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04.05.2000 00:00

Leitprojekt EDISON Stromnetz der Zukunft

Karin Schneider Kommunikation
Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE

    Neue Konzepte für einen globalen Wachstumsmarkt

    Eine hohe Qualität der Stromversorgung aufrechtzuerhalten und gleichzeitig größtmögliche Flexibilität für neue technische und ökonomische Optionen zu bieten ist Ziel des Leitprojektes EDISON. Das Projekt mit 31,3 Mio. DM Umfang wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie mit 15 Mio. DM gefördert. Es steht unter der Leitung der Stadtwerke Karlsruhe, des Fraunhofer ISE, Freiburg, der EUS GmbH, Gelsenkirchen und der Siemens AG, Erlangen.

    Ein Konsortium aus 17 Industrie- und Forschungspartnern hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Energieverteilungsnetze fit für den liberalisierten Strommarkt zu machen und auf erneuerbare Energien vorzubereiten. Ziel bis zum Jahr 2003 ist die Entwicklung eines Konzepts für eine neue, dezentrale Netzstruktur mit integriertem Kommunikationssystem.

    Die Liberalisierung bringt den Strommarkt nicht nur wirtschaftlich in Bewegung. Die Trennung von Energieerzeugung und -verteilung, neue Energieanbieter, kurzfristige Wechsel von Energieversorgern, um Tarife zu optimieren - dies alles bringt Herausforderungen für die Sicherheit und Qualität der Stromversorgung. Die bisherige Netzstruktur mit zentralen Großkraftwerken muss sich weiterentwickeln, um für die Zukunft gewappnet zu sein. Die Netzenden führen zunehmend ein Eigenleben. Unter Umständen weiß dann der "Kopf" nicht mehr, was die "Hände" tun. Extreme Lastwechsel können so die Stromqualität beeinträchtigen oder zu Ausfällen führen. Selbst im Millisekundenbereich kann das bei elektronischen Verbrauchern erhebliche Störungen verursachen.

    Die Antwort des für den wissenschaftlichen Teil verantwortlichen Projektleiters Dr. Heribert Schmidt, Fraunhofer ISE: "Das Netz muss intelligent und modular werden. EDISON verbindet deshalb Energieverteilung mit Informationsverarbeitung und entwickelt dezentrale Komponenten für die neue Netzstruktur."

    Beispiele für die Bausteine des neuen Netzes sind:

    - Power Quality Geräte, die z. B. Spannungseinbrüche kompensieren können,

    - lokale Energiespeicher, die für einen gleichmäßigen
    Energiefluss sorgen,

    - dezentrale Energieerzeuger wie Photovoltaik- und Windkraftanlagen oder Blockheizkraftwerke mit Brennstoffzellen.

    Die 17 Projektpartner wollen bis 2004 nicht nur die Systeme sondern auch die zugehörigen Standards und Kommunikations-Schnittstellen erarbeiten. Know-how Zuwachs und eine Fülle neuer Produkte sichern so Deutschland einen Spitzenplatz bei der Einführung intelligenter Netze für die Energieversorgung der Zukunft. Eine Siemens-Studie von 1997 schätzt den weltweiten Bedarf an Komponenten für intelligente Stromnetze auf 40 Mrd. DM pro Jahr.

    Für Verbraucher ist ein Nebenprodukt der neuen Netzstruktur besonders interessant: Das neue Stromnetz kann Kommunikationsdienstleistungen erbringen. Stellen Sie sich vor, Sie verbinden Ihren Computer mit dem Stromnetz - und haben automatisch die Verbindung ins Internet!
    Telekommunikation über die Stromleitung ist für den Nutzer einfacher und aller Voraussicht nach auch preiswerter!

    EDISON ist nicht nur für Industrieländer wegweisend. In Entwicklungsländern fehlen oft die Mittel für den Aufbau eines flächendeckenden Stromnetzes. Mit dem EDISON-Ansatz können die Netze nach und nach aus dezentralen Inseln zusammenwachsen - parallel zur wirtschaftlichen Entwicklung. Gleichzeitig bekommen die Länder so eine Kommunikationsinfrastruktur, z. B. für leistungsfähige Telefon- und Internetverbindungen.

    Informationsmaterial:
    Fraunhofer ISE, Presse und Public Relations
    Tel. +49 (0) 7 61/45 88-1 50, Fax +49 (0) 7 61/45 88-3 42
    e-mail: info@ise.fhg.de

    Ansprechpartner für weitere Informationen:

    Projektleiter:
    Dr. Heribert Schmidt, Fraunhofer ISE,
    Tel. +49 (0) 7 61/45 88-2 26, Fax +49 (0) 7 61/45 88-2 17
    e-mail: Heribert.Schmidt@ise.fhg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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