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18.04.2007 10:52

Vergabe des Würth-Literaturpreis 2007

Michael Seifert Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Eberhard Karls Universität Tübingen

    Péter Esterházy, der Tübinger Poetikdozent des vergangenen Wintersemesters, hat im November 2006 das Thema für den diesjährigen Würth-Literaturpreis gestellt: "Der Kuttelkompromiß". Unter den eingegangenen Texten hat die Jury (Hans-Ulrich Grunder, Bern; Dorothee Kimmich, Tübingen; Karl-Heinz Ott, Freiburg; Manfred Papst, Zürich; Thomas Scheuffelen, Marbach) nun die folgenden Preisträger ausgewählt:

    Der 1. Preis, dotiert mit 3.000 Euro, geht an Kai Metzger aus Düsseldorf (Jg. 1960) für seine Erzählung "Kallreuter in der Grünmühle". Der Text schildert aus der Sicht eines Restaurantkritikers die Lebensgeschichte eines berühmten Kochs, der nach langen Jahren der Erfolglosigkeit mit Einfachstgerichten wie Kutteln einen Comeback-Versuch unternimmt. Metzgers Erzählung überzeugt durch ihre hohe Musikalität; virtuos mischt sie das Fachvokabular der Gastronomie mit Elementen religiöser und märchenhafter Sprache. Es entsteht das faszinierende Portrait eines Heiligen der Kochkunst, der angetreten ist, den Sündenfall unserer Esskultur rückgängig zu machen.

    Den 2. Preis in Höhe von 2.500 Euro erhält Ursula Wiegele aus Graz (Jg. 1963) für ihren Beitrag "Cello, stromabwärts". Die Geschichte handelt vom Aufbegehren des junge Luca gegen seinen Vater, einen rumänischen, im Exil lebenden Musiker, der die emotionale Verbindung zu seiner Heimat durch rituelles Verspeisen von "Ciorba de burta" (Flecksuppe) aufrechterhält. An den Konflikten um diese "Emigrantensuppe" und den Wunsch des Vaters, der Sohn möge sein Instrument, das Cello, weiterspielen, wird in Wiegeles Erzählung auf subtile Weise das seelische Schicksal von Flüchtlingsfamilien aus den osteuropäischen Donauländern vergegenwärtigt.

    Den 3. Preis in Höhe von 2.000 Euro verleiht die Jury Maria Wetzel aus Stuttgart ( Jg. 1960) für ihre Erzählung "Sternschnuppen", eine moderne Aschenputtel-Geschichte, die in einer ebenso schlichten wie eindringlichen Diktion die Erfahrungen, Gedanken und Träume eines Dorfmädchens aus bescheidensten Verhältnissen wiedergibt. "Kutteln statt Braten" wird zur prägnanten zusammenfassenden Formel für einen Alltag, den Wetzel mit einem bestechenden Sinn für Details, für die Magie der unbeachteten kleinen Dinge und menschlichen Handgriffe darstellt.

    Weitere elf Erzählungen werden zusammen mit den Preisträgertexten in einer Anthologie veröffentlicht, zu der Péter Esterházy das Vorwort verfaßt. Der Band erscheint im Swiridoff-Verlag, Künzelsau.

    Die Preisverleihung findet im Oktober 2007 im Museum Würth in Künzelsau statt. Der genaue Termin wird noch bekanntgegeben.

    Weitere Informationen:
    Dr. Manfred Koch
    Deutsches Seminar der Universität Tübingen
    Wilhelmstr. 50
    72074 Tübingen
    koch@poetik-dozentur.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Sprache / Literatur
    überregional
    Organisatorisches, Personalia
    Deutsch


     

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