Präsentation der Sonderbriefmarke in der Albert-Ludwigs-Universität -
Freiburger Kartograph Waldseemüller als Namensgeber für Amerika
Nicht nur die Universität feiert ihr 550jähriges Jubiläum: Auch die Namensgebung Amerikas - durch den Freiburger Kartographen Martin Waldseemüller - wird 500 Jahre alt. Dieses Ereignis würdigt das Bundesministerium der Finanzen mit einer Sonderbriefmarke "500 Jahre Weltkarte Martin Waldseemüller", die der Ministerialdirektor im Bundesministerium der Finanzen, Karl Kühn, heute in einer Feierstunde dem Rektor der Universität, Professor Dr. Wolfgang Jäger, im Uniseum Freiburg übergeben hat.
"America" - das Wort hat sich eingeprägt. Man spricht gemeinhin nicht von den "Vereinigten Staaten", sondern einfach nur von "Amerika" und den "Amerikanern". Doch woher kommt diese Bezeichnung? Nur die wenigsten wissen, dass der Begriff "America" erst durch das Werk eines Freiburgers in die ganze Welt verbreitet wurde: Der Student und Magister Martin Waldseemüller hat im Jahr 1507 eine bedeutende Weltkarte herausgegeben. Dort hat er fälschlicherweise die Entdeckung des neuen Kontinents dem Seefahrer Amerigo Vespucci zugeschrieben und dementsprechend dem neuen Kontinent den Namen "America" gegeben.
Zum 500. Geburtstag dieser Karte und der Namensgebung Amerikas hat das Finanzministerium eine Sonderbriefmarke herausgegeben und die Albert-Ludwigs-Universität eine Broschüre "Amerika kommt aus Freiburg" veröffentlicht.
Martin Waldseemüller wurde zwischen 1470 und 1475 wahrscheinlich in Wolfenweiler bei Freiburg geboren. Später lebte er mit seiner Familie in Freiburg. An der Stelle seines Elternhauses, dem Haus "Zum Hechtkopf" in der Löwenstraße, steht heute das Kollegiengebäude III der Albert-Ludwigs-Universität. Für den jungen Studenten Waldseemüller waren es damals nur wenige Schritte zu den Lehrgebäuden der Universität in der Stadtmitte. Nach seinem Freiburger Studium ging Waldseemüller an das Gymnasium Vosagense von St. Diè im Elsass. Dort war er als Kartograph an der Neuausgabe der Weltkarte des Ptolemäus beteiligt und zeichnete die Karte zu diesem umfassenden Werk. Am 25. April 1507 erschien ein Teil des geplanten Gesamtwerks mit einer Weltkarte mit zwölf Holzschnitten. Dazu kamen zwölf Globusstreifen zum Aufkleben auf eine Kugel und eine Begleitschrift mit dem Titel "Cosmographiae Introductio", in der die Namensgebung "America" erläutert wurde. Ein Exemplar dieser Begleitschrift liegt heute in der Universitätsbibliothek der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Die Kartenblätter und ein Exemplar der Globusstreifen wurden Ende des 19. Jahrhunderts wieder entdeckt.
Die Karte, die jahrelang in der Fürstlich Waldburg-Wolfeggschen Bibliothek auf Schloss Wolfegg in Leutkirch/Baden-Württemberg aufbewahrt worden war, ist inzwischen an die US-Kongressbibliothek in Washington verkauft worden.
Waldseemüllers Karten fanden durch Raubkopien eine ungeheure Verbreitung - und mit ihnen der Name "America". Vergeblich versuchte Waldseemüller später, diesen Namen zu revidieren. In seinem größten Kartenwerk von 1513 taucht "America" nicht mehr auf. Seine Bemühungen waren vergeblich: "America" war längst in aller Munde und als allgemein anerkannter Begriff in den Sprachschatz eingegangen.
Die Broschüre "Amerika kommt aus Freiburg" ist für Medienvertreter bei der Stabsstelle Kommunikation und Presse der Albert-Ludwigs-Universität erhältlich.
Kontakt:
Rudolf-Werner Dreier
Kommunikation und Presse
Albert-Ludwigs-Universität
Tel.: 0761/203-3402
Fax: 0761/203-4278
E-Mail: rudolf.dreier@pr.uni-freiburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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