MHH-Forscher beobachten mit neuartiger Mikroskopietechnik wandernde Abwehrzellen
T-Lymphozyten, eine Unterfamilien der weißen Blutkörperchen, sind wichtige Abwehrzellen des Immunsytems. Das Besondere an ihnen ist: Sie sind alle anders, jeder besitzt ganz bestimmte, einzigartige Erkennungsfähigkeiten. Wenn ein T-Lymphozyt durch einen Lymphknoten wandert, ist er auf der Suche - auf der Suche nach genau dem einen Fremdstoff, Antigen genannt, den er erkennen kann und gegen den er reagieren soll. Weil sich T-Lymphozyten dabei ungerichtet, auf zufälligen Bahnen durch den Lymphknoten bewegen, ist es immens wichtig, dass sie schnell vorankommen, um möglichst viele Fremdstoffe überprüfen zu können, die dort von anderen Immunzellen hintransportiert werden.
Forscher des Instituts für Immunologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) fanden nun in Zusammenarbeit mit Kollegen des Center for Biomedical Research der Harvard Medical School in Boston heraus, dass Signale eines ganz bestimmten Antennenmoleküls, des Chemokinrezeptors CCR7, die T-Lymphozyten bei ihrer Wanderung deutlich schneller machen. "Da der erfolgreiche Start praktisch jeder Immunantwort davon abhängt, dass T-Lymphozyten im Lymphknoten ihre spezifischen Fremdstoffe finden, ist dieser Mechanismus wahrscheinlich von zentraler Bedeutung für das Funktionieren des Immunsystems", sagt Professor Dr. Reinhold Förster, Direktor des MHH-Instituts für Immunologie. "Besonders bei der Abwehr von Krankheitserregern zählt die Geschwindigkeit, mit der das Immunsystem die Verteidigung organisiert."
Diese wichtige Entdeckung wurde erst dank einer neuen Mikroskopietechnik möglich, die es erlaubt, leuchtende Immunzellen tief im Inneren der Lymphknoten narkotisierter Versuchsmäuse zu beobachten. "Anders als die allermeisten anderen Zellen unseres Körpers sind die Abwehrzellen des Immunsystems im höchsten Maße beweglich, die ganze Zeit unterwegs. Mit der neuen Zwei-Photonen-Intravitalmikroskopie sind wir bei ihrer Reise sozusagen live dabei", sagt Tim Worbs, Mitarbeiter des MHH-Instituts für Immunologie und Erstautor der Studie, die vorab auf der Homepage des renommierten Wissenschaftsjournals "Journal of Experimental Medicine" erschienen ist.
Weitere Informationen erhalten Sie bei Professor Dr. Reinhold Förster, Direktor des MHH-Instituts für Immunologie, Telefon: (0511) 532-9721, foerster.reinhold@mh-hannover.de.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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