Bereits zum siebenten Mal vergab das Jenaer Institut für Photonische Technologien (IPHT) heute Preise für besonders innovative Leistungen seiner Mitarbeiter. Die Preisverleihungen fanden im Rahmen von jährlichen Gremiensitzungen am IPHT statt.
Erfolgreiche Projekte und Diplomarbeiten gibt es viele am IPHT. Grund genug für das Institut, jährlich die besten Arbeiten seiner Mitarbeiter auszuzeichnen. "Die Arbeiten unserer Wissenschaftler genießen weltweit höchstes Ansehen", betont Prof. Dr. Jürgen Popp, Wissenschaftlicher Direktor des Institutes. "Uns ist aber auch die interne Anerkennung wichtig, denn so können wir bereits erbrachte Leistungen würdigen und die Kolleginnen und Kollegen motivieren, auch in Zukunft ihr Bestes zu geben".
SQUIDS statt Schaufeln
Den mit 2 500 Euro dotierten IPHT Preis 2006 erhält eine Forschergruppe um Dr. Volkmar Schultze für die Entwicklung eines SQUID-Mess-Systems für die Magnetfeldkartierung von Geländen mit bisher nicht gekannter Genauigkeit. Die supraleitenden Quanten-Interferenz-Detektoren (SQUIDs) ermöglichen die äußerst präzisen Magnetfeldkartierungen in deutlich kürzerer Zeit als herkömmliche Systeme und sind gleichzeitig robust genug, um im Freiland zum Beispiel für die Beurteilung von Ausgrabungsflächen eingesetzt werden zu können. Schultze und seine Kollegen Dr. Ronny Stolz, Dr. Sven Linzen, Dipl. Physiker Andreas Chwala und Dipl.-Ing. Marco Schulz haben mit ArcheNova eine Methode entwickelt, die es Archäologen erlaubt, versunkene Zeugnisse unserer Vorfahren aufzuspüren, ohne eine Schaufel in die Hand zu nehmen. Die IPHT-Innovation wurde bereits weltweit an verschiedenen archäologisch interessanten Stellen (neben Deutschland u.a. in Österreich, England, Peru) eingesetzt und fand dabei höchste Anerkennung. Neben Einladungen zu wissenschaftlich hochrangigen Tagungen brachte ihre Arbeit Schultze und seinen Kollegen viel Beachtung in den Medien ein: Über die Untersuchung archäologisch interessanter Stätten in England berichteten unter anderem die BBC und die Zeitschrift "New Scientist" und auch in Deutschland erschienen zahlreiche Artikel, unter anderem im "Spiegel".
Im Rahmen der Verleihung des IPHT Preises 2006 sprach die Institutsleitung auch zwei Anerkennungen aus. Gewürdigt wurden zum einen die Arbeiten von Dr. Ulrich Röpke, Dr. Jens Kobelke und Dr. Kay Schuster auf dem Gebiet komplexer mikrostrukturierter Lichtleitfasern. Es sei der Gruppe gelungen, solche Faser-Wellenleiter-Arrays mit einer Präzision zu realisieren, die den Stand der Technik bei optischen Faser um mehr als den Faktor 10 übertrifft, hieß es in der Laudatio.
Zum anderen erhielt Prof. Dr. Michael Wendt eine Anerkennung für seine Leistungen in der Material- und Strukturcharakterisierung am IPHT, insbesondere für die Bestimmung chemischer Zusammensetzungen und die Abbildung von Oberflächen mittels elektronenstrahloptischer Verfahren (ESMA, REM) sowie die Oberflächencharakterisierung mittels Rasterkraftmikroskopie (AFM). Wendt hat mit seiner Gruppe nicht nur auf dem Gebiet der Elektronenstrahl-Mikroanalyse ein international anerkanntes Niveau erreicht, sondern ist auch ein sehr gefragter Partner der Industrie in Jena und darüber hinaus.
Prämierter Nachwuchs
Von der Sparkasse Jena-Saale-Holzland gesponsert sind die Preise, die das IPHT jährlich an den wissenschaftlichen Nachwuchs vergibt. Als beste Diplomanden 2006 wurden ausgezeichnet Jonathan Plentz, der sich mit einer neuartigen Technologie für die Herstellung kristalliner Dünnschichten aus Silizium für die Solarzellenproduktion beschäftigt hat, Marco Franke für seine Untersuchungen zur schnellen Wellenlängenumschaltung eines Scheibenlasers und Heiko Bock, der in seiner Arbeit ein Fließ-Injektions-Analyse-System für den Unterwassereinsatz entwickelt hat.
Im Institut für Photonische Technologien IPHT (ehemals Institut für Physikalische Hochtechnologie) steht das Licht im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten. Damit setzt das IPHT auf die Photonik als die wichtigste Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts. In den beiden Forschungsbereichen "Photonische Instrumentierung" und "Optische Fasern und Faseranwendungen" arbeiten rund 200 Mitarbeiter an maßgeschneiderten innovativen Lösungen für die Praxis. Dabei entwickeln sie nicht nur völlig neue wissenschaftliche Konzepte um bisherige technologische Grenzen zu überwinden, sondern setzen diese Konzepte mit ihren zahlreichen industriellen und akademischen Partnern auch in neuartige Komponenten und Geräte um.
Weitere Informationen:
Dipl. Biol.
Susanne Liedtke
Öffentlichkeitsarbeit
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susanne.liedtke@ipht-jena.de
Freuten sich über den IPHT-Preis 2006: Dr. Volkmar Schultze (mit Urkunde), Dr. Ronny Stolz, Dr. Sven ...
Foto: Liedtke/ IPHT
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Ausgezeichneter Nachwuchs: Für die besten Diplomarbeiten 2006 überreichte IPHT-Direktor Prof. Dr. Jü ...
Foto: Liedtke/ IPHT
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie, Geowissenschaften, Mathematik, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften
regional
Forschungsergebnisse, Personalia
Deutsch
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