Dr. Nina Baur ist Juniorprofessorin für Methoden soziologischer Forschung an der TU Berlin und beschäftigt sich mit Fragen der Vernetzung von Arbeitsmarkt, Sozialstaat und Sozialstruktur
Sie hat in den vergangenen Monaten für ziemlich viel Furore gesorgt. Nicht nur, dass sie mit ihren Untersuchungen zu der völlig unterbelichteten Spezies Mann, zumindest aus soziologischer Sicht, ganze Heerscharen von Journalisten in Gang setzte, die nun wissen wollten, wann ein Mann ein Mann ist. Prof. Dr. Nina Baur (33) wurde im vergangenen Herbst auch mit dem Preis der Deutschen Gesellschaft für Soziologie für die beste sozial-wissenschaftliche Dissertation im deutschen Sprachraum zwischen 2004 und 2006 ausgezeichnet. Zur gleichen Zeit wurde sie als Juniorprofessorin für Methoden soziologischer Forschung an die TU Berlin berufen.
In ihrer Dissertation "Verlaufsmusteranalyse. Methodologische Konsequenzen der Zeitlichkeit sozialen Handelns" beschäftigte sie sich mit der Frage, welche Forschungsmethoden sich eignen, um Regelmäßigkeiten sozialen Handelns im Zeitverlauf zu erfassen. Während die Soziologie selbst eine große Bandbreite an Auswertungsverfahren bereitstellt, ist zur Erfassung langfristigen Wandels der Rückgriff auf prozessproduzierte Daten, wie Datenbanken, Karten, Gebäude und Dokumente und damit die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit der Informatik und Geschichtswissenschaft erforderlich.
Ein weiteres Ergebnis der Arbeit war, dass sich Raum und Zeit in der empirischen Forschung nicht trennen lassen, weshalb sich Nina Baur in den nächsten Jahren einerseits verstärkt dem Thema "Raum" widmen, andererseits ihr methodologisches Programm auf ihre inhaltlichen Forschungsschwerpunkte anwenden will. Diese sind Marktsoziologie, so hat sie bereits den Joghurtmarkt untersucht, und die Vernetzung von Arbeitsmarkt, Sozialstaat und Sozialstruktur.
Aber auch das Männerthema hat sie, die Soziologie in Bamberg, an der Lancaster University und in Hamburg studierte und in Bamberg auch promovierte, längst nicht ad acta gelegt. War sie im vergangenen Jahr in einer Telefonumfrage solchen Fragen nachgegangen, was Männern zu Männern macht und was Männer glauben, was Frauen an Männern männlich finden, richtet sich jetzt ihr Blick auf Männer zwischen Vaterschaft und Erwerbsarbeit. Nina Baur: "In der aktuellen Debatte wird immer gefragt, warum Frauen keine Kinder bekommen, aber man kann die Frage ja auch aus der Perspektive des Mannes stellen, nämlich warum Männer keine Väter werden. Was hindert sie daran?" Das interessiert bestimmt nicht nur die Soziologin.
Sybille Nitsche
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Fotomaterial zum Download
www.tu-berlin.de/presse/pi/2007/pi85.htm
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Prof. Dr. Nina Baur, Institut für Soziologie, Fachgebiet Methoden soziologischer Forschung, Franklinstr. 28-29, 10587 Berlin, Tel.: 030/314-79467, -24144, Fax: 030/314-79494, E-Mail: nina.baur@tu-berlin.de
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Psychologie
überregional
Forschungsprojekte, Personalia
Deutsch
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