73. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Mannheim
Mannheim, Samstag 14. April 2007. Neue Leitlinien zur optimalen Behandlung der chronischen, stabilen Angina Pectoris, von Störungen des Herzkammer-Rhythmus und zur Vorbeugung des plötzlichen Herztodes wurden auf der 73. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) vorgestellt.
Einige Ergebnisse dieser gemeinsam von DGK und der European Society of Cardiology (ESC) erarbeiteten Therapieempfehlungen: "Eine optimale medikamentöse Behandlung von chronischer Angina Pectoris, also Schmerzen hinter dem Brustbein infolge Durchblutungsmangel und eine mögliche Herzinfarkt-Vorstufe, schneidet im Überlebensvergleich nicht schlechter ab als Interventionen wie zum Beispiel das Einsetzen von Stents oder Ballons zum Offenhalten von Blutgefäßen", zitiert Prof. Dr. Udo Sechtem (Stuttgart) aus den Ergebnissen der soeben im New England Journal of Medicine veröffentlichten Courage-Studie.
Defibrillatoren, so eine weitere Leitlinie, sollen künftig noch differenzierter genutzt werden. "Vom Einpflanzen eines Defibrillators", sagt Prof. Dr. Martin Borggrefe (Mannheim), "profitieren jene Patienten mit Herzkammer-Rhythmusstörungen ("ventrikuläre Rhythmusstörungen") am meisten, die eine Auswurffraktion von 20 bis 30 Prozent haben - bei Gesunden liegt diese über 60 Prozent."
Herz-Kreislauf-Krankheiten sind in den westlichen Ländern noch immer die Todesursache Nummer Eins, eine konsequente und systematische Behandlung nach den neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft ist also auf diesem Gebiet der Medizin besonders wichtig. Weil für eine optimale Therapie zentral ist, dass neue Einsichten aus unterschiedlichen Ländern möglichst vielen Menschen zugute kommen, werden von internationalen Expertengruppen Leitlinien erarbeitet, nach denen bei Behandlung vorgegangen werden soll. Um wirtschaftliche und politische Einflüsse möglichst zu neutralisieren, werden solche Empfehlungen von unabhängigen medizinischen Fachgesellschaften initiiert.
Zu fordern, sagte Dr. Alec Vahanian (Paris), Vorsitzender der Leitlinien-Kommission der ESC, sei "die konsequente Verbesserung der Verständlichkeit und Handhabbarkeit solcher Leitlinien". Dr. Vahanian zeigte gleichzeitig Strategien auf, wie Leitlinien optimal in die ärztliche Praxis umgesetzt werden können: Zum Beispiel lassen sich heute Leitlinien auf Pocket-Computer herunter laden, und der Arzt kann bei der Diagnose und Therapie überprüfen, ob er gemäß den Leitlinien handelt, oder ob und mit welcher Begründung er davon abweicht.
Kontakt:
Prof. Dr. Eckart Fleck, Pressesprecher der DGK
Christiane Limberg, Pressereferentin der DGK, Tel. im Kongresszentrum 0621-41065002
Roland Bettschart, B&K Medien- und Kommunikationsberatung, Tel. im Kongresszentrum 0621-4106-5003 oder mobil 0043 676 6356775
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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