena (04.05.00) Jüngst ist die Weltraummission zur dreidimensionalen Vermessung der Erde, an der auch Jenaer Wissenschaftler beteiligt waren, erfolgreich beendet worden. Die Auswertung der gesammelten Daten wird noch Jahre benötigen, doch selbst danach ist es ein langer Weg, bis die neuen Erkenntnisse ihren Weg in greifbare Karten finden.
Auch diesem Problemfeld widmet sich die erste Jahrestagung des Arbeitskreises "Boden", die am 5./6. Mai unter Leitung von Prof. Dr. Jörg Völkel am Institut für Geographie der Universität Jena stattfindet. Das Expertentreffen steht unter dem Motto "Vom Punkt zur Fläche. Probleme und Methoden des Upscaling in der bodenkundlichen Forschung". Der Arbeitskreis, der im vergangenen Jahr gegründet wurde, ist Teil des Verbandes der Geographen an Deutschen Hochschulen (VGDH) und befasst sich vor allem mit Fragen der angewandten bodenkundlichen Forschung und Lehre.
Im Zentrum der Tagung steht insbesondere das Problem, dass einzelne bodenphysikalische und -chemische Messungen stets allgemeingültig für ein Landschaftsprofil sein müssen. Die Raumforscher diskutieren nun in Jena darüber, wieviele Proben zwangsläufig sind, bis die Bodenanalyse "generalisierungsfähig" ist. "Ziel ist es, mit möglichst geringem Aufwand eindeutige Aussagen zu erhalten", ergänzt Prof. Völkel. Dazu greifen die Experten auf statistische Verfahren zurück, die es ermöglichen, "punktuell erhobene Bodenkennwerte in Form physikochemischer Parameter auszuwerten, zu generalisieren und zur gebietsdefinierten Bilanzierung bis hin zur Generierung von Bodenübersichtskarten zu verwenden", fasst der Jenaer Professor für Bodenkunde der Geographie zusammen.
Diese Fragen sind vor dem Hintergrund neuer gesetzlicher Regelwerke des Bundes und der Länder (Bundesbodenschutzgesetz, Länderbodenschutzgesetze bis zur kommunalen Verordnungsebene) hochaktuell, da kaum noch ein größerer Bau ohne entsprechendes Gutachten erstellt wird. Fragen der Generalisierungsfähigkeit punktueller Datenerhebung werden daher sowohl seitens der Behörden als auch der Forschung derzeit intensiv diskutiert. Dies drückt sich nicht zuletzt im Spektrum der Referentinnen und Referenten der Jenaer Tagung aus, wo neben Wissenschaftlern zahlreicher bundesdeutscher Universitäten auch Vertreter von Bundes- und Ländereinrichtungen auftreten werden.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Jörg Völkel
Institut für Geographie der Universität Jena
Löbdergraben 32
07743 Jena
Tel.: 03641/948820
Fax: 03641/948822
E-Mail: c9vojo@geogr.uni-jena.de
Friedrich-Schiller-Universität
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Axel Burchardt M. A.
Fürstengraben 1
07743 Jena
Tel.: 03641/931041
Fax: 03641/931042
E-Mail: hab@sokrates.verwaltung.uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur, Geowissenschaften
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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