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04.05.2000 15:47

Random Walk - Geomagnetische Online-Messungen

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Vorbei sind die Zeiten, in denen Geophysiker mit ihren Meßgeräten zentimetergenau ein mit Pflöcken und Maßbändern abgestecktes Feld abschreiten. Das Institut für Geophysik der Ruhr Universität Bochum hat in Zusammenarbeit mit der Deutschen Montan Technologie GmbH (DMT) in Essen ein neues Messverfahren entwickelt, das geophysikalische Untersuchungen losgelöst von einem starren Messraster, also im Random Walk, ermöglicht und durch eine Online-Auswertung der Daten die sofortige Interpretation der Ergebnisse liefert.

    Bochum, Essen, 04.05.2000
    Nr. 108

    Random Walk - Geomagnetische Online-Messungen
    RUB und DMT entwickeln neues Messverfahren
    Präzise messen, Zeit und Geld sparen

    Vorbei sind die Zeiten, in denen Geophysiker mit ihren Meßgeräten zentimetergenau ein mit Pflöcken und Maßbändern abgestecktes Feld abschreiten. Das Institut für Geophysik der Ruhr Universität Bochum hat in Zusammenarbeit mit der Deutschen Montan Technologie GmbH (DMT) in Essen ein neues Messverfahren entwickelt, das geophysikalische Untersuchungen losgelöst von einem starren Messraster, also im Random Walk, ermöglicht und durch eine Online-Auswertung der Daten die sofortige Interpretation der Ergebnisse liefert. Eine Präsentation des Random Walk Messsystems findet am Donnerstag, den 11.5.2000 ab 11:00 am DMT Stand auf der Terra Invest Herne statt. Die Entwicklungen zum Random-Walk-Projekt werden vom Ministerium für Schule, Weiterbildung und Forschung des Landes NRW finanziell unterstützt.

    Zerstörungsfrei Altlasten aufspüren

    Mit geophysikalischen Messverfahren lassen sich zerstörungsfrei detaillierte Informationen über eine unbekannte Untergrundstruktur ableiten. Ein großes Einsatzgebiet für magnetische und elektromagnetische Verfahren ist das Auffinden und Abgrenzen versteckter Altlasten, wie z.B. Fässern oder Bomben im Boden, die Baugrunderkundung sowie die Detektion von verschütteten Schächten und Deponien.

    Herkömmliche Methoden sind zeitaufwändig und teuer

    Traditionell erfolgt eine geophysikalische Messung in zwei Schritten: Zunächst wird im Messgebiet ein regelmäßiges Raster mit konventionellen geodätischen Methoden eingemessen und ausgepflockt. Anschließend findet auf diesem Raster die eigentliche geophysikalische Messung statt. Bei flächenhaften Messungen mit einer hohen Messpunktdichte ist üblicherweise sowohl der zeitliche als auch der finanzielle Aufwand für die geodätischen Vermessungen höher als für die geophysikalischen Untersuchungen.

    Satellitengestützte Messungen ohne Raster

    Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. h. c. Lothar Dresen haben in Kooperation mit der DMT in Essen Verfahren, Algorithmen und Software für ein völlig neues Messkonzept entwickelt, das Messungen losgelöst von einem regelmäßigen Raster erlaubt. Durch Einbeziehung des modernen satellitengestützten Navigationssystems GPS mit einer Genauigkeit von einigen Zentimetern erfolgt die geodätische Messung gleichzeitig mit der geophysikalischen Messung, was eine Loslösung von dem festen Raster ermöglicht. Der zeitliche und finanzielle Aufwand, der mit der geodätischen Einmessung verbunden ist, entfällt, und Geländebegebenheiten wie Bäume und andere Hindernisse können problemlos umgangen werden.

    Messdaten effizient auswerten

    Die Messdaten werden über Funkstrecken in einen Computer übertragen, in dem diese in Echtzeit auf einem Bildschirm dargestellt werden. Der Messtruppleiter kann daher sofort entscheiden, in welchen Bereichen des Messgebietes weitere Daten aufgenommen werden müssen. Somit werden die Messwerte ausschließlich an solchen Stellen verdichtet, an denen Anomalien vermutet werden. Hierdurch ergibt sich gegenüber traditionellen Untersuchungsmethoden eine weitere Zeit- und Kostenersparnis, da gleiche Ergebnisse mit weniger Messaufwand erzielt werden können.

    Völlig neuer Ansatz

    Die Zusammenführung von Geophysik und einem GPS-System sowie die Online-Auswertung und die dadurch ermöglichte adaptive Messweise stellen national sowie international einen völlig neuen Ansatz dar. Er ermöglicht schnellere und kostengünstigere geophysikalische Messungen mit einer höheren Präzision, als dies durch konventionelle Messungen erfolgen kann.

    Weitere Informationen

    Prof. Dr. Dr. h.c. Lothar Dresen, Institut für Geophysik der Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, Tel.: 0234 32-23292 / -27361, Fax: 0234/ 32-14-181, E-mail: dresen@angewandte-geophysik.ruhr-uni-bochum.de

    Bernd Hildebrandt, Deutsche Montan Technologie GmbH, Geschäftsbereich GeoTec, Exploration und Geo-Engineering, Am Technologiepark 1, 45307 Essen, Tel. 0201/172-1970, Fax: 0201 172-1640, E-mail:hildebrandt@dmt.de


    Bilder

    Random Walk - Messung ohne Raster
    Random Walk - Messung ohne Raster

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    ... und was dabei herauskommt
    ... und was dabei herauskommt

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Geowissenschaften, Informationstechnik, Verkehr / Transport
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Random Walk - Messung ohne Raster


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