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16.04.2007 12:37

Interdisziplinäres Forschungszentrum für Neurowissenschaften lädt zum Frühjahrstreffen 2007

Petra Giegerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Johannes Gutenberg-Universität Mainz

    Junge Forschungsdisziplin "Neuroethik" wird als ein Schwerpunkt des IFZN vorgestellt - Veranstaltung am 27./28. April im Medienhaus an der Wallstraße

    (Mainz, 16. April 2007, lei) Im Interdisziplinären Forschungszentrum für Neurowissenschaften (IFZN) arbeiten ganz unterschiedliche Einrichtungen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz zusammen, um neue Erkenntnisse in der Hirnforschung und damit verbundenen Wissensgebieten zu gewinnen. Beim Frühjahrstreffen 2007 wird das IFZN unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Christian Behl einige Schwerpunkte seiner Arbeit vorstellen und erstmals Förderpreise an junge Wissenschaftler vergeben. Vorgestellt wird unter anderem auch die recht junge Disziplin Neuroethik, die sich mit den ethischen Problemen befasst, die sich aus dem Erkenntnisfortschritt in der Hirnforschung ergeben können. Die Öffentlichkeit ist zu der IFZN-Frühjahrstagung herzlich eingeladen.

    Neuartige Erkenntnisse werden heute vielfach erst möglich durch die Zusammenarbeit der Forscher über die Grenzen ihrer Fächer und Disziplinen hinweg. Dieser Einsicht hat die Johannes Gutenberg-Universität Mainz im letzten Jahr mit der Einrichtung des Interdisziplinären Forschungszentrums für Neurowissenschaften Rechnung getragen. Das IFZN fasst die auf diesem Gebiet forschenden Arbeitsgruppen zusammen und hat sich zum Ziel gesetzt, die physiologischen und pathophysiologischen Prozesse des Gehirns vom Molekül bis zur Systemphysiologie und deren Konsequenzen für Wahrnehmung, Sprache, Bewusstsein, Ästhetik und philosophische Betrachtung des Menschen zu untersuchen und aufzuklären. Dabei wirken derzeit molekulare und zelluläre Neurowissenschaften, klinische Neurowissenschaften, Kognitionspsychologie, Linguistik, Neurophilosophie und Bildwissenschaft zusammen.

    "Wir haben im letzten Jahr mit unserem Gründungsmeeting begonnen, den wissenschaftlichen Austausch zwischen vielen Neurowissenschaftlern aus unterschiedlichen Fachbereichen zu pflegen; dies wollen wir mit dem Frühjahrsmeeting 2007 fortsetzen und erste Ergebnisse unserer Bemühungen präsentieren", so der Sprecher des IFZN, Prof. Dr. Christian Behl. Mittlerweile fördert das IFZN über zehn interdisziplinäre Projekte, von denen ein Großteil auf der Tagung vorgestellt und diskutiert wird. "Wir haben derzeit drei Schwerpunkte: Erstens fördern wir Forschungsvorhaben, deren Ziel es ist, grundlagenwissenschaftliche Ergebnisse schnell in die Klinik zu bringen, wo sie zur Diagnostik oder Therapie eingesetzt werden können. Zum Zweiten widmen wir uns Fragen nach dem Zusammenhang von Wahrnehmung und Ästhetik. Hier lernt die Kunst von den Neurowissenschaften und umgekehrt. Und schließlich möchten wir helfen, den Bereich der Neuroethik an der Universität Mainz auszubauen", erläutert Behl. Diese Disziplin, die die ethischen Probleme aufgreift, die sich aus dem Erkenntnisfortschritt der Hirnforschung ergeben können, aber auch die Ursprünge und neurobiologischen Grundlagen unseres moralischen Verhaltens erforscht, ist noch recht jung und kann nach den Worten von Behl gar nicht hoch genug bewertet werden.

    Zu jedem Themenbereich holt sich das IFZN auch Anregung von außen: Prof. Dr. Jürgen Winkler, Neurologe an der Universität Regensburg, spricht zum Thema "Adulte Neurogenese des Gehirns: Ein neuer therapeutischer Weg?". Privatdozent Dr. Peter Weiss-Blankenhorn vom Forschungszentrum Jülich beschäftigt sich mit der Wahrnehmung von "Farbe und Raum". Aus Tübingen erwartet das IFZN Prof. Dr. Eve-Marie Engels, Inhaberin des Lehrstuhls für Ethik in den Biowissenschaften und Mitglied des Nationalen Ethikrates. Sie erörtert die Frage "Der Mensch - eine Chimäre? Anthropologische und ethische Aspekte von Neurotechniken".

    Erstmals wird das IFZN in diesem Jahr Förderpreise an junge Wissenschaftler vergeben, die durch eine herausragende Dissertation im Bereich der Neurowissenschaften auf sich aufmerksam gemacht haben. Ausgezeichnet werden Dr. Kristina Endres vom Institut für Biochemie, Dr. Andreas Kern vom Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie und Dr. Matthias Firner, der seine Doktorarbeit am Institut für Physiologie und Pathophysiologie angefertigt hat. Die Preisträger werden ihre Arbeiten bei der Tagung in Form von Postern vorstellen.

    Das Frühjahrsmeeting 2007 des IFZN findet am Freitag, 27. April, ab 15 Uhr und am Samstag, 28. April, ab 9 Uhr im Medienhaus der Universität, Wallstraße 11 (in Nähe des Bahnhofs) statt

    Kontakt und Informationen:
    Dr. Christine Ziegler
    Büro des Interdisziplinären Forschungszentrums für Neurowissenschaften (IFZN)
    Johannes Gutenberg-Universität Mainz
    Tel. 06131 - 39 25794
    E-Mail: ziegler.ifzn@uni-mainz.de


    Weitere Informationen:

    http://www.ifzn.uni-mainz.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Psychologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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