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13.04.2007 13:27

HANNOVER MESSE 2007: 3D-Bilder aus der Nanowelt und Energie aus Molekülen

Dipl.-Ing. Mario Steinebach Pressestelle
Technische Universität Chemnitz

    3D-Bilder aus der Nanowelt und Energie aus Molekülen
    Forscher aus Sachsen, Sachsen/Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern präsentieren auf der Hannover Messe 48 Exponate, darunter luftdrucklose Fahrradreifen, ein preisgekröntes Motorraddesign sowie neuartige Werkstoffe und Technologien

    Acht Universitäten, elf Fachhochschulen sowie sieben Firmen und Institute aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern präsentieren aktuelle Forschungsergebnisse und -projekte vom 16. bis 20. April 2007 auf der Hannover Messe. "Was auf dem Gemeinschaftsstand "Forschung für die Zukunft" in Halle 2 gezeigt wird, ist wiederholt ein eindrucksvolles Abbild der Kompetenz von Ingenieuren und Wissenschaftlern Ostdeutschlands", sagte der Sprecher des Gemeinschaftstandes, Mario Steinebach. Der Messestand A 34 und C39, auf dem insgesamt 26 Aussteller 48 Exponate zeigen, belegt 349 Quadratmeter. "Damit sind wir auch in diesem Jahr einer der größten Stände in der Halle 2", so Steinebach.

    Zu den acht sächsischen Ausstellern auf dem Gemeinschaftsstand gehört die TU Chemnitz. Zum Beispiel stellen Physiker die von ihnen entwickelte Nanotomographie vor, mit der 3D-Bilder aus dem Innersten der Werkstoffe entstehen, die Gefügestrukturen im Nanometerbereich sichtbar machen. Wie bei einer archäologischen Ausgrabung wird eine Probe Schicht für Schicht abgetragen. Die freigelegten Probenoberflächen werden mit einem Rasterkraftmikroskop reliefartig abgebildet und anschließend am Computer zu einem räumlichen Bild zusammengefügt. Um Werkstoffe dreht sich alles auch bei der TU Bergakademie Freiberg: Wissenschaftler des Institutes für Eisen- und Stahltechnologie erbringen den Nachweis, das eine Stahlgusslegierung mit hervorragenden mechanischen Eigenschaften preisgünstig hergestellt werden kann. Der neue Werkstoff könne nach Aussage der Entwickler in einem Auto beim Crash dank der vorhandenen Dehnungsreserven für mehr Sicherheit sorgen. Die TU Dresden, die mit vier Exponaten nach Hannover reist, stellt unter anderem das lasergestützte Kleben vor, mit dem Fügeteile berührungslos und partiell behandelt werden können. Teile können selbst dann noch verbunden werden, wenn deren Oberflächen vorher nicht gereinigt bzw. entfettet wurden.

    Chemiker der Universität Jena präsentieren in Hannover einen Weltrekord: Sie sind in der Lage, in einem der Natur nachempfundenen Prozess molekularen Wasserstoff zu erzeugen, der zum Beispiel in Brennstoffzellen für Energie sorgen kann. Das Besondere daran: Die Reaktion läuft in einem einzigen Molekül ab. Die Wissenschaftler nutzen Licht, um Elektronen gezielt von einer Untereinheit dieses Moleküls zu einer anderen springen zu lassen. Dadurch entsteht am Ende der Reaktion molekularer Wasserstoff. Der Bereich PATON Patentzentrum Thüringen an der TU Ilmenau wollen das Interesse der Messebesucher auf das Programm "PATONanalist" lenken, mit dem in verschiedenen Datenquellen Patent- und Literaturzitierungen analysiert werden können. Damit können Marktanalysen insbesondere auf technologischen und wissensgeprägten Gebieten unterstützt werden.

    Wissenschaftler der Universität Magdeburg beteiligen sich mit neun Exponaten an der Hannover Messe. Beispielsweise stellen sie das Netzwerk INNOBOT in Sachsen-Anhalt vor, das künftig umweltschonende Ponton-Hausboote entwickeln und vermarkten will, um einen wesentlichen Beitrag für einen ökobewussten Tourismus auf den Binnenwasserstraßen Europas zu leisten. Außerdem präsentieren die Magdeburger gemeinsam mit der WELTRAD GmbH Schönebeck ein neues Rennrad. Ein weiterer Aussteller aus Sachsen-Anhalt ist die Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle. Industriedesign-Studenten stellen unter anderem Studien einer auf zukünftige Bedürfnisse ausgerichteten Magnetschwebebahn sowie ein preisgekröntes Motorraddesign vor, das insbesondere Jugendliche ansprechen soll.

    Aus Mecklenburg-Vorpommern stellen die Universität Rostock, die Hochschule Wismar und die Fachhochschule Stralsund aktuelle Forschungsergebnisse vor. Rostocker Leichtbauexperten haben beispielsweise einen luftdrucklosen Fahrradreifen im Messegepäck, bei dem eine Feder aus einem Faser-Kunststoff-Verbund den Luftreifen ersetzt. "Platte Reifen" gehören so der Vergangenheit an.

    Am 16. April 2007 besuchen Sachsens Ministerpräsident Prof. Dr. Georg Milbradt sowie die sächsische Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange den Gemeinschaftsstand "Forschung für die Zukunft". Die Ministerin wird in der F&T-Arena in der Halle 2 auch an der "Night of Innovations" teilnehmen, bei der Forscher aus sieben Bundesländern ihre neuesten Ergebnisse und Produkte - insbesondere den Ausstellern aus den anderen Hallen der Hannover Messe - präsentieren.


    Bilder

    Dr. Nicolaus Rehse (vorn) und Prof. Dr. Robert Magerle von der Professur Chemische Physik der TU Chemnitz zeigen an einem Modell und einer Projektion stark vergrößerte Kristalle des Kunststoffs Polypropylen. Gut zu erkennen sind die komplexe dreidimensionale Form und die Verknüpfung der Kristallite. Möglich wird dies durch eine neue von Prof. Magerle und seinem Team entwickelte Mikroskopiemethode - die Nanotomographie.
    Dr. Nicolaus Rehse (vorn) und Prof. Dr. Robert Magerle von der Professur Chemische Physik der TU Che ...
    Foto: TU Chemnitz/Uwe Meinhold
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    Dr. Heiner Gutte (vorn) und Dr. Andreas Weiß vom Institut für Eisen- und Stahltechnologie der TU Bergakademie Freiberg untersuchen am Rasterelektronenmikroskop TRIP-Stahlgussteile.
    Dr. Heiner Gutte (vorn) und Dr. Andreas Weiß vom Institut für Eisen- und Stahltechnologie der TU Ber ...
    Foto: TU Bergakademie Freiberg/Detlev Müller
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Werkstoffwissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Dr. Nicolaus Rehse (vorn) und Prof. Dr. Robert Magerle von der Professur Chemische Physik der TU Chemnitz zeigen an einem Modell und einer Projektion stark vergrößerte Kristalle des Kunststoffs Polypropylen. Gut zu erkennen sind die komplexe dreidimensionale Form und die Verknüpfung der Kristallite. Möglich wird dies durch eine neue von Prof. Magerle und seinem Team entwickelte Mikroskopiemethode - die Nanotomographie.


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    Dr. Heiner Gutte (vorn) und Dr. Andreas Weiß vom Institut für Eisen- und Stahltechnologie der TU Bergakademie Freiberg untersuchen am Rasterelektronenmikroskop TRIP-Stahlgussteile.


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