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09.05.2000 11:26

Leukämien besser therapieren

Malte Wittwer Pressestelle
Deutsche Krebshilfe e. V.

    Deutsche Krebshilfe unterstützt Immuntherapie-Studie

    Ulm - Akute und chronische Leukämien gehören zu den Krebserkrankungen, die sich nur sehr schwer therapieren lassen. Eine Vielzahl der Patienten mit fortgeschrittenen Leukämien erkrankt nach einer Stammzelltransplantation erneut. In Kombination mit Chemo- und Strahlentherapie lässt sich zwar die Rückfallquote senken, allerdings belasten den Patienten starke Nebenwirkungen. Wissenschaftler der Universität Ulm untersuchen die Wirksamkeit einer neu entwickelten Radioimmuntherapie. In Kombination mit den herkömmlichen Behandlungsmethoden werden Knochenmark und Milz von Patienten mit fortgeschrittenen Leukämien gezielt bestrahlt. Die Deutsche Krebshilfe unterstützt die Studie mit über 750.000 Mark.

    Bei Patienten mit fortgeschrittenen akuten oder chronischen Leukämien führt eine Stammzelltransplantation (Übertragung von Blutzell-Vorstufen auf den Patienten) nur in 10 bis 30 Prozent der Fälle zu einer dauerhaften Heilung. Die Mehrzahl der Patienten erleidet einen Rückfall ihrer Krankheit. Ursache hierfür sind einzelne Tumorzellen, die die Behandlung unbeschadet überstehen und nach einiger Zeit beginnen, sich erneut zu teilen. In den letzten 20 Jahren hat man immer wieder versucht, die verbliebenen Blutkrebszellen durch eine erhöhte Strahlendosis und intensivierte Chemotherapie abzutöten. Nur so - glaubte man - könne die Stammzelltransplanta-tion effektiver sein. Die Rückfallquote nach erhöhter Strahlendosis und intensivierter Chemotherapie ließ sich zwar senken, doch die Nebenwirkungen waren so ausgeprägt, dass das Gesamtergebnis für die Patienten nicht verbessert werden konnte.

    Einen neuen Ansatz die Stammzelltransplantation zu optimieren und die Nebenwirkungen zu reduzieren, bietet die Radioimmuntherapie. Forscher des Universitätsklinikums Ulm wollen unter der Leitung von Privatdozent Dr. Donald Bunjes, Professor Dr. Lothar Bergmann und Professor Dr. Sven Reske die Wirksamkeit dieser Therapie in Kombination mit der herkömmlichen Ganzkörperbestrahlung und Chemotherapie bei Leukämiepatienten mit hohem Rückfallrisiko nach einer Stammzelltransplantation prüfen. Die Wissenschaftler verwenden Antikörper, die die Vorstufen von Blutkörperchen, die nur in Milz und Knochenmark vorkommen, aufspüren und daran binden. An diese Antikörper sind Teilchen gekoppelt, die den größten Teil ihrer Energie als radioaktive Strahlung abgeben. Die Strahlungsreichweite von nur elf Millimetern garantiert, dass gezielt Knochenmark und Milz behandelt werden. Zudem kann die lokale Strahlungsmenge gesteigert werden. Dr. Donald Bunjes fasst die bisherigen Ergebnisse zusammen: "Die Erfahrungen haben gezeigt, dass sich mit der Radioimmuntherapie die erreichbare Strahlendosis im Knochenmark um das Zwei- bis Dreifache und in der Milz um das Fünffache steigern lässt. Im Vergleich zur herkömmlichen Ganzkörperbestrahlung werden die anderen Organe deutlich weniger stark in Mitleidenschaft gezogen." Bei einer Befragung bestätigten dies auch die Patienten: Die neuartige Behandlung sei sehr gut verträglich.

    Abdruck honorarfrei
    Beleg erbeten

    Bitte merken Sie sich in Ihrem Terminkalender vor: Jahrespressekonferenz am 29. Juni 2000, um 11.00 Uhr in der Landesvertretung Rheinland-Pfalz in Bonn


    Weitere Informationen:

    http://www.krebshilfe.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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