73. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Mannheim
Mannheim, Donnerstag 12. April 2007. "Die Fortschritte der Herzdiagnostik mit der strahlenfreien Magnetresonanz-Tomographie (MRT) erlauben schon jetzt eine Vorstellung davon, dass möglicherweise durch frühzeitige Erfassung und Behandlung von Blutgefäßwand-Veränderungen sowohl Herzinfarkte als auch Schlaganfälle nahezu vollständig vermieden werden können", sagt Privat-Dozent Dr. Eike Nagel (Deutsches Herzzentrum Berlin) auf einer Pressekonferenz der 73. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, die heute in Mannheim beginnt.
Die Koronardiagnostik mittels MRT (MR-Koronarangiographie) entwickelt sich kontinuierlich weiter. "Die Stärke der Technik ist dabei insbesondere die Kombination der Gefäßdarstellung mit funktionellen Parametern wie Herzdurchblutung, Herzbewegung oder Veränderungen des Herzmuskels", berichtet Dr. Nagel. "Zunehmend kann aber auch die Gefäßwand selbst dargestellt werden, und damit können frühe Veränderungen wie Gefäßwandverdickung oder Plaquebildung erfasst werden."
Prognostische Daten mittels MRT hilft Herzkatheteruntersuchung einzusparen
Mit der MRT werden zunehmend prognostische Daten vorgelegt, sagt Dr. Nagel. Bei negativem Dobutamin-Stress-Test oder negativer Durchblutungsmessung (Perfusion) ist die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines Herzinfarkts oder tödlichen Ereignisses sehr gering, so dass bei diesen Patienten keine weitere Diagnostik durchgeführt werden muss, also auch auf eine invasive Herzkatheteruntersuchung verzichtet werden kann.
Die entscheidenden technischen Neuerungen des letzten Jahres im Bereich der Funktionsdiagnostik mit der MRT sind bei der zunehmenden Nutzung von 3 Tesla Systemen zu sehen. Dabei zeigt sich, dass eine vollständige kardiovaskuläre Untersuchung - Funktion, Anatomie, Durchblutung und Gewebediagnostik - mit 3 Tesla deutlich schneller als mit 1.5 Tesla durchzuführen ist. Statt zweidimensionaler Schnittbilder werden dreidimensionale bewegte Datensätze innerhalb eines Atemstopps erhalten. Diese können dann in jeder beliebigen Schnittrichtung rekonstruiert werden. Die höhere Feldstärke des 3T Gerätes führt zu einem stärkeren Signal. "Dies ist insbesondere bei Messungen der Herzmuskeldurchblutung vorteilhaft und kann nach ersten Studienergebnissen in eine größere diagnostische Genauigkeit umgesetzt werden", sagt Dr. Nagel.
Mit dem neuen 3-Tesla-Tomographen wird eine bislang unerreichte Bildauflösung und somit Detailgenauigkeit erzielt, gleichzeitig kann die Untersuchungszeit erheblich verkürzt werden. Das ist auch für die Patienten ein wichtiger Pluspunkt, die Herzdiagnose dauert nicht einmal eine Stunde und erfordert keine anschließende Liegezeit.
Kontakt:
Prof. Dr. Eckart Fleck, Pressesprecher der DGK
Christiane Limberg, Pressereferentin der DGK, Tel. im Kongresszentrum 0621-41065002
Roland Bettschart, B&K Medien- und Kommunikationsberatung, Tel. im Kongresszentrum 0621-4106-5003 oder mobil 0043 676 6356775
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).