Ludwig Weis und Rudolf Albert von Koelliker, beides Professoren der Universitaet Wuerzburg, gehoeren zu den sechs Wuerzburger Ehrenbuergern, die derzeit in einer Wechselausstellung des Stadtarchivs Wuerzburg gewuerdigt werden. Bis zum 24. Maerz sind in der Neubaustrasse 12 entsprechende Bilder und Dokumente aus dem Zeitraum von 1862 bis 1899 zu besichtigen.
Dr. Ludwig Weis war von 1851 bis 1858 ordentlicher Professor fuer franzoesisches Recht und bayerisches Staatsrecht an der Julius-Maximilians-Universitaet. Er stammte aus Zweibruecken in der Pfalz und erhielt aufgrund seiner profunden Kenntnisse des franzoesischen Rechts einen Ruf an den neugegruendeten Lehrstuhl. Wegen seines politischen Engagements in der liberal-konservativen Landtagsmehrheit und im Gesetzgebungsausschuss wurde er von der autoritaer-konservativen Regierung Von der Pfordten 1858 seiner Professur enthoben und strafversetzt. Der Universitaetssenat verwandte sich vergeblich fuer sein Bleiben beim Ministerium.
Schon 1859 wurde er jedoch zum ersten Buergermeister von Wuerzburg ernannt und 1862 als Ministerialrat ans Muenchener Justizministerium berufen. Weis war am Entstehen der 1869 verabschiedeten bayerischen Zivilprozessordnung beteiligt und arbeitete am Gesetzentwurf zum Schutz des Urheberrechts an Werken der Literatur und Kunst mit. Am Ende seiner beruflichen Laufbahn kehrte er als Praesident des Appellationsgerichts nach Zweibruecken zurueck. Er starb am 15. Mai 1880 in Muenchen.
Weit bekannter ist wohl Rudolf Albert von Koelliker. Am 6. Juli 1817 in der Schweiz geboren, verbrachte er seine Studienjahre in Zuerich, Bonn und Berlin. Die universitaere Laufbahn des spaeteren Begruenders der mikroskopischen Anatomie begann 1844 an der Zuericher Universitaet als Extraordinarius fuer Physiologie und vergleichende Anatomie. 1847 wurde er als ordentlicher Professor nach Wuerzburg berufen. Hier unterrichtete er neben der Experimentalphysiologie und der vergleichenden Anatomie auch die bis dahin in Wuerzburg noch nicht bekannte mikroskopische Anatomie und Entwicklungsgeschichte.
Er blieb waehrend seiner gesamten, immerhin 56 Jahre dauernden Lehrtaetigkeit der Wuerzburger Universitaet treu. Als Mitbegruender der Physikalisch-Medizinischen Gesellschaft wohnte er der Vorstellung der Roentgenstrahlen 1896 bei, und es war Koellikers Hand, die sein Kollege und Freund Wilhelm Conrad Roentgen als Beweis fuer die von ihm entdeckten Strahlen durchleuchtete. Zusammen mit Carl Theodor von Siebold gruendete er die "Zeitschrift fuer Wissenschaftliche Zoologie". Er veroeffentlichte eine ueberaus grosse Zahl wissenschaflticher Arbeiten. Als Hauptwerk gilt sein "Handbuch der Gewebelehre des Menschen fuer AErzte und Studierende". Im hohen Alter von 80 Jahren gab Koelliker schliesslich seine Professur der Anatomie auf. Erst 1902 trat er endgueltig vom universitaeren Arbeitsfeld zurueck, setzte seine Forschungen jedoch noch weiter fort. Er starb am 2. November 1905.
Neben den Professoren werden im Rahmen der Ausstellung zudem zwei Regierungspraesidenten von Unterfranken, Dr. Friedrich August Freiherr von Zu Rhein und Dr. Friedrich Graf von Luxburg, der Wuerzburger Kommandant von 1861 bis 1873, Jakob Michael Freiherr von Hartmann, sowie der Dompfarrer und Dompropst Joseph von Schork, spaeter Erzbischof von Bamberg, vorgestellt.
Zur Dokumentation liegt ein von Beate Kann und Ingrid Rack verfasstes Begleitheft mit Kurzbiographien vor, das im Stadtarchiv gegen eine Schutzgebuehr von 1 Mark erhaeltlich ist. Die OEffnungszeiten der Ausstellung sind: Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr und Freitag von 8 bis 12 Uhr.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie
überregional
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Deutsch
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