idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
03.04.2007 14:35

Roboter mit Fußprothese

Dr. Janine Drexler Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Gesellschaft

    Laufschuhe, Skibindungen und Fußprothese haben eines gemeinsam: Sie müssen gründlich geprüft werden. Dies übernimmt ein robotergestützter 3-D-Prüfstand, der menschliche Bewegungen simuliert und so jede Art von Belastungstest unter realen Bedingungen ermöglicht.

    Einarmige orangefarbene Robotermaschinen stanzen und schweißen normalerweise in großen Fertigungshallen Autoblechteile. Auch in den Laboren der Fraunhofer-Technologie-Entwicklungsgruppe TEG steht ein solcher Industrieroboter. Doch dort haben ihm die Forscher menschlichere Züge verpasst: Auf einem Laufband imitiert dieser Roboterarm geradezu perfekt die natürliche Bewegung eines Menschen beim Gehen und läuft und läuft und läuft. Grund für diese Dauerbelastung ist ein Prothesenfuß, der an der Maschine befestigt ist und auf Herz und Nieren geprüft wird.

    Den Forschern der TEG ist es gelungen, einen 3-D-Roboterprüfstand zu entwickeln, der unterschiedliche Bewegungen nachahmen kann. Dank dieses Roboters ist es nun erstmals möglich, verschiedene Bauteile und Materialien unter realen Bedingungen zu testen. Ganz gleich ob es darum geht, die Belastungsfähigkeit einer Fußprothese zu untersuchen oder gar neue Skibindungen oder Laufschuhe zu entwerfen - der Roboter kann im Gegensatz zu herkömmlichen Prüfgeräten dreidimensional Kräfte ausüben: In jede Richtung kann er drehen, drücken oder ziehen. "Dank biomechanischer Analysen wissen wir, wie zum Beispiel die Abrollbewegung des Fußes abläuft", erklärt Andreas Reindl, Projektleiter der TEG. "Dieses Know-how setzen wir bei der Programmierung des Roboters ein. So können wir ihm ganz nach Wunsch des Auftraggebers jede erdenkliche Bewegung beibringen. Dazu lagern wir einzelne Bewegungsabläufe übereinander." Der Roboter übt dann etwa einen Druck nach unten parallel zu einer Ziehbewegung nach vorne aus.

    Hat der Roboter das "Laufen" gelernt, können die Ingenieure die Prothese oder den Laufschuh ausführlichen Tests unterziehen: Druckmessplatten, die im Laufband integriert sind, ermitteln beispielsweise, bis zu welchem Belastungsdruck das Dämpfungsmaterial des Laufschuhs stabil bleibt. Mit Hilfe von Videoaufnahmen und optischen Erkennungs-systemen lässt sich auch feststellen, welches Material am besten ist, damit die Fußprothese zum einen für die Abrollbewegung biegsam genug ist, zum anderen aber auch genügend Stabilität bietet. Dieser ausgefeilte Roboterprüfstand erlaubt es den Ingenieuren, Materialien aller Art zu testen. Auch Dauertests von Bodenbelägen oder Fitnessgeräten sind denkbar. Der Fantasie der Hersteller an die Testanforderungen sind keine Grenzen gesetzt.


    Weitere Informationen:

    http://www.fraunhofer.de/fhg/press/pi/2007/04/Mediendienst42007Thema4.jsp Ansprechpartner


    Bilder

    Auch die Belastungseigenschaften einer Schuhledersohle kann der robotergestützte 3-D-Prüfstand testen: Er imitiert die natürliche Gehbewegung des Menschen.
    Auch die Belastungseigenschaften einer Schuhledersohle kann der robotergestützte 3-D-Prüfstand teste ...
    © Fraunhofer TEG
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Maschinenbau, Medizin, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Auch die Belastungseigenschaften einer Schuhledersohle kann der robotergestützte 3-D-Prüfstand testen: Er imitiert die natürliche Gehbewegung des Menschen.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).