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23.04.2007 15:07

Alexander von Humboldt-Preis für Paolo Prodi

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Professor Paolo Prodi wird auf Vorschlag des Max-Weber-Kollegs für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien der Universität Erfurt (Professor Dr. Hans Joas und Professor Dr. Wolfgang Reinhard) mit dem Alexander von Humboldt-Forschungspreis ausgezeichnet. "Wir sind sehr stolz darauf, dass es uns gelungen ist, den führenden italienischen Neuhistoriker damit nach Erfurt zu holen", so Dekan Professor Joas. Paolo Prodi, ein Bruder des italienischen Ministerpräsidenten Romano Prodi, wird ab Mai 2007 den Preis in Höhe von 50.000 € dafür verwenden, um am Max-Weber-Kolleg bis voraussichtlich Anfang 2008 an seinem neuen Projekt "Du sollst nicht stehlen - Zur Entstehung des abendländischen Marktes zwischen Mittelalter und Neuzeit" zu arbeiten.

    Die Alexander von Humboldt-Stiftung verleiht seit 1972 Humboldt-Forschungspreise als eine zentrale Säule im Förderspektrum dieser Stiftung. Mit der Verleihung der Preise wird das wissenschaftliche Lebenswerk herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland gewürdigt. Nicht wenige von ihnen sind später auch mit einem Nobel-Preis ausgezeichnet worden. Das Forschungspreisprogramm geht in besonderer Weise auf die Bedürfnisse der internationalen Wissenschaftseliten ein und ermöglicht ihnen Forschungsaufenthalte an deutschen Universitäten.

    Paolo Prodi ist Professor für Neue Geschichte an der Universität Bologna. 1954 erwarb Prodi in Mailand einen Abschluss in Politischer Wissenschaft, arbeitete dann jedoch dort und ab 1960 in Bologna als wissenschaftlicher Mitarbeiter in neuerer Geschichte. 1972 erfolgte der Ruf auf den Lehrstuhl für neuere Geschichte an der neugegründeten Universität Trient, 1988 übernahm er den Lehrstuhl für neuere Geschichte an der Universität Bologna. Zwischenzeitlich war er Fellow am Woodrow Wilson International Center for Scholars in Washington und am Historischen Kolleg in München. Er ist Präsident der Giunta Centrale per gli Studi Storici, des höchsten nationalen Gremiums der italienischen Geschichtswissenschaft, Mitglied der nationalen Akademien Italiens und Österreichs sowie zahlreicher anderer gelehrter Gesellschaften. Dazu kommen zahlreiche Preise und Auszeichnungen, darunter 1992 das Bundesverdienstkreuz erster Klasse. Seine eindrucksvolle Forschungsleistung läuft seit den 1980er Jahren immer mehr auf ein großes Lebensthema hinaus: das Christentum als einstige historische Grundlage und heutiges dialektisches Korrektiv der politischen und rechtlichen Kultur Europas. Dazu publizierte Prodi neben unzähligen anderen Veröffentlichungen als Autor und Herausgeber drei wegweisende Bücher: Il Sovrano Pontefice. Un corpo e due anime: la monarchia papale nella prima età moderna (1982), 1992 folgte Il sacramento del potere. Il giuramento politico nella storia costituzionale dell'Occidente (deutsch: Das Sakrament der Herrschaft. Der politische Eid in der Verfassungsgeschichte des Okzidents) sowie Una storia della giustizia. Dal pluralismo de fori al moderno dualismo tra coscienza e diritto (2000, deutsch: Eine Geschichte der Gerechtigkeit. Vom Recht Gottes zum modernen Rechtsstaat).

    Eine erste Gelegenheit, Professor Prodi kennenzulernen, bietet sich im Rahmen der wissenschaftlichen Tagung zum Werk von Wolfgang Reinhard am 11. und 12. Mai 2007 am Max-Weber-Kolleg in Erfurt. Dort wird er einen Vortrag zum Thema "Konfessionalisierungsforschung im internationalen Kontext" halten.


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-erfurt.de/maxwe


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion
    überregional
    Organisatorisches, Personalia
    Deutsch


     

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