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10.04.2007 13:19

"Für eine Zukunft des Rotwildes im Saarland!" - Saarländische Umweltverbände und Deutsche Wildtier Stiftung unterstützen Bündnis für den Rothirsch: "Lebensraum-Modellprojekt Rotwild soll mit zweiter Projektphase fortgeführt und räumlich ausgedehnt werden!"

Birgit Radow Marketing und Öffentlichkeistarbeit
Deutsche Wildtier Stiftung

    Saarbrücken, 10. April 2007. Nach den bisherigen Erfolgen des Lebensraum Modellprojektes Rotwild, die in den Zwischenberichten dokumentiert sind, fordern die saarländischen Umweltverbände und die Deutsche Wildtier Stiftung die Überführung des Lebensraum-Modellprojektes Rotwild in eine weitere Projektphase sowie die räumliche Ausdehnung der Projektfläche.

    Initiatoren des Aktionsbündnisses für das Rotwild sind der Naturschutzbund - NABU Saarland, die Naturlandstiftung Saar, der Fischereiverband Saar, die Vereinigung der Jäger des Saarlandes, die Deutsche Wildtier Stiftung und der Landesbeauftragte für den Naturschutz im Saarland, Dr. Norbert Fritsch.

    Der Rothirsch ist der letzte Vertreter, der in Mitteleuropa noch vorkommenden Großsäuger. Obwohl er im seinem Bestand nicht als gefährdet gilt, entspricht seine heutige Verbreitung allerdings nicht mehr seinen ursprünglichen Lebensraumansprüchen, nämlich einem Mosaik aus Wald- und Offenland. Da er durch staatlich verordnete Rotwildgebiete gezwungen war und ist, sich oftmals auf Waldflächen zurückzuziehen, wurde er zum Problemtier insbesondere für die Forstwirtschaft. Um dem Rotwild im Saarland die Möglichkeit zu eröffnen, seinen Lebensraum selbst zu wählen und gleichzeitig Schäden im Wald zu minimieren, hat die Landesregierung im Jahr 2003 das Lebensraum-Modellprojektes "Rotwild im Saarländischen Hochwald" initiiert.

    Die wissenschaftliche Begleitung dieses Projektes durch die Firma ECOPLAN - "Institut Tierökologie und Naturbildung" hat ergeben, dass die seit 2003 verzeichneten neuen Schäden an den Hauptbaumarten im Verhältnis zur Zahl der Altschäden deutlich zurückgegangen sind und dass die geringen neuen Schälschäden in den zum Teil bereits vor 40 Jahren stark geschädigten Beständen heute wirtschaftlich häufig keine Bedeutung mehr haben. Hier zeigt sich in besonderer Weise auch, dass es durch angepasste Jagdstrategien erfolgreich gelungen ist, die Wildkonzentration zu entzerren und die Äsungsverhältnisse im Offenland für das Rotwild durch geeignete Maßnahmen deutlich zu verbessern. Mit der Anordnung des körperlichen Nachweises für Rotwild in allen Revieren der Hegegemeinschaft "Saarländischer Hochwald" ist ein weiteres wesentliches Instrument der Rotwildbewirtschaftung geschaffen worden.

    Vor dem Hintergrund dieser positiven Erfahrungen mit dem LMP unterstützen saarländische Umweltverbände die Grundsätze und Leitlinien des LMP und fordern die Fortführung und Ausweitung des Lebensraum-Modellprojektes Rotwild. Das Projektgebiet des LMP soll ausgeweitet werden, um dem Rotwild durch Abwanderung die Ausbreitung aus den Kernrevieren der Rotwildpopulation nach Süden zu ermöglichen. Das Ziel der Fortführung des LMP ist es also nicht, den Bestand des Rotwildes und die Zahl der Individuen auf der Fläche zu erhöhen. Vielmehr soll durch die flächenmäßige Ausdehnung des Lebensraumes die Wildtierdichte mit dem Ziel entzerrt werden, dass die aktuellen Wildschäden verringert werden und es weiterhin auch möglich wird, tagaktives Wild auf den Waldwiesen beobachten zu können.

    Weiterhin fordern die Initiatoren dieser Erklärung die Erstellung eines Wildwegeplans für das Saarland, der neben dem Rothirsch auch die sichere Ausbreitung von weiteren Arten - z.B. Wildkatze und Luchs - ermöglichen soll.

    Für nähere Informationen und Rückfragen zur Erklärung sowie für Interview-Wünsche werden Sie sich bitte an:

    - Naturschutzbund, NABU Saarland, Uli Heintz
    Antoniusstraße 18, 66822 Lebach, Telefon: 0 68 81/9 36 19-0,
    Fax: 0 68 81/9 36 19-11, E-Mail: lgs@NABU-Saar.de

    - Naturlandstiftung Saar, Ludger Wolf
    Feldmannstr. 85, 66119 Saarbrücken, Telefon: 06 81/9 54 25-0,
    Fax: 06 81/9 54 25-25, E-Mail: info@nls-saar.de

    - Vereinigung der Jäger des Saarlandes, Paul Maurer
    Jägerheim-Lachwald 5, 66793 Saarwellingen, Telefon: 068 38/8 64 78 80, Fax: 0 68 38/86 47 88 44, E-Mail: saarjaeger@t-online.de

    - Landesbeauftragter für den Naturschutz im Saarland, Dr. Norbert Fritsch
    Neunkircher Zoologischer Garten, Zoostraße 25, 66538 Neunkirchen,
    Telefon: 0 68 21/2 18 53

    - Deutsche Wildtier Stiftung, Birgit Radow und Hilmar Freiherr v. Münchhausen, Billbrookdeich 210, 22113 Hamburg, Telefon 0 40/7 33 39 18 71,
    Fax 0 40/733 02 78, E-Mail: B.Radow@DeWiSt.de

    - Fischereiverband Saar, Werner Becker
    Feldstraße 49, 66763 Dillingen, Telefon: 0 68 31/7 47 76, Fax: 0 68 31/70 48 96, E-Mail: info@fv-saar.de

    Weitere Informationen erhalten Sie auch beim Geschäftsführer des Lebensraummodellprojektes:

    Bernd Diener
    Bergstrasse Forsthaus, 66687 Wadern-Steinberg, Telefon: 0 68 71/9 10 24,
    Mobil: 01 75/2 20 09 04, E-Mail: bernd.diener@saarforst.saarland.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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